Für den neuen Tamiya-Bausatz bietet CMK aus dem Hause Special Hobby nun einen Umbausatz zum Fotoaufklärer an …
Hier geht es um die frühe Version F-4A von der nur 20 Exemplare aus P-38F umgebaut wurden. Sie ist nicht zu verwechseln mit den später gefertigten F-5 Versionen, die eine andere Form der Kamerafenster und verschiedene andere Bugformen hatten. Also eine seltene Version, die wir hier haben.
Entsprechend enthält der kleine Karton nicht nur die Resinteile in zwei Beuteln und die Anleitung, sondern auch sehr spezifische Decals und Lackierungs- und Markierungshinweise:
Insgesamt handelt es sich im größeren Beutel um zwei größere Resinteile für die Bugnase mit getrennter Spitze und die Fenster:
Die Bugnase hat einige Gravuren und ist hohl gegossen. Die Kameraöffnungen müssen geöffnet werden. Eine weitere Inneneinrichtung ist nicht enthalten. Hierfür wäre der Aufwand auch beträchtlich gewesen, wobei der Einblick ohnehin gering ausfallen würde:
Die Nasenspitze hat ebenfalls feine Gravuren, unter anderem für die abgedeckten ehemaligen Waffenöffnungen:
Die Kamerafenster sind aus klarem Resin gegossen und enthalten auch die Linsen, die schwarz lackiert werden sollen. Das dürfte dann einen ganz guten Eindruck geben:
Im kleinen Beutel finden wir einen Sockel mit der Antenne und dem Sichtgerät für den überflogenen Kameraausschnitt, der am Rumpfboden anzukleben ist. Das hier vorhandene Steuerhorn wird nicht benötigt und durch eine zusätzlich vorhandene weitere Version ersetzt. Dies ist wohl Hinweis genug auf wohl noch folgende weitere Sets für andere Versionen:
Der kleine Decalbogen ist sauber gedruckt und bringt USAAF und RAAF-Abzeichen sowie Nummern. Sehr schön ist der Schriftzug für die „Limping Lizzie“ ausgefallen:
Die Montageanleitung kann sich auf zwei Seiten beschränken und erklärt die wenigen nötigen Schritte völlig ausreichend. Auch die Sägearbeit am Grundbausatz ist nachvollziehbar beschrieben:
Die Markierungs- und Lackierungsanleitungen bringen uns zwei schöne Varianten. Die australischen Foto-Lightning ist in RAF-Tarnfarben mit einer frisch lackierten und teilweise über die Kokarde reichende Fläche an der rechten Tragfläche gehalten und fällt damit ziemlich aus dem üblichen Raster für dieses Flugzeug. Das ist schon ein besonderer Hingucker! Die Farben lassen sich ohne weiteres bei diversen Herstellern mit den Angaben in der Anleitung finden:
Die gerade angesprochene „Limping Lizzy“ ist mit zwei Blautönen ebenfalls ein schöner Anblick. Hier gibt es Informationen zum Original (danach war sie gar keine F4A-1, sondern eine schlichte F4, da sie aus einer P-38E umgebaut wurde) und noch ein paar Fotos. Die Farbangaben sind hier etwas vage. „Haze“-Paint (nicht zu verwechseln mit den Schiffsfarben!) bedeutet Dunst-Farbe und ist bei der F-4 (mit oder ohne „A“) eher eine spezielle Lackierform gewesen. Hier in Englisch beschrieben. Dabei wurden Standardlacke nach unten hin bis nahezu Weiß aufgehellt. Also etwas anders beschrieben, als von CMK abgebildet, aber uns Modellbauern durchaus bekannt. In US-Ausarbeitungen wird FS 15190 als nach und nach aufzuhellende Grundfarbe angegeben. Passen sollen dazu dann Vallejo 70.901, Akan 72076, AK-Real RX 236, Mr.Paint MRP-239 oder X-Tra X160. Von anderen Herstellern sollte sich wegen der Aufhellungsprozedur auch etwas passendes finden.
Nach dem Motto „Es gibt nichts, was es nicht gab“ bzw. „Erlaubt ist, was gefällt“ kann man bestimmt auch mit zwei unterschiedlichen Blautönen mit scharfer Abgrenzung vorgehen:
Dieser Zurüstsatz geht also über die üblichen Inhalte schon hinaus, da eine ziemlich neue Version aus dem Grundbausatz entsteht und nicht nur Einzelheiten verbessert werden. Die Ausführung fällt gegenüber dem absoluten Spitzenbausatz von Tamiya nicht schwerwiegend ab und die mitgelieferten Lackierungs- und Markierungsalternativen sind beide etwas ganz besonders. Rein handwerklich ist das Set dabei einfach zu verwenden. Es ist daher eine ganz besondere Empfehlung wert!!
Erhältlich im Fachhandel oder direkt beim Hersteller.
Hermann Geers, Wietmarschen