Im Rahmen der Promotion rund um den zweiten Teil dieses absoluten Kinoklassikers präsentiert Revell aktuell etwas aus seinem umfangreichen Fundus an Bausätzen in einer speziellen Ausgabe. Weitere werden folgen …
Hier haben wir nun also den fliegerischen Hauptprotagonisten in Form von Mavericks Super Hornet. Die Verpackung ist leider wieder der Stülpkarton, der ein gutes Verstauen der teilmontierten Bestandteile nicht ermöglicht. Nach meinem Gefühl ist er hier aus etwas stärkerem Karton als bisher und daher nicht mehr ganz so schlabberig – unpraktische bleibt der Seitenöffner aber immer noch. Das Deckelbild stellt den Promotionaspekt für den Film stark in den Vordergrund, das soll uns aber nicht weiter stören.
Im Karton finden wir den bekannten Revelleigenen Bausatz, der schon seit ca. 15 Jahren (ist das wirklich schon so lange her??) auf dem Markt ist, seinerzeit zu den Spitzenprodukten gehörte und heute immer noch dazu gerechnet werden kann. Die Spritzäste sind jeweils einzeln verpackt und noch einmal in einen großen Beutel gelegt. Das ist sehr sicher. Weiterhin ist der Decalbogen vorhanden; das ist es dann auch schon. Mehr ist auch nicht nötig:
Die Spritzäste sind nicht nach Buchstaben geordnet. Zunächst haben wir den Ast mit dem Rumpfoberteil, einem Seitenteil und einigen kleineren Teilen für die inneren Triebwerke und Lufteinlässe:
Der Bausatz hat die seinerzeit Revelltypischen Gravuren. Nicht superfein und auch nicht superscharf, aber immer noch auf gutem Standard. Für ein Panellline-Wash ist man auch nach mehreren Farbschichten damit immer noch auf der sicheren Seite. Die Auslässe für die Klimaanlage hinten am Oberrumpf zwischen den Seitenleitwerken sind noch in der frühen Form dargestellt. Für Mavericks neueste F-18 müssen sie so aussehen, wie in der Oberseitenansicht der Lackieranleitung dargestellt. Hier sollte man ggf. Nachrüstteile verwenden (nach „ECS Heat Pipes“ suchen, auch Sets für andere Hersteller können wohl mit etwas Nacharbeit verwendet werden):
An den Seitenteilen ist die Detaillierung für die Leuchtstreifenflächen sehr gut gelungen:
Die hier vorhandenen Teile für die inneren Triebwerksenden haben recht gute Strukturen:
Der nächste Spritzast enthält dann das Rumpfunterteil, das weitere Seitenteil und die Triebwerksauslässe:
Hier gibt es leider einige Gussgrate an der linken (hier unteren) Triebwerkverkleidung; sie lassen sich aber wohl mit geringem Aufwand beheben. Demgegenüber sind die Fahrwerkschächte, Anschlüsse und die Öffnungen nun sehr gut gelungen. Hier sieht man den seinerzeitigen Einfluss von Monogramm. Die Montageanschlüsse für die Fahrwerke und die Außenlastträger sind darüber hinaus sehr stabil ausgeführt. Das ist perfekt!
Hier ist der Ursprung der Bausatzform durch eine Aufprägung außen dokumentiert. Das würde man heute wohl nicht mehr machen:
Auch hier weisen die Seitenteile einen hohen Grad an Detaillierung auf:
Dagegen fallen die Triebwerkauslässe etwas ab, sie sind schon sehr glatt. Hier bietet der Markt Nachrüstsätze speziell für diesen Bausatz an:
Für den Vorderrumpf, die äußeren Tragflächen und die Lufteinläufe haben wir den nächsten Spritzast:
Die beiden Rumpfvorderteile sind sehr schön detailliert. Die rautenförmige Basis für die Anstellwinkelmesser ist an beiden Seiten im Original gut zu sehen, hier jedoch etwas zu prominent ausgefallen. Hier sollte man ggf. die oberen Flächen etwas anschleifen ohne den Sensor in der Mitte zu beschädigen. Die untere Platte für den Vorderrumpf und die äußeren Tragflächen sind fehlerfrei dargestellt. Da letzte einteilig sind, sind hier die Montagelöcher für die Pylone nicht vermeidbar. Wenn die Pylone nicht verwendet werden sollen, müssen sie zugespachtelt werden:
Weiter geht es mit dem Spritzast für die Seiten- und Höhenleitwerke, nochmals die Lufteinläufe und die obere Abdeckung vor dem Cockpit:
Die Abdeckung vor dem Cockpit ist mit den Öffnungen für die Kanone und der „Pizza-Box“ für das Freund-Feind-Erkennungsgerät sehr gelungen, auch die Frontansicht der Triebwerke hat guten Standard. Die Höhenleitwerke sind dem Original entsprechend spiegelbildlich und haben feine Details:
Die Seitenleitwerke haben etwas Gussgrat an den Kanten aber nochmals feinere Details auf den Flächen. Die Darstellung der Scharniere, der Antennen und der Kraftstoffablässe an den Oberkanten und der Verstärkungen an der Verbindung zum Rumpf ist äußerst gelungen:
Ein kleiner Spritzast enthält dann die Rumpfabdeckung hinter dem Cockpit und die Cockpitausstattung bzw. die inneren Haubenrahmen:
Hier ist alles ebenfalls wieder feinst detailliert, es geht mit Decals auch ohne Ergänzungsteile:‘
Weiter im Cockpit und mit Teilen für das Fahrwerk und die Fahrwerkschächte geht es mit dem nächsten Ast:
Das Instrumentenbrett soll nur bemalt und mit Decals versehen werden, dafür sind beste Grundlagen vorhanden. Die hier vorhandenen Teile für den Schleudersitz mit angespritztem Gurtzeug ergeben eine Nachbildung in guter Qualität:
Die Räder sind mit schönen Speichen, Bolzen und der Bremsanlage sehr gut gelungen. Die Fahrwerkabdeckklappen sind häufig fest mit den Seitenwänden des Fahrwerkschachtes verbunden. Die Schachtseiten sind sehr schön detailliert, ärgerlich sind allerdings die mitunter hier vorhandenen Auswerfermarken:
An den grundsätzlich sehr gut detaillierten Hauptfahrwerken haben wir auch wieder Gussgrat; sogar recht viel, und auch Sinklöcher. Es ist also ordentliche Nacharbeit erforderlich, dann ergeben sich aber auch mit den vorgesehenen Decals und einigen Verfeinerungsteilen vom nächsten Ast sehr schöne Nachbildungen:
Der nächste Spritzast bringt uns dann nochmal Fahrwerkklappen, das Bugfahrwerk und einige Kleinteile für das Fahrwerk:
Die Klappen sind auch hier teilweise mit den Schachtseitenwänden verbunden. Das erleichtert die Lackierung nicht unbedingt, erst recht, wenn ja auch noch die roten Ränder an den Innenseiten hergestellt werden müssen. Auch hier ist wieder Gussgrat vorhanden:
Das Bugfahrwerk bedarf ebenfalls einiger Nacharbeit, ergibt dann aber eine ganz hervorragende Nachbildung. Das ist auch gut so, da es sehr prägnant an allen F-18 ist:
Für die Fahrwerke gibt es an diesem Ast, leider auch wieder mit Gussgrat, dann wie oben angesprochen auch noch allerhand feine Ausrüstung, um auch hier einen Supereindruck zu vermitteln:
Alle Klarsichtteile sind an einem Ast versammelt. Hierbei ist das Windschild hochstehend angeordnet und auch nicht an allen Stellen am Gussrahmen angespritzt. Das bringt etwas Bruchgefahr mit sich. Hier war das Teil im Ast etwas verbogen, weitere Folgen haben sich aber nicht ergeben:
An diesem Ast sind auch die Teile für das HUD-Display, einen Scheinwerfer und eine Bugfahrwerkklappe, diesmal mit Verglasungsanteil und wieder einem Innenteil für den Fahrwerkschacht, vorhanden:
Beim großen Haubenteil ist der bei allen Herstellern wohl unvermeidliche Grat über die ganze Länge vorhanden. Beide Großteile sind von recht guter Klarheit, ein Bad in der üblichen Wunderflüssigkeit kann aber bestimmt nicht schaden:
Im Karton befinden sich auch noch Spritzäste für die „Anhängsel“ unter Rumpf und Tragflächen. Für die Filmversion müssen wir natürlich noch abwarten, was für eine exakte Nachbildung denn erforderlich sein wird. Zunächst gibt es in doppelter Ausführung Äste mit je einem halben Zusatztank und Pylonen. Daraus bekommen wir (nur) einen Tank, den Unterrumpfpylon und sechs Träger für die Tragflächen (das passt) zusammen:
Die Ausführung ist bis auf eine Stelle beim kleineren Träger sehr fein detailliert, der Tank hat auch im Original recht wenig Details, das passt schon:
An Abwurflasten gibt es zunächst einen Ast für zwei „Slicks“, also ungebremsten Bomben mit schöner Darstellung der auf Flugzeugträgern üblichen Brandschutzpaste auf dem Bombenkörper und auch die sonstigen Details an den Heckteilen. Ob Maverick sich allerdings mit solchen „dummen“ Bomben abgibt?? Wir müssen den Film sehen!!
Etwas realistischer sind da schon die JDAM-Bomben am nächsten Spritzast. Sie sind ebenfalls sehr gut nachgebildet. Mit den Möglichkeiten des Spritzgusses ist nicht viel mehr drin:
Für die Luft-Luft-Bewaffnung und den Zielpod gibt es den letzten Spritzast unserer heutigen Betrachtung:
Zwei AMRAAM mit den bogenförmigen Schlingerpratzen für die Rumpfflanken und Adaptern für die Tragflächenträger sowie zwei AIM9-X für die Tragflächenspitzen passen auf jeden Fall zum Filmvorbild. Auch hier ist die Nachbildung für Großserienspritzguss auf hohem Niveau:
Der Zielpod ist ebenfalls gut nachgebildet. Es ist allerdings nur notwendig, wenn auch Luft-Boden-Bewaffnung vorhanden ist:
Der Decalbogen weist sich als „Printed in Italy“ aus ohne einen Hersteller explizit zu nennen. Die Revell-Decals sind eigentlich immer von bester Qualität und das ist hier nicht anders. Perfekter Druck, saubere Ausführung und auch eine gute Aufteilung der längeren Streifen, feine Details für die Wappen, das Instrumentenbrett und die Cockpitseiten:
Die Bauanleitung ist in der heute üblichen Revell-Manier ebenfalls auf bestem Standard. Leider gibt es wieder keine Hinweise zum Original, bei diesem Bausatz soll nur eine der Metallfarben zurechtgemischt werden. Bei der Lackierung in zwei Grautönen mit schwarzen Feldern entsteht auch so der passende Eindruck.
Die Montageanleitung führt deutlich und ohne Widersprüche sicher durch den Bau. Wo nötig sind Farbangaben für die Einzelheiten vorhanden:
Für die Lackierung und Markierung der Bewaffnung gibt es eine großformatige Beschreibung:
Großformatig sind auch die Beschreibungen für die Lackierung und Markierung des Flugzeuges selbst. Die Lackierung ist im grauen Standardanstrich mit FS 36320 (oben, dunkler) und FS 36375 (unten, heller) mit schwarzen Flächen, bei denen man sich an den Seitenleitwerken und weitgehend vorhandenen Gravuren orientieren kann. Die Streifenmarkierungen am Oberrumpf und den äußeren Seitenleitwerken dürften recht einfach zu handhaben sein. Diese Markierung ist also bestimmt gut handhabbar. Auch für die kleinen Markierungen sind alle Hinweise deutlich vorhanden:
Der Bausatz ist nicht einfach aufgebaut; so etwas gibt es bei der F-18 auch nicht, hier gibt das Original die Erfordernisse an den Formenbau vor. Ein bekannter japanischer Hersteller hat ja die Finger von diesem Original gelassen. Etwas Modellbauerfahrung ist also nötig; ein paar Jets sollte man schon mal gebaut haben. Der Zusammenbau ist andererseits aber auch kein Hexenwerk und nach übereinstimmenden Berichten und auch meiner eigenen Erfahrung einfacher als bei anderen Herstellern von F-18 Bausätzen im Spitzenbereich.
Zusammengefasst gibt es hier nichts zu meckern, im Gegenteil: Das was versprochen wird, ist in guter – in vielen Bereichen sehr guter – Ausführung vorhanden. Der Preis von rd. 35,00 € bei den aktuellen Anbietern ist sehr günstig im Vergleich. So war es wohl in Bünde auch geplant und dieser Plan war gut! Wer einen Decalsatz für eine andere Markierung verwenden möchte, kann hier ebenfalls bedenkenlos zum günstigen Preis zugreifen.
Hermann Geers, Wietmarschen