Man kann eigentlich immer davon ausgehen, dass Eduard nach dem Neuerscheinen eines eigenen Bausatzes auch immer ein oder gar mehrere Ergänzungssets auch für die Propeller rausbringt. Für die recht neue P-51 B und C gibt es gleiche mehrere Sets …
Schauen wir uns mal dieses für den Hamilton Standard Propeller mit der zugehörigen Haube an. Im Set gibt es Gussteile (kein 3D-Druck) und eine sehr kleine Ätzplatine neben der Anleitung:
Hier die Gussteile beieinander:
Vorhanden ist hier auch eine Montagehilfe um den Propellerblättern einen einheitlichen Anstellwinkel an der Nabe zu geben. Hier muss man bei der Verklebung vorsichtig sein, um nicht den Propeller an die Montagehilfe anzukleben. Aber das wissen wir doch, oder??
Die aufwendigste Arbeit an diesem Set ist wohl die Trennung der hinteren Platte vom massiven Anguss mittels einer guten Säge und die Versäuberung der Schnittstelle. Das Gussteil für die hintere Platte hat im sichtbaren Bereich sehr feine Details. Hierzu gehören auch acht vorstehende Keilbolzen zur Befestigung der vorderen Teile, die entsprechende Aufnahmen haben, jeweils zwei zwischen den Propellerblättern. Diese sind von Eduard als Stäbe angelegt, aber in unserem Reviewexemplar leider teilweise abgebrochen. Die Reste kann man abschneiden, aufbohren und mit Sheetstäben ersetzen. Das ist machbar, aber ärgerlich, wenn die Haube abgenommen dargestellt werden soll:
Die Propellernabe ist fehlerfrei gelungen und hat schön tiefe Aufnahmen für die Verklebung der Propellerblätter:
Das Vorderteil der Propellerhaube ist von außen nicht auffällig, muss allerdings an den Angüssen wohl sauber nachgearbeitet werden. Ganz vorn kommt noch ein Ätzteil drauf, da hier eine Öffnung hinter der Abdeckung ist:
Innen gibt es wieder feine Details für eine offene abgelegte Darstellung:
Ein sehr schlichtes Teil ist der Stab für die Montage des Propellers an der Motorhaube:
Die Propellerblätter sind einzeln hergestellt und müssen an der Spitze etwas versäubert werden. In diesem Set gibt es die Blätter in Form der Ausstattung mit den Manschetten (in Englisch „Cuffs“ genannt) an den inneren Blatthälsen. Dies waren aerodynamische Verkleidungen aus Hartgummi um die vorhandenen runden Blatthälse, die auch den Vereisungsschutz verbesserten:
Aus der kleinen Ätzplatine gibt es gleich dreifach die nur einmal benötigte Abdeckplatte für die Spitze der Propellerhaube. Also ist ordentlich Ersatz vorhanden, um dem gefürchteten „Teppichmonster“ keine Chance zu geben:
Die Anleitung erscheint wie immer mit der Rohbau- und Einzelteilansicht auf der Vorderseite …
… und der Zuordnung zu den Baunummern und den Farbhinweisen auf der Rückseite:
Der Zusammenbau ist auf nur einer Seite im Inneren anschaulich erläutert. Präzision ist hier gefordert beim Aufbohren des Lochs in der Propellernabe. Am besten legt man die Nabe schon mal in die Montagehilfe und bohrt dann mit einem dünneren Durchmesser als gefordert vor, um falls notwendig noch etwas korrigieren zu können:
Fazit
Dieses Set ist besonders hilfreich für die Darstellung einer Wartungsszene mit Arbeiten auch am Propeller. Hier waren regelmäßige Arbeiten an der komplizierten inneren Mechanik mit eigener Ölversorgung und viel Regulierungsbedarf tatsächlich erforderlich.
Als Ersatz für den geschlossen montierten Propeller erscheint mir der Effekt als eher gering zu veranschlagen.
Erhältlich ist das Set unter anderem im Eduard Webshop:
https://www.eduard.com/eduard/p-51b-c-hamilton-standard-propeller-1-48.html?lang=1
Hermann Geers, Wietmarschen