Die israelische Luftwaffe ist, neben Beuteflugzeugen, mein ganz persönlicher Modellbau-Bezugspunkt. Umso erfreuter bin ich, wenn Hersteller wie etwa Special Hobby uns Modellbauer mit den etwas exotischeren Flugzeugen (neben Mirage etc.) in israelischen Diensten erfreuen …
Ein solcher Exot war zweifelsohne die Vautour (Geier), ein Jagdbomber, der sich am 16. Oktober 1952 zum ersten Mal in die Lüfte erhob.
Die SNCASO SO-4050 entstand als Antwort auf eine Ausschreibung der Armée de l´Air für einen zweistrahligen Bomber, Abfangjäger und Jagdbomber, dessen Hauptmerkmal neben der Anordnung der gepfeilten Mitteldeckertragfläche vor allem das Hauptfahrwerk in Tandemkonfiguration mit Stützrädern war.
Die Vautour wurde nur von Frankreich und Israel eingesetzt und insbesondere während des Sechstagekrieges bewährten sich die Vautour in ihrer Rolle als Jagdbomber zur Unterdrückung der ägyptischen Luftwaffe – durch ihre beachtliche Bewaffnung mit vier 30mm Kanonen und einer Bombenlast von insgesamt 2725 kg (intern im Bombenschacht) und 4400 kg unter den Tragflächen waren die Vautour das ideale Angriffsflugzeug.
Am 1. August 1957 bei der israelischen Luftwaffe in Dienst gestellt, wurden die verbliebenen Maschinen 1971 ausgemustert und durch wesentlich modernen A-4 Skyhawk ersetzt.
2011 unter dem AZUR/FRROM-Label erstmalig erschienen, hat sich an den Bauteilen nichts geändert – allerdings ist unserer Auflage eine Menge an Resin- und Ätzteilen beigefügt!
Schauen wir also neugierig in den ungemein praktischen Stülp-Karton:
Die hellgrauen Spritzlinge verraten noch deutlich die short-run-Herkunft der mittleren MPM-/Special Hobby Periode: Die Teile sind zwar hervorragend strukturiert, zeigen jedoch den einen oder anderen Gussgrat und sollten sämtlich trockengebaut werden, bevor man Kleber zum Einsatz bringt.
Die separat verpackten Glasteile sind sowohl bei der ein- als auch der zweisitzigen Variante die gleichen und ausreichend transparent:
Doch nun zum absoluten „Gimmick“ der Vautour – den Resinteilen …
… und der Ätzteilplatine:
Die Resinteile sind hervorragend gegossen und heben unsere Vautour auf ein absolutes Top-Bausatz-Niveau:
Die Montageanleitung ist noch im alten Schwarz/Weiß-Stil gehalten, aber dennoch völlig ausreichend:
Der Decalbogen ist recht einfach gehalten (so fehlen die meisten „stencils“) und es liegt ein kleiner Ergänzungsbogen bei:
Damit lassen sich drei israelische Vautour realisieren:
Erhältlich ist dieser Bausatz leider nur noch antiquarisch. Aber eine aktuelle Version (mit den gleichen Spritzgussteilen) ist direkt im SpecialHobby online-shop zu bekommen.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen