Da ist sie ja endlich! Oder auch: Da ist sie ja wieder, die kleine Yamaha TY 125 von Heller …
Wer in den 70ern, oder in den 90ern, oder in den 2010ern keinen Bausatz dieses Motorrades ergattern konnte, der hat jetzt wieder die Gelegenheit dazu.
Heller hat das zierliche Trialmaschinchen im Maßstab 1:8 neu aufgelegt.
Ein paar Worte zum Original: Dieses Motorrad hat mittlerweile Kultstatus bei den Trial-Motorradfahrern und ist bei Oldtimerveranstaltungen gern gesehen. Die leichte, handliche Maschine, von 1975 bis 1981 gebaut, ließ sich mit gerade mal zehn PS extrem gut im Gelände und auf dem Trial Parcours bewegen. Ebenso wie die Höchstgeschwindigkeit, blieb auch das fahrfertige Gewicht unter hundert. Nämlich 94 km/h und 95 Kilogramm sind die Eckdaten.
So, jetzt aber mal in den Karton geschaut!
Insgesamt 7 Spritzlinge, davon drei weiße, zwei verchromte, ein klarer und ein schwarzer, gummiartiger plus zwei Reifen, sind vorhanden.
Die verchromten und der klare befinden sich in Plastiktüten.
Dazu ein kleines Decalsheet mit dem Tankdecor, Tachoziffernblatt und Seitendeckelbeschriftung:
Alles in allem ca. 140 Teile, die fertig gebaut ein Modell von knapp 25 cm Länge ergeben.
Zusätzlich hat Heller noch zwei Drähte von ca. 200 Millimeter Länge im Kartondeckel fixiert. Daraus sollen später die Federn für die hinteren Stoßdämpfer gewickelt werden.
Für diese Arbeit liegt ein „Federwickelwerkzeug“ bei und in der Bauanleitung ist genau beschrieben, wie es gemacht werden soll.
Die Highlights dieses Bausatzes sind für mich auf den ersten Blick die Reifen. Das mittelgrobe Stollenprofil ist sehr fein ausgearbeitet und kommt ohne große, störende Trennnaht daher.
Auch am Rest des Kits sind Trennnähte, oder Fischhäute zwischen den einzelnen Teilen nicht vorhanden, insgesamt ein sehr sauber gespritzter Bausatz.
Da dies mein erster Motorradbausatz ist, war ich schon gespannt, wie Heller die Motorkühlrippen darstellt. Da Motore gerne zweiteilig gespritzt werden, hatte ich schon Bedenken wegen der Parallelität der Motorhälften. Aber hier ist das Problem genial gelöst: die Kühlrippen werden einzeln übereinander geklebt, bis daraus ein kompletter Zylinder entstanden ist.
Die separat eingetüteten Chromäste sind sehr sauber gespritzt und gleichmäßig bedampft:
An den Speichen, die wohl bei jedem Motorradmodell etwas zu dick aussehen, ist wenig bis gar keine Nacharbeit erforderlich. Lenker, Gabelstandrohre, hintere Stoßdämpfer – alles tip-top!
Der klare Spritzling ist sehr klar, d.h. ohne Schlieren oder Kratzer. Hier findet man u.a. die Streuscheibe für den Scheinwerfer, den Tank für das Zweitaktöl und das Rücklicht, welches vom Erbauer selbst rot bemalt werden muss:
Das schwarze, weiche, gummiartige Gebilde sind die Züge, Schläuche und Kabel:
Das Decalsheet ist der einzige Kritikpunkt meinerseits. Auf dem Kartonbild ziert ein schwarzes Decor den Tank, das aktuelle Decal ist aber in rot mit schwarzem Rand ausgeführt. Mit beiden Varianten hätte Heller den Modellbauer glücklich gemacht. Ich persönlich hätte lieber das Schwarze gehabt …
Aber alles ist sehr scharf und gut erkennbar gedruckt.
Die viersprachige Bauanleitung (F, GB, D, E) gibt Farbhinweise für die einzelnen Bauteile und ist einfach und gut verständlich ausgeführt:
Fazit: Ein schöner Bausatz, der auch für handwerklich begabte Anfänger geeignet ist.
Freue mich schon sehr darauf ihn anzufangen!!
Erhältlich bei Modellbau Universe.
Michael F. (Rehlein) Modellbaustammtisch Recklinghausen