Als Liebhaber exotischer Sujets waren die Neuheitenankündigungen des ukrainischen Herstellers DoraWings auf der diesjährigen Spielwarenmesse eine Quelle der Neugierde und positiven Erwartung.
Der heute unter die Lupe zu nehmende Kit einer Dewoitine D.510 hat diese Erwartungen mehr als erfüllt …Der erste Eindruck ist schon mal positiv – eine stabile Stülpkartonage beherbergt alle Teile zum Bau des französischen Jagdflugzeuges:
Der Gussrahmen mit den beiden Rumpfhälften, der Motorfront sowie der oberen Abdeckung OHNE Maschinengewehre macht schon einmal einen wirklich ordentlichen Eindruck:
Auch die Spritzlinge für die Tragflächen sehen sehr gut aus:
Ich hoffe nur, dass mir beim Bau selbst die Passungen keinen Streich spielen.
Der Spritzling „D“ mit weiteren Bauteilen sieht zwar auf den ersten Blick nach „short-run“ aus …
… aber bei näherem Hinsehen wage ich die Prognose, dass man aus den Bauteilen ohne allzuviel Arbeit etwas Ordentliches machen kann:
Die beiden Gussrahmen „E“ und „E.1“:
Unterschiedliche Propeller- und Fahrwerksvarianten sowie die Darne-MGs der Tragflächen sind hier zu finden:
Auch hier prima vista „short-run“, aber durchaus im Rahmen des auch von Anfängern zu Bewältigenden:
Die separat verpackten Resinteile beinhalten neben dem Pilotensitz, den (eigentlich überflüssigen) Rumpf-MGs, den Fahrwerkteilen auch die Auspufföffnungen (von denen die Bauanleitung jedoch schweigt!):
Der einteilige Sitz des Piloten …
… wird mit einigen Ätzteilen wirkungsvoll aufgepeppt.
Das Fahrwerk liegt sowohl als verkleidete als auch als unverkleidete Variante vor:
Auch wenn es in der Bauanleitung nicht vorgesehen ist: Ein Photo einer spanischen D.510TH mit verkleidetem Fahrwerk existiert, sodass also auch diese Option des Bausatzes möglich wäre.
Alternativ zur „unbewaffneten“ Motorabdeckung liegen drei Resinteile zur Darstellung der Dewotine D.500 mit MG-Bewaffung (Vickers .303 in.) bei:
Die Vickers-MG sind ganz gut getroffen, können aber mit gedrehten Rohren mit geätzten Kühlmänteln nicht mithalten:
Es ergibt sich allerdings die Frage, wozu diese Resinteile beiliegen: Die drei spanischen Dewoitine D.510TH hatten diese definitiv NICHT und inwieweit die japanischen Maschinen damit bewaffnet waren, vermag ich nicht zu 100 Prozent zu verneinen, es ist jedoch höchst unwahrscheinlich!
So bliebe nur die Lösung, dass man bei DoraWings noch ein D.500 herauszubringen plant!
Klares Resin für die Windschutzscheibe und die Positionslampen in einer separaten, wiederverschließbaren Tüte:
Die Teile sehen sehr gut aus – ich bin gespannt, wie sich insbesondere die kleine Windschutzscheibe verkleben lässt!
Eine Platine mit messingfarbenen Ätzteile hält einiges an feinen Details für uns Modellbauer parat:
Allerdings hätte ich eigentlich für das Instrumentenbrett einige Skalen als Azetatdruck erwartet – doch weder in der Schachtel noch auf der Bauanleitung ist so etwas erwähnt!
Hier ist dann Eigeninitiative gefragt!
Die Bauanleitung wartet mit einer minimalistischen Vorbildinfo auf:Die eigentliche Montage wird dann in 16 recht übersichtlichen Schritten erledigt:
Mit den Nassschiebildern …
… lassen sich eine japanische sowie drei spanisch-republikanische Maschinen der Grupo 71 dekorieren:
Mein Fazit (ohne mit dem eigentlichen Bau begonnen zu haben) fällt durchweg positiv aus:
Endlich ein moderner Bausatz der D.510 im Quarterscale! Der alten Fonderie Miniature-Kit aus den 1990er Jahren ist damit erfolgreich auf´s Altenteil geschickt worden …
Erhältlich ist die DoraWings D.510 im Karaya online-shop.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen