Messerschmitt Bf 109 G-6, „Hungarian Puma“ von Fujimi # 48008

In unserer kleinen lose erscheinenden Serie „Es muss nicht immer Eduard sein“ wollen wir heute die Bf 109 G-6 „Hungarian Puma“ von Fujimi etwas näher betrachten …

Die Firma Fujimi aus Japan brachte ab 1993 verschiedene Messerschmitt Bf 109 in 1:48 heraus. Den Anfang machte seiner Zeit eine Bf 109 K 4, es folgten verschiedene G Varianten. Zum Teil wurden diese Bausätze zwischen 2002 und 2005 wieder aufgelegt.
Die Spritzlinge sind dabei so aufgebaut, das man von der G-5 bis zur K-4 alle Varianten bauen kann. Ähnlich wie bei den modernen Bausätzen aus dem Hause Eduard.
Heute will ich in den Karton der ungarischen G-6 „Hungarian Puma“ hineinschauen …1:48

Das Modell ist in einem praktischen Stülpkarton verpackt. Das Deckelbild zeigt eine Bf 109 nach einem Angriff auf einen B-24 Bomber.

Der Bauplan
Dieser ist in schwarz/weiß gehalten, so wie es damals üblich war. Auf der ersten Seite finden wir Verarbeitungshinweise in sechs verschiedenen Sprachen, auch deutsch ist dabei:

Fujimi-48008-Bf-109-G-6-Hungarian-Puma-3-rotated Messerschmitt Bf 109 G-6, "Hungarian Puma"  von Fujimi # 48008

Die Montageanleitung präsentiert sich uns nach dem Aufklappen des Plans. Die Anleitung führt in elf Baustufen zum fertigen Modell. Bereits hier fällt der modulare Aufbau der Motorverkleidung auf, der auf verschiedene Varianten hin weist. Was fällt noch auf? Die Kühlerklappen können in verschiedenen Winkeln dargestellt werden. Auch die Landeklappen und die Vorflügel liegen separat bei. Will man die Ruder in angelenkter Position zeigen, so muss man erst zu Messer und/oder Säge greifen. Für das Instrumentenbrett gibt es ein Decal oder man lackiert es selbst:
Fujimi-48008-Bf-109-G-6-Hungarian-Puma-5 Messerschmitt Bf 109 G-6, "Hungarian Puma"  von Fujimi # 48008An der rechten Motorverkleidung befindet sich an der „Beule“für die 13mm MG Munitionsgurte eine kleinere Beule. Im Original befand sich hier der Kompressor für die Druckkabine der G-5. Bei diesem Modell soll diese kleine Beule mit einem Messer weg „geschnitzt“ werden. Da die Beulen für die MGs einzelne Teile sind, wäre es für den Modellbauer einfacher gewesen, hätte man vom Werk aus bereits berücksichtigt indem man die rechte Beule einmal mit und einmal ohne Kompressorverkleidung gespritzt hätte.

Schön finde ich die Hinweise zum Verspachteln der Gravuren bzw Löcher, die für diese Vesion nicht benötigt werden.

Wenn man den Plan herum dreht, finden wir die Bemalanleitung, eine Übersicht der Spritzlinge und eine Liste der benötigten Farben. Zum Teil werden RLM Töne angegeben. Ansonsten beziehen sich die Farben auf Gunze/Mr Hobby:
Fujimi-48008-Bf-109-G-6-Hungarian-Puma-4 Messerschmitt Bf 109 G-6, "Hungarian Puma"  von Fujimi # 48008Es können folgende Maschinen dargestellt werden:

1= 10. Fighter Squadron, Royal Hungarian Air Force, flowen by CO Maj. Aladar Heppes, June 1944

2= 101/4. Fighter Squadron, Royal Hungarian Air Force, October 1944

3= 5/1. Fighter Squadron, Royal Hungarian Air Force, Russia 1944

 

Die Decals

Diese sind auf blauem Trägerpapier gedruckt. Einen Versatz im Druck konnte ich nicht feststellen. Zu den Markierungen der drei Maschinen gibt es auch die Wartungshinweise und ein Decal für das Instrumentenbrett:
Fujimi-48008-Bf-109-G-6-Hungarian-Puma-2 Messerschmitt Bf 109 G-6, "Hungarian Puma"  von Fujimi # 48008Der Decalfilm selbst scheint etwas dick zu sein, mal schauen wie sie sich verarbeiten lassen.

Die Spritzlinge:

Die sechs Spritzlinge sind in insgesamt vier Tüten verpackt.

Spritzling A:

An diesem befinden sich die linke Rumpfhälfte, die Klappen und die Propellernabe. Die hier befindlichen Räder und die großen Radverkleidungen werden nicht benötigt:

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Spritzling B:

Hier nun die rechte Rumpfhälfte, Vorflügel, Fahrwerksverkleidungen, die kleinen Beulen für das Hauptfahrwerk und das Seitenleitwerk:
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Spritzling C:

Die Tragflächen, schön ist die durchgehende Tragflächenunterseite. Die Querruder sind bereits angegossen:
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Spritzling D:

Hier finden wir die Teile für das Cockpit, die Propellerblätter, das Höhenleitwerk und den Zusatztank. Die restlichen Teile werden fast alle nicht benötigt, da sie für andere Versionen dieses Bausatzes sind und wandern somit in die Restekiste:
Fujimi-48008-Bf-109-G-6-Hungarian-Puma-9 Messerschmitt Bf 109 G-6, "Hungarian Puma"  von Fujimi # 48008Fujimi-48008-Bf-109-G-6-Hungarian-Puma-10 Messerschmitt Bf 109 G-6, "Hungarian Puma"  von Fujimi # 48008Fujimi-48008-Bf-109-G-6-Hungarian-Puma-11 Messerschmitt Bf 109 G-6, "Hungarian Puma"  von Fujimi # 48008

Spritzling E:

Hier finden wir die Motorverkleidung für eine G-6:
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Spritzling G:

Die Klarsichtteile bestehen aus dem dreteiligen Windschutzaufbau und dem Revi. Die Teile sind wirklich klar und weisen keinerlei Beschädigungen auf. Sehr schön:
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An den Teilen konnte ich keinerlei „Fischhäute“, Schlieren oder Sinkstellen feststellen. Nur an der linken Rumpfhälfte fand ich eine ganz leichte Flieslinie, die beim Lackieren aber verschwinden sollte:
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Die Auspuffkrümmer und die MGs muß man selbst aufbohren, wie bei einem Bausatz aus dieser Zeit nicht anders zu erwarten. Die Halterung (ETC) für den Zusatztank finde ich nicht ganz so gelungen, er sieht doch recht vereinfacht aus. Ich werde ihn bei meinem Modell wohl weg lassen.
Die Gravuren sind so wie ich mir das vorstelle, nicht zu klein und nicht zu groß. Auch die anderen Details sehen insgesamt gut aus.

Fazit:

Der Bausatz ist für sein Alter von einem viertel Jahrhundert insgesamt als gut zu bezeichnen und brauch sich nicht zu verstecken. Gut, wer einen Top Modell der Bf 109 haben möchte, der greife zum neuen Bausatz von Tamiya oder zu den Modellen aus dem Hause Eduard, keine Frage. Wer aber „nur“ eine insgesamt recht stimmige Bf 109 G-6 bauen möchte, auch noch in ungarischen Farben und diesen Bausatz noch irgendwo findet, kann eigentlich nicht viel falsch machen.

Torsten Kreimeier, Ledde