Dornier Do 217 J-1/J-2 Nachtjäger von ICM in 1:48 #48272

Wie zu erwarten war, erweitert ICM das Angebot an Bausätzen der Do 217. Jetzt geht es weiter mit einer vom BMW-Sternmotor angetrieben Variante. Und das lässt die Modellbaugemeinde darauf hoffen, demnächst vielleicht auch Bausätze für z. B. Ju 88-er mit diesem Antrieb zu sehen. Das wäre naheliegend …
Den etwas späteren Do 217 Nachtjäger in der N1-Version mit DB Reihenmotor hatten wir hier schon vorgestellt. Dieser Bausatz basiert darauf und enthält zusätzliche Spritzäste und einen anderen Decalsatz. Er ist zusammen mit sicher zusammengepackten Spritzästen und der Bauanleitung der Inhalt des vorbildlich stabilen Innenkartons, den wir von unseren innovativen Freunden aus der Ukraine kennen:
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Wir stellen hier die schon bekannten Spritzäste nur kurz vor. Die Ausführung und Qualität ist unverändert auf sehr gutem Niveau. Für Einzelheiten können wir auf unseren oben verlinkten Bericht verweisen. Ast A für den Rumpf und die Äste B1 und B2 für die Tragflächen werden in vollem Umfang auch für die J-Versionen verwendet:

Ganz anders sieht es für die Äste C und D aus. Hier wird ein großer Teil der für die Motorgondeln und die Motoren nicht benötigt. Die Motoren kann man dann auch hieraus als Dioramazubehör für andere Projekte verwenden:

Ast E ist dann wiederum auch schon bekannt, wird aber wieder vollständig benötigt:
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Auch die Klarsichtteile sind bereits bekannt. Die Qualität ist hervorragend:

Neu ist dann der Spritzast G mit einer alternativen sehr frühen Bugnase ohne Aufnahmen für die Halter der Radarantennen und mit den Fahrwerkverkleidungen hinter dem Sternmotor:
ICM-48272-Do-217-J-1-12 Dornier Do 217 J-1/J-2 Nachtjäger von ICM in 1:48 #48272Die Bugnase ist mit schönen Darstellungen der Durchführung der Bewaffnung versehen:

Die Motorgondeln sind fein graviert und auch innen gut detailliert, die Auswerfermarken befinden sich im nicht sichtbaren Bereich hinter den Schotts, die aus den bisherigen Ästen verwendet werden:

Der zweite neue Spritzast ist Ast H, der doppelt vorhanden ist, mit den Teilen für die Motorhauben, die Motoren und die neuen dreiblättrigen Propeller:
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Die Motorhauben werden aus drei 120-Grad-Bögen hergestellt. Die einteilige Frontverkleidung wird erst angebracht, wenn der Motor von vorne eingeklebt worden ist:
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Die Gravuren unter anderem für die Verschlusshebel sind an allen Teilen gut ausgeführt. Innen sind Montagehilfen auch für die Auspuffdüsen für die Verklebung vorhanden:

Dies sind die gerade erwähnten Auspuffdüsen, etwas Nacharbeit am hier vorhandenen Gussgrat ist erforderlich:

Für diese Düsen sind bei der vierten Markierungsalternative noch Abdeckungen/Flammvernichter mit hinteren Grätings vorgesehen, die dann zusätzlich außen angeklebt werden:

Die Motoren werden mit einem Relief für den hinteren Stern und einer dreidimensionalen Darstellung für den vorderen Stern (mit Details nur an der sichtbaren vorderen Seite) und die weiteren Vorbaugeräte (Ventilsteuerung, Lüfterrad und Kurbelgehäuse) dargestellt:

Die Detaillierung an allen Teilen ist gut gelungen. Hiermit lassen sich bei entsprechender Lackierung sehr gute Motornachbildungen für den eingeschränkten Einblick von vorne herstellen. Eine geöffnete Darstellung der Motoren ist nicht vorgesehen:

Ich halte diese Form der Darstellung für einen sehr guten Kompromiss zwischen einer vollständigen Darstellung, von der man später nichts mehr sehen kann und einer reinen Reliefdarstellung beider Sterne. Zum Vergleich habe ich mal das Relief für beide Sterne aus einem Eduard BMW 801 und dem Kurbelgehäuse daneben gelegt. Das dunklere Plastik ist von Eduard. Die glatten Flächen an den ICM-Zylindern zeigen auch Bilder von Originalmotoren. ICM’s Lösung kann sich sehen lassen!!

Der Decalbogen enthält einen Satz kleiner Markierungen für die Instrumente und die Wartungsaufschriften, die nötigen Balkenkreuze und die individuellen Markierungen für vier Alternativen. Der Druck ist sauber, die ohnehin gedeckten Farben sind kräftig ausgeführt. Es ist also alles soweit in bester Ordnung:
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Die Bauanleitung ist wieder im heute üblichen ICM-Stil: Zunächst eine historisch-technische Kurzbeschreibung und die Farbangaben (für Revell und Tamiya, sowie mit generischen Bezeichnungen und RLM-Nummern), dann eine Übersicht über die Spritzlinge:

Dann geht es gleich über in den eigentlichen Zusammenbau mit Farbangaben auch zu den kleinsten Teilen und klaren Angaben, was wo hingehört. Man sollte allerdings die Räder oder gar das ganze Fahrwerk und auf jeden Fall die Fahrwerkklappen zunächst noch getrennt lassen und lackieren, dann wird die Handhabung und die Lackierung leichter:

Wenn die Propeller und Lüfterräder drehbar bleiben sollen, muss in den Baustufe 31 und 32 die Verbindung zwischen dem Lüfterrad (H 13) und dem Haltestift (H 3) durch eine sehr feine Verklebung drehbar gehalten werden. Die Propeller werden zum Bauschluss hin dann stumpf an die Platten der Lüfterräder geklebt:

Für die Lackierung und Markierung der vier Alternativen gibt es zum Schluss der Anleitung hier noch die SW-Zeichnung für Ober- und Unterseite sowie die von den Motoren verdeckten Seitenansichten (der Trend bei ICM geht hier mittlerweile zu einer Farbdarstellung):
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Für die Seitenansichten und Markierungen folgen zwei Blätter mit jeweils den beiden Seitenansichten. Alle Alternativen sind aus Archiven entnommen und von daher ausreichend dokumentiert. Einmal gibt es eine komplett schwarze Variante, die anderen drei haben den oberen grauen Segmentanstrich mit den hellblauen unteren Bereichen. Unterschiede ergeben sich am Hintergrund des seitlichen Balkenkreuzes. Einmal hat das Vorbild kein Radargerät und daher die oben beschriebene alternative Bugnase:

Für die Radarantennen ist dieses Ergänzungsset interessant, da die Darstellung dieser Teile mit den Möglichkeiten der Spritzgusstechnik an ihre Grenzen stößt.

ICM setzt hier seine Linie mit kompletten Bausätzen auf bester Grundlage konsequent fort. Auch hier kann ohne Zurüstteile eine ganz hervorragende Nachbildung entstehen. Ich habe schon eine Do 217 N gebaut und kann eine problemlose Passung bestätigen. Das dürfte hier nicht anders sein. Der Bausatz kann auch Anfängern im Bau größere Zweimots ohne Einschränkungen sehr empfohlen werden.

Freuen wir uns also auf weitere Bausätze von ICM mit den BMW-Sternmotoren. Genügend Möglichkeiten gibt es. Vielleicht ist ja auch noch eine 217-er mit abgedeckten Abwehrständen und „schräger Musik“ drin?

Erhältlich ist unser heutiger Bausatz bei Modellbau König.

Hermann Geers, Wietmarschen