S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001

Seiner Majestät Untersee-Boot U 9 – damit hatte ich nicht gerechnet, dass mal ein U-Boot der kaiserlichen Marine als Spritzgußmodell auf den Markt kommt. Und dann noch in 1:72! Da war die Freude groß …
Dennoch hat es seine Zeit gedauert, bis der Bausatz den Weg in mein trautes Heim gefunden hat: Man kennt das ja: Man streicht Wochen um einen bestimmten Bausatz herum: „Brauch ich den wirklich?“ Aber es kribbelt immer wieder in den Fingern … und irgendwann gibt man seinem Verlangen nach!
Für die meisten endet so etwas in einem ordentlichen Hauskrach! Ich habe Gottseidank eine Frau, die mein Hobby sogar unterstützt, mit zu unseren Treffen und auch auf Ausstellungen fährt!
Glück gehabt!

Und genauso viel Glück habe ich auch mit diesem tollen Bausatz.

Das Deckelbild des stabilen Stülpkartons zeigt U-9, wie es in der Nacht einen brennenden und sinkenden Frachter passiert:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-10 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001 Auf den Flanken der Kartonage sind sowohl das Unterseeboot U-9 in Gänze abgebildet als auch die Bugspitzen der Schwesterboote U-10, U-11 und U-12:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-2 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-9 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001Desweiteren ist der Inhalt des Kartons zu sehen:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-7 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001 Auch gibt es Bilder von unterschiedlichen Details des Modells. Spannend finde ich die beiden Bilder, auf dem Taucher am Wrack von U-12 zu sehen sind:

DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-4 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001

Die Abmessungen des Modells werden wie folgt angegeben:

Länge: 804 mm
Breite: 83 mm
Höhe: 150 mm

bei einer Teileanzahl von 164.
Recht groß (aber mittlerweile gibt es längst größere Schiffs- und U-Boot-Bausätze) und bei der moderaten Teileanzahl dennoch gut zu bewältigen! Perfekte Voraussetzungen für jede Menge Spaß am Basteltisch!

Kommen wir zum Inhalt, denn auf diesen kommt es schließlich an.

Nach dem Öffnen fällt auf, dass der Karton gerne ca. 5cm flacher hätte sein können um den Inhalt auf zu nehmen. Somit haben dir vier einzeln in Folie verpackten Spritzlinge, die Bauanleitung, die Decals und ein 100 Seite starkes Buch über das Original und deren Geschichte genügend Platz.

Der Bauplan

Dieser ist auf „alt“ getrimmt was mir gut gefällt. Witzig finde ich den Poststempel K.oK. MARINEFELDPOSTAMT 6.10.20. Da weiß man doch gleich von wann der Bausatz ist:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-15 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001 Nach dem Aufschlagen sehen wir auf Seite 2 die Bemalungsanleitung:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-16 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001Ich persönlich finde es sehr angenehm die Bemalungsanleitung ganz vorne im Plan zu finden. Es werden sechs Farbenhersteller vorgeschlagen, des weiteren sind auch RAL/FS Nummern angegeben. Klasse!

Auf Seite drei befindet sich die Teileübersicht und eine Zeichenerklärung:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-17 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001Die nun folgenden Baustufen sind übersichtlich aufgebaut, die zu verbauenden Teile sind in blau gehalten, somit ist sofort ersichtlich, welche Teile als nächstes zu verbauen sind. Zum Verbinden der beiden Rumpfhälften sind so einige Stäbe einzukleben, das sollte Stabilität bringen. Manche Stellen sind mit einem „ACHTUNG!“ versehen und weisen so auf bestimmte Arbeitsschritte oder Optionen hin. Alles in allem wird man gut durch den Bau geführt, so das keine Fragen offen bleiben dürften:

Auf der Letzten Seite finden wir persönliche Profile von den Personen, die masgeblich zum gelingen dieses Bausatzes beigetragen haben.

Nun zum Plastik. Der Spritzling „A“ beinhaltet die beiden Rumpfhälften:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-30 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001 Bei meinem Exemplar hatte sich bereits die linke Rumpfhälfte vom Ast gelöst, Wahrscheinlich losgerappelt auf Grund des etwas zu großen Kartons. Die Details auf der Aussenhaut des Bootes können mich voll überzeugen, die Rumpfsruktur und die ganzen Nieten sehen einfach klasse aus!

Was mich allerdings ein wenig wundert sind die glatten Oberseiten der Rumpfhälften. Waren da keine Nieten? Nachdem ich mir einige Bilder angesehen, meinte ich dort durchaus Strukturen erkennen zu können. Warum wurden diese Details nicht nachgebildet? Da kann ich nur vermuten, das es am Formenbau liegt und es so am günstigsten zu produzieren war. Beim Bau des Bootes werde ich mich mit diesem Thema noch weiter beschäftigen.

Der Spritzling „B“ …
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-36 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001…beinhaltet das in voller Länge dargestellte Oberdeck …

… den Modellständer mit Namensschild …
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-40 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001… die Schrauben, den Schornstein, die Ruder und Teile des Turms:

Die Auswerfermarken sind in nicht sichtbaren Bereichen gesetzt, Sinkstellen konnte ich auch keine finden. Alles sieht scharf und präzise gespritzt aus.

Am Spritzling „C“ befinden sich viele Kleinteile …
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-43 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001… wie die Wellen und deren Hosen, die beiden MGs und deren Lafetten, Masten, Sehrohre Namensschilder, Torpedoluken usw. Auch hier konnte ich keine Fehler wie „Fischhäute“ oder Formenversatz feststellen:

Am letzten Spritzast „D“ befinden sich Teile für den Turm und die Verstrebung für den Rumpf:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-50 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001Der Turm kann einmal einfach mit einem offenen Geländer dargestellt werden oder dieses Geländer ist mit einer Plane geschlossen zu bauen. Hier hat man die Qual der Wahl:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-51 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001 Bei der Planenvariante habe ich auf der Innenseite zwei Auswerfermarken auf eben dieser Plane gefunden. Nichts dramatisches, diese sollten leicht zu entfernen sein. Erwähnen wollte ich es aber doch.

Die Plastikteile machen in den Details einen sehr guten ersten Eindruck und sind durchweg als knackig zu bezeichnen. Da bekommt man gleich Lust loszulegen.

Zu guter Letzt noch die Decals:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-11 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001 Diese umfassen die Nummern 9 bis 12, die Wasserstandmarken, zwei eiserne Kreuze für das U-9, die Beschriftung für die Rettungsringe und die kaiserliche  Kriegsflagge. Das Trägermaterial steht vielleicht etwas sehr über, sprich es ist nicht randscharf mit den Motiven gedruckt. Dafür sind die „Hohlräume“ bei den Rumpfnummern bereits durchbrochen, das ist positiv.:

Was mir nicht so gut gefällt ist die Flagge. Genauer gesagt der Adler in dieser Flagge, dieser sieht doch etwas komisch aus:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9-12 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001 Da werde ich mich wohl um Ersatz umsehen.

Fazit
Insgesamt ein wirklich toller Bausatz, der zum direkt Loslegen animiert. Durch die doch übersichtliche Teileanzahl ist auch ein schneller Bastelerfolg zu sehen. Auch ein Modellbauanfänger sollte mit diesem Bausatz klar kommen. Natürlich wird erst der Bau selbst zeigen, ob und wie sich alles zusammenfügt. Jedoch habe ich nach Durchsicht der Teile hier so gut wie keine Bedenken.

In dieser Ausgabe liegt auch noch eine Broschüre in deutscher und englischer Sprache bei. Dieses befasst sich mit der Geschichte des Originals in seiner Zeit, dem damaligen Zeitgeist und Einsatz im ersten Weltkrieg:
DasWerk-DW-72001-U-Boot-U-9 S.M. Unterseeboot U-9 in 1:72 von Das Werk # DW 72001 Ein Kapitel befasst sich mit der Entdeckung von U-12 vor der schottischen Küste. Für den historisch und technisch Interessierten eine tolle Sache. Und Modellbauer sind ja oft beides. Zumindest ist das bei mir so und auch bei den mir bekannten Modellbauern verhält es sich so.

Ich finde es prima, dieses Produkt auf meiner Werkbank zu haben und freue mich sehr auf den Zusammenbau.

Hoffentlich hat die Firma Das Werk noch weitere Modelle dieser Epoche für uns Modellbauer auf dem Schirm.

In diesem Sinne: Happy Modeling …

Torsten Kreimeier, Ledde