1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672

Der neueste Kit des 1970 Pontiac Firebird von Revell ist eigentlich gar nicht „NEW“, wie es auf der Verpackung werbewirksam aufgedruckt wurde …
Damals noch unter dem Monogram-Label (schlicht als Pontiac Trans Am , Kit Nr. 2794) erschienen, erklärt den Maßstab 1:24.
Das Copyright auf der Bodenplatte verrät uns die erste Auflage aus dem Jahr 1991. Danach wurde er nur einmal von Hasegawa (1993!) aufgelegt und dreimal von Revell (2006 – 2009 – 2019) umgepackt.
Ergänzt wurde er nur um Custom-Räder unter der Serie „Motor-City Muscle“ (#85-2026) aus 2006, die sich auch heute noch oder wieder in dem Bausatz befinden.
Ein alter bekannter Bausatz, der dem eingefleischten US-Car-Fan gleich vertraut vorkommen sollte. Ich habe den Bausatz nach erstmaliger Erscheinung gebaut und bin um so mehr gespannt, wie sich der Junge gehalten hat. Wir wissen, dass sich um jede Neuauflage die Formen (besonders die Trennnähte) nicht gerade verbessern. Die Qualität leidet meist auch durch Verwendung von minderwertigerem Granulat.
REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-2 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672Die Schachtel verrät uns 83 Teile und entsprechend die Revell’sche Einteilung in „Level 4“. Zum Deckelbild möchte ich ausnahmsweise etwas anmerken. Sieht es doch sehr dynamisch aus, ist die Illustration des hinteren Rades „unschön“ – nicht gelungen.

Was erwartet uns also?

Wir haben die Karosserie, 4 Spritzlinge in weiß, zwei Spritzlinge in Chrom, einer mit Klarteilen und zwei Satz Reifen Reifen. Dazu die mittlerweile gewohnt farbig gestaltete Bauanleitung und sauber gedruckte Decals.

Die Karosserie ist bei meinem vorliegenden Exemplar wirklich sauber gegossen und die Oberfläche gefällt mir ausgesprochen gut:

Eine leichte Formentrennnaht finde ich an den C-Säulen (Übergang von Seitenwand zum Dach), jedoch keine Sinkstellen. Die Karosserie hat offensichtlich keinen Verzug.

Diese Qualität zieht sich durch die ganzen Spritzlinge! An der Detailaufnahme des Armaturenbrett sieht man, dass die Form nicht gelitten hat. Alles gestochen scharf:
REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-9 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672Die Innenraumwanne hat eine sehr schöne Struktur und die Auswurfmarken sind nicht so sehr dominant, dass man zwingend Hand anlegen muss:
REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-11 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672Die Chromteile sind in gewohnt guter Qualität, was Details und Oberfläche betrifft. Ob man den Chrom entfernt bleibt jedem selbst überlassen, ich kann sehr gut damit leben:
REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-17 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-21 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672 Störende Angussstellen finde ich keine, die Felgen sind schön durchbrochen. Hier erkennt man aber, das der Bausatz etwas älter ist:
REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-19 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672 Die Kanten sind – ich nenne es mal etwas ausgefranst und sollten nachgearbeitet werden. Erkennbar an der hinteren Stoßstange und hier ist auch an einer Felge ein Durchbruch zugeschwemmt.

Die Klarteile sind separat verpackt und bleiben somit frei von Kratzern. Die Scheiben sind ohne Schlieren oder Verzug:
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Was haben wir noch in der Box?

Da sind die zwei Sätze Räder:
REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-25 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672Über den Geschmack mit den großen Satz lässt es sich streiten. Die links im Bild sind dafür vorgesehen. Laut Bauanleitung verschieden breit für vorne und hinten, habe ich nicht nachgemessen. Sie wandern in die Grabbelbox. Denn:
Die Serienreifen sind deutlich besser!
Endlich mal wieder welche mit zeitgenössischer Aufschrift – nicht wie üblich Good Years, sondern Firestone. Sauber bedruckt, schönes Profil – so muss man nicht mit Decals auf den Reifen hantieren. Super, das gefällt.

An Gießästen bin ich soweit durch. Dann ist da noch der sehr, sehr große Decalbogen:
REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-4 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672 Um zwei Farbvarianten gerecht zu werden sind die Streifen blau und weiß vorhanden. Schönes Gimmick sind die Fußmatten (Nr.63) und Gurte.

Was auf mich etwas befremdlich wirken sind die silbernen Decals (Nr.71) für die Serienfelgen…was für eine Fummelei das wohl gibt? Da ist das Anmalen aus meiner Sicht einfacher.
Allgemein sind die Decals gestochen scharf, ohne Versatz und in hoher Qualität gedruckt. Sehr viele kleine Decals sind zudem vorhanden, um das Modell schon fast bis ins kleinste Detail auszustatten.
Schaut Euch das Amturenbrett an – ausgesprochen gut und trifft den gebürsteten Alu-look ausgezeichnet:
REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-6 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672Nun ja, ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, an die nette Kennzeichenspielerei der Designer…PFT für Pontiac Firebird Trans (A)m oder FTA für Firebird Trans Am …
REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-8 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672… ob die Europäischen Schilder „authentisch“ sind, lasse ich dahingestellt. Jedes Land hat sein Zahlen/Buchstabensystem, woraus sich Erstzulassung oder Region etc. bestimmen lässt.
Was jedoch (aus meiner Sicht!) nicht geht, sind „fatale“ Fehler: Florida fuhr schon immer nur Kennzeichen hinten.

Schlussendlich bleibt noch die Bauanleitung übrig. Hier ist schon fast alles beim Alten:
REvell-07672-1970-Pontiac-Firebird-10 1970 Pontiac Firebird in 1:24 von Revell #07672 Klar aufgegliedert von Hinweisen zur Symbolik und Sicherheit und Übersicht der benötigten Farben mitunter benötigten Mischungsverhältnissen …

… Übersicht von den Spritzlingen …

… und schließlich die Bauschritte. Nichts ist in der Bauanleitung, was mir Rätsel aufgibt:

Immer mal wieder wundere ich mich über Mischungsverhältnisse z.B. 95:5 für die Karosseriefarbe oder 25:75 lichtblau/Aluminium für den Motor (Motorfarbe? Ja, hat zum Beispiel Testors im Angebot) Bei Karosserie greife ich lieber nach Recherche der Farbcodes zu Farben vom Lackierer. Gewiss etwas teurer, aber dafür korrekt – und ich erspare mir die Gefahr, zu wenig angemischt zu haben und nachmischen zu müssen, was einen Farbunterschied schon fast garantiert.

Mein Fazit:

Ich bin über die erhaltene Qualität des Bausatzes mehr als zufrieden. Ich habe schon schlimmeres erwartet und die kleinen Mängel am Chrombogen lassen sich gut handhaben. Ich denke, dass der Bau reibungslos über die Bühne geht und so wie mein mittlerweile 30 (!) Jahre alter Erstversuch des Bausatzes im nichts nachzustehen hat.

Erhältlich im online-shop von Modellbau König.

Dominik Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen