Chernobyl 4: Deactivators in 1:35 von ICM #35904

Es ist da – das Chernobyl Set # 4 liegt nun auf meinem Besprechungstisch. Es sind Reinigungskräfte für die Straße. Erschütternd und gut zugleich? Wir schauen nach …
Als erstes möchte ich der Firma ICM ein großes Lob aussprechen: Sie trauen sich an ein Thema ran, und zwar die Kernenergie, welches noch heute viele Meinungen der Mitbürger spaltet. Vor genau 10 Jahren und ein paar wenige Tage mehr, wurde uns allen das zweite Mal nach Chernobyl 1986 vor Augen geführt, wie schlimm die Folgen einer Havarie sind. Am 11.3.2011 in Folge eines sehr großen Erdbebebens samt eines folgendem riesigen Tsunami geschah ein weiterer GAU, wovon drei Blöcke des Kernkraftwerkes im japanischem Fukushima betroffen waren.
Beide Unglücke haben viel Kummer und Leid der betroffenen Bevölkerung gebracht.

Genau mit solchen Sets, wie diesem, welches gerade auf meinem Basteltisch liegt, kann man auf Ausstellungen den Betrachtern dieses Thema ans Herz legen. Das Schicksal der Betroffenen darf nie in Vergessenheit geraten.
Genau mit diesem Set, und mit den anderen drei anderen auch, treffen die Ukrainer bei mir diesen entsprechenden Nerv. Wie die Verkaufszahlen zeigen, ist das nicht nur bei mir so.

Dieses Set befasst sich mit den Thema der Straßenreinigung nach der Havarie. Vier Personen  samt Schlauchmaterial, Arbeitswerkzeug und einer Base aus bedrucktem Karton beinhaltet dieses Set.
ICM-35904-Chernobyl-4-Deactivators-2 Chernobyl 4: Deactivators in 1:35 von ICM #35904ICM-35904-Chernobyl-4-Deactivators-5 Chernobyl 4: Deactivators in 1:35 von ICM #35904Mit Wasser und Chemikalien versuchten diese Soldaten damals, der Radioaktivität Herr zu werden. Zwei dieser Figuren sind mit normalen Armee-Uniformen aus der damaligen UDSSR bekleidet. Diese versuchen sich mit Masken zu schützen, während sie ihrer Arbeit nachgehen:
ICM-35904-Chernobyl-4-Deactivators-10 Chernobyl 4: Deactivators in 1:35 von ICM #35904ICM-35904-Chernobyl-4-Deactivators-9 Chernobyl 4: Deactivators in 1:35 von ICM #35904Die anderen beiden sind mit richtiger Schutzkleidung versorgt. Beide scheinen wasser-abweisend zu sein. Einer von ihnen hat einen langen Mantel, der andere einen „STRAMPLER“. Beide samt passender Kopfbedeckung, Brillen, Handschuhen und Masken:ICM-35904-Chernobyl-4-Deactivators-11 Chernobyl 4: Deactivators in 1:35 von ICM #35904ICM-35904-Chernobyl-4-Deactivators-8 Chernobyl 4: Deactivators in 1:35 von ICM #35904

Diese Schutzmaßnahmen finde ich persönlich sehr bedrohlich aber auch passend für die zu bewältigenden Arbeit. Gleiches gilt für die gewählten Posen aller Figuren, passend für ihre Tätigkeiten.
Dazu gibt es natürlich noch das entsprechende Zubehör, damit die armen Teufel ihre brandgefährliche Arbeit auch verrichten können:

Eine kleine Bau- und Bemalungsanleitung sollte den Modellbauer vor keinerlei Probleme stellen:

Was mir auffällt, sind die Fischhäute an so manchem Bausatzteil. Dieses finde ich nicht so schön, sollte aber für den Modellbauer kein Hindernis sein. Im Allgemeinen finde ich das Set sehr durchdacht und alleine schon die Idee finde ich hervorragend. Der Guss ist ganz scharfkantig aber nicht verwaschen. Der Umsetzung gebe ich mal eine 2-. Somit ist auch mein zweiter Punkt, der Qualität des Sets, mit gut abgehakt. Das Plastik, welches die Ukrainer verwenden, lässt sich sehr gut verarbeiten.

Aber was war mit dem ersten Punkt? Ja genau: Bei ICM trauen sie sich an ein sehr heikles Thema ran und zwar in einer Dichte, die man nur bewundern kann: Wer sonst traut sich mit mittlerweile vier Sets an „Tschernobyl“ ran?
Da hofft man tatsächlich auf eine Fortsetzung dieser Reihe, denn man wäre ja dumm, eine solch erfolgreiche Reihe nicht weiterzuführen:
Unser vorliegendes Set zum Beispiel könnte man mit einem Wassertankwagen erweitern. Diese LKWs sind durch die Straßen gefahren und haben mit Wasser die Straßen und Plätze versucht sauber zu spritzen. Hier könnte der alt-bekannte ZIL 131 wieder Verwendung finden. Nur der Aufbau müsste in der Ukraine neu konstruiert werden.
Oder wie wäre eine Bushaltestelle samt einer Familie, die mit einem Fahrzeug, einem Kleinbus oder anderem Transportmittel evakuiert werden.
Aber ich sehe gerade bei einem Blick in den ICM-Katalog: Das kriegen wir bereits in naher Zukunft!
Dritter Vorschlag:  Eine Gruppe an Personen, Schaulustigen, die dem Treiben der Feuerwehrleute aus der Ferne folgen. Wie zu sehen in der TV Serie Tschernobyl. Hier stehen diese Personen samt Kinderwagen in der Horrornacht auf einer Brücke und setzen sich dabei unwissend hohen Strahlungen aus.
Vierter Vorschlag: Gebäudeteile, z. B. der Eingang des Krankenhauses mit einem Krankenwagen samt Medizinischem Personal.
Fünfter Vorschlag:  Jahre später nach der Havarie. Besucher oder ein Messtrupp auf dem Berühmten verwitterten Jahrmarkt mit Teilen vom Riesenrad oder Autoskooter oder mit einem anderem zerstörtem Gebäude.

Ich denke, alle meine Vorschläge würden dieses Thema erschütternd wieder eben und den Opfern und Helden dieser Katastrophe die Möglichkeit geben, nie in Vergessenheit zu geraten. So etwas darf NIE wieder passieren und ich hoffe, mit meinen Bausatzvorstellungen hier auf Kitreviewsonline und mit den gebauten Modellen auf zukünftigen Ausstellungen einen kleinen Beitrag dazu zu leisten!

Nicht nur deshalb bleibt mir schön gesund und bleibt unserem gemeinsamen Hobby treu.

Erhältlich im online-shop von Modellbau König.

Heinz Behler, Modellbaufreunde Borgentreich / Modellbaustammtisch Recklinghausen.