Nach der Vorstellung der AGM-129 ACM von Modelcollect beschert uns der Hersteller einen weiteren Marschflugkörper: Den AGM-109 MRSAM (Medium-Range-Air-to-Surface Missile), umgangsprachlich eher unter Tomahawk ein Begriff …
Ich denke jeder hat so einen Start eines Marschflugkörpers aus einem U-Boot vor Augen – dann sind wir mit diesem Exemplar richtig, um es einordnen zu können.
Kurz ein paar Infos zum Original:
Die AGM-109 kann eine lange Geschichte und viele Einsätze vorweisen. Schon in den 1970ern von General Dynamics hergestellt, war sie unter anderem als Marschflugkörper für Lang- und Mittelstrecken eingesetzt. In ihrer langjährigen Entwicklung entstanden sechs Varianten, inklusive Luft-, Land-, und „Sub“-gestartet, mit nuklearen oder konventionellen Sprengköpfen. Überwiegend wurde die Tomahawk durch die U.S. Navy genutzt.
Die als Bausatz vorliegende MRASM ist als „Air-launched cruise misile“ mit Clustermunition vorgesehen – kam jedoch nicht zum Einsatz.
Jetzt aber zum Bausatz…
Schön gestaltet und in einer stabilen Schachtel mit abzunehmendem Deckel. Die Rückseite ist wie bei der AGM-129 neutral gehalten.
Was erwartet uns:
Angegeben ist er ebenfalls mit 18 Teilen. Das bedeutet auch hier, dass in der Summe 18 Marschflugkörper gebaut werden können!
Verteilt sind sie auf sechs grauen Spritzlingen und die einfache Bauanleitung macht den Bausatz komplett.
Da der Marschflugkörper von Natur aus einfach gestaltet ist, sind es die Bauteile auch:
Die Leitwerke und Flügel sind sehr dünn und scharfkantig ausgeprägt. Gibt nichts zu meckern ?
Seltsamerweise liegen dem Bausatz Fotoätzteile bei, die in der Bauanleitung nicht erwähnt sind:
Die Bauanleitung beschränkt sich auf eine Seite mit Sicherheitshinweisen und Tipps zum Bauen, Decalieren und eine Legende. Die zweite Seite zeigt die Bauteilübersicht und die Bauschritte für zwei Varianten.
Eine Farbangabe fehlt auch hier!
Mein Fazit und abschließende Worte
Mir entzieht sich noch der Sinn, warum dieser Flugkörper als Modell entwickelt wurde. Speziell diese Variante MRASM kam nicht zum Einsatz (sofern man den verschiedenen Quellen vertraut) was mich keine Verbindung zu einem Modell oder Verwendung erkennen lässt.
Als andere Variante, mit einem U-Boot in 1/72 in petto gäbe es für mich mehr Sinn.…aber andererseits: Wer kann schon bei einem gut gemachten U-Boot mit gestarteter Tomahawk erkennen, dass der Flugkörper nicht authentisch ist ? ?
Erhältlich bei Modellbau Universe.
Dominik Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen