B-29 Superfortress Platinum Edition in 1:48 von Revell #03850

Für Flugzeugmodellbauer mit etwas mehr Platz stellt Revell nun noch ein ultimatives Weihnachtsgeschenk in die Regale. Ab 125,00 € ist man im günstigsten Fall dabei, es ist aber auch ordentlich was im Karton …
Im Karton ist erwartungsgemäß der Monogram-Bausatz, der schon 1977 das Licht der Modellbauwelt erblickte und nun mit einer ordentlichen Zugabe an Eduard-Zurüstteilen beträchtlich veredelt wird. Ein Blick in diesen Karton offenbart eine sehr wertige Verpackung:
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Ausgepackt sieht der Inhalt dann folgendermaßen aus:
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Enthalten ist neben den offenen Rumpfteilen dann ein Beutel mit den weiteren Spritzgussteilen, von denen einige Äste nochmals extra verpackt sind, eine Tüte mit den Eduard-Teilen und den Anleitungen dazu, die Revell-Bauanleitung und ein großer Decalbogen.

Der Bausatz hat schon beängstigende Ausmaße für die reine Handhabung, aber auch für die Aufstellung in der Vitrine bzw. ggf. auch Aufhängung unter der Decke. Die Rumpfhälften sind schon mal ca. 60 cm lang (ohne die Bugspitzenverglasung und den Heck-MG-Stand):
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Wie zum Zeitpunkt der ersten Ausgabe üblich, sind außen die Grenzen der Paneele mit erhabenen Linien dargestellt. Diese Form der Detaillierung gibt es bei anderen Monogram-Bausätzen schon in etwas besserer Ausführung. Das Heck ist vergleichsweise besser gelungen:

Innen sind erhabene Details mit teilweise kräftigen Strukturen dargestellt:

Spritzast A enthält viele Teile für die Inneneinrichtung und die Fahrwerkschächte. Einige Teile werden nicht benötigt, sie gehören zur Ausrüstung unter anderem der Atombomber:
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Die Detaillierung für die Innenbereiche ist nicht ganz auf dem Spitzenstand von Monogram, wird aber in vielen Bereichen durch die Eduard-Teile ersetzt:

Ast B liefert im Wesentlichen die erste Tragfläche mit einer Länge von etwa 40 Zentimetern, was eine Spannweite des Modells von etwa 90 Zentimetern ergibt:
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Die Detaillierung der Tragflächen ist recht vielfältig, dabei sehr fein:

Die weiteren Details an diesem Ast sind Monogramtypisch für ihre Zeit sehr gelungen:

Ast C hat die zweite Tragfläche, ebenfalls wieder einen weit in die Tragfläche reichenden Tragflächenspant und andere Kleinteile:
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Hier können wir uns mit den Bildern auf die kleineren Teile beschränken, die Tragfläche ist in gleicher Weise ausgeführt wie die Erste:

Innen an einem Tragflächenteil finden sich hier noch die Angaben zur Herkunft, wobei 1977 wohl noch nicht in China gespritzt worden sein dürfte. Eingelasert ist wohl auch eine genaue Angabe zum Herstellungszeitpunkt und –ort , in dem auch der höchste Aufzugtestturm der Welt steht (sagt jedenfalls Wiki):

Schließlich gibt es noch die Teile für die Aufhängungen im Bombenschacht. Hier stören lästige Auswerfermarken an schlecht erreichbaren Stellen. Wenn die Bomben eingeklebt sind, sieht man sie ggf. aber auch nicht mehr; muss man mal genauer ausprobieren:

Es folgt Ast D mit den Rädern, weiterer Innenausstattung, den zwei Atombomben, die hier bei den Decalalternativen natürlich nicht zur Verwendung kommen, und fünf Figuren:
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Die Räder sind recht gut gelungen, abgeflachte Reifen waren 1977 noch nicht angesagt. Es gibt von Eduard ein Räderset, dass jedoch nicht in Revells Ausgabe enthalten ist:

Bei der Inneneinrichtung sind die Darstellungen z. B. der Instrumente sehr fein, eine Lackierung mit Drybrushing ist da nicht so einfach. Schon gut, dass es dafür die Eduardätzteile gibt:

Auch wenn sie hier nicht benötigt werden, hier auch noch mal die beiden Atombomben, welche „Fat-Man“ bzw. „Little Boy“ ist, wird man ohne weitere Beschreibung herausfinden:

Auf der positiven Seite der zeitgenössischen Monogram-Modelle steht auf jeden Fall die Tatsache, dass immer mindestens eine Figur dabei war. Hier sind es gleich deren Fünfe, die zwar keine komplette Besatzung, aber eine schöne Auswahl darstellen:
Revell-03850-B-29-Superfortress-Platinum-Edition-40-1 B-29 Superfortress Platinum Edition in 1:48 von Revell #03850Die Figuren können nicht mehr mit heutigen Spitzenprodukten mithalten, haben teilweise etwas Gussgrat und wohl auch mal zu große Hände, sind aber doch recht brauchbar und man kann sie auch heutzutage noch verwenden:

Vom Spritzast F wird hier nur das kleine Radom links unten benötigt, die Propeller nicht:
Revell-03850-B-29-Superfortress-Platinum-Edition-47 B-29 Superfortress Platinum Edition in 1:48 von Revell #03850Schlussendlich haben wir noch den grauen Ast G, der doppelt vorhanden ist. Höhenleitwerke, Propeller, die Motoren mit den Hauben und die Hauptfahrwerke werden hiermit als wesentliche Bestandteile geliefert:
Revell-03850-B-29-Superfortress-Platinum-Edition-46 B-29 Superfortress Platinum Edition in 1:48 von Revell #03850Hier einmal ein Höhenleitwerk und ein Propeller von nahem. Das macht alles einen guten Eindruck:

Die Motoren sind ebenfalls zeittypisch für die Erstauflage des Bausatzes spärlich als Relief nur mit dem ersten Stern nachgebildet. Was vorhanden ist, macht jedoch eigentlich noch einen ganz guten Eindruck:

Die Fahrwerke können mit aktuellem Standard immer noch gut mithalten:
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Kommen wir nun zu den Klarsichtteilen, die zur typischen Ansicht der B-29 wesentlichen Anteil haben. Sie sind am Ast E versammelt:
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Die Klarsichtteile sind ganz hervorragend. Die Spanten an den großen Teilen sind mit scharfen Kanten und schönen Nietdarstellungen versehen:

Die Teile sind sehr schön klar und insoweit ebenfalls auf allerbestem aktuellem Stand:

Die beigefügten Eduard-Ergänzungen bestehen aus drei Ätzplatinen und zwei Maskenbögen:
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Zunächst gibt es die farbige Ätzplatine „Interior“ für die Instrumentenbretter und Bedientafeln im vorderen Innenbereich, der gut durch die Klarsichtteile einsehbar ist. Die Ausführung ist natürlich sehr detailreich und insoweit äußerst gelungen:
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Beigefügt ist die Anleitung, die Anwendung ist einfach, der Effekt ist beträchtlich:

Die nächste Ätzplatine ist wieder farbig und für das Gurtzeug:
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Auch hier ist die Anwendung recht einfach, die von Monogram angespritzten Gurte müssen jedoch am besten entfernt werden:
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Die dritte Platine ist für das „Exterior“ und dabei speziell für die Verbesserung der Auspuffanlagen und der Motoren durch eine Zündverkabelung vorgesehen. Auch ein paar Wartungsklappen sind vorgesehen:
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Die Anleitung kommt mit einer Seite aus. Die Anwendung ist hier etwas anspruchsvoller, da die Teile passend gebogen werden müssen. Das ist aber auch mit geringen Vorkenntnissen noch zu bewältigen:
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Die beiden Maskenbögen sind für die feine Realisierung der großen Glasteile eigentlich Pflicht. Hier sind auch noch Masken für die Räder vorhanden, die ebenfalls sehr nützlich sind:

Der Decalbogen ist wieder einmal ein Höhepunkt auch dieser Wiederauflage. Sehr umfangreich mit den großen Markierungen für zwei Alternativen und auch noch einer guten Auswahl von Wartungshinweisen. Wie üblich auch in einer absolut fehlerfreien Druckausführung:
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Die Bauanleitung mit einem schön gebauten fertigen Modell auf dem Deckblatt ist in Anlehnung an den neuen Revell-Standard mit farbigen Details und Verarbeitungshinweisen aufgepeppt. Sie orientiert sich jedoch an alten Grafiken und ist überhaupt nicht auf die Verwendung der Ätzteile, die ja das „Premium“-Prädikat ausmachen, ausgelegt. Dafür stehen die Eduard-Anleitungen alleine für sich. Hier hätte man sich gerne etwas mehr Mühe geben können:
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Der reine Zusammenbau der Plastikteile ist allerdings immer noch anschaulich dargestellt und dürfe keine Probleme mit sich bringen. Monogram-Bausätze ließen sich immer schon recht gut zusammensetzen:

Es ist allerhand für die Innenausstattung zu verbauen. Die hinteren Abteile für den -Rumpfschützen, die Ruhebetten und den Heckschützen sind jedoch später kaum noch einzusehen und der Bombenschacht natürlich nur, wenn die Klappen geöffnet dargestellt werden:

Wie oben beschrieben, sind auch die Teile für Bewaffnung und Ausrüstung der Atombomber enthalten. Die entsprechende Bauanleitung findet man im Internet zu den Monogram-Bausätzen.

Für beide Markierungsalternativen gibt es jeweils eine über zwei ganze Seiten der Anleitung verteilte Vier-Seiten-Ansichten.

Zunächst gibt es die „Dina Might“ in Naturmetall bzw. Aluanstrich mit großem Pin-Up und gelb/schwarzen Kennmarkierungen. Dieses Flugzeug wurde am 23.05.1945 bei einer Notlandung auf Tinian nach einem Nachtangriff gegen Tokio zerstört. Die Besatzung überlebte unverletzt:

Alternativ kann man „Sweet Sixteen“ markieren. Sie hat schwarze Unterseiten für Nachbombereinsätze. Diese musste am 01.06.1945 nach einem Angriff auf Osaka notwassern, die Besatzung wurde gerettet:

Der Anspruch von Platinum Edition trifft hier zusammen mit einem Grundbausatz, der nicht unbedingt zu Monograms allerbesten Produkten gehörte. Es ist aber die einzige Möglichkeit diesen formschönen „Klopper“ in 1:48 zu realisieren. Die Zusatzteile von Eduard werten den Bausatz in einigen Schwachstellen sehr sinnvoll auf, so manch ein Modellbauer hätte sie wahrscheinlich sowieso angeschafft. Der Decalsatz ist technisch Klasse.

Also eine sinnvolle Wiederauflage, die wegen ihrer schieren Größe und den wertigen Zusatzteilen ihren Preis schon wert ist. Wenn da nicht das Platzproblem für die Masse der Modellbauer wäre. Level 5 ist wegen des Umfangs der Teile und auch der Größe des Modells tatsächlich auch angebracht. Der Bausatz ist nichts für Anfänger…In Kürze werden wir hier den Begleitschutz für dieses Projekt vorstellen.

Erhältlich im online-shop von Modellbau König.

Hermann Geers, Wietmarschen