Roden baut die Basis des bereits erschienen M37 mit der Formvariante der M43 Ambulanz aus !
Vorbild
Der Dodge M37 war der Nachfolger der erfolgreichen WC Reihe aus dem zweiten Weltkrieg und war als ¾ Tonner ausgelegt. Neben der Hauptvariante gab es mit dem M43 auch einen Nachfolger für die WC 54 Ambulance. Eingeführt wurde die Baureihe 1951 und wurde dementsprechend ausgiebig im Koreakrieg, aber auch im Vietnamkrieg eingesetzt. Ende der 70’er Jahre wurden die Fahrzeuge dann von eine neuen M715 Reihe verdrängt.
Angetrieben wurde die Baureihe von einem Dodge T-245 Motor mit 78 PS der ihm eine Höchstgeschwindigkeit von 89 km/h ermöglichte.
Modell
Beim Blick in die Schachtel finden sich:
- 9 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 1 Gussast aus klarem Polystyrol
- 5 Reifen aus Vinyl
- 1 Decalbogen
- 1 Bauanleitung
Gussast „B“
Dieser Gussast ist ein guter Bekannter, da wir ihn bereits schon beim M37 vorgestellt haben. Abgesehen von einigen Teilen die nicht für den Bau des M43 benötigt werden finden wir hier den Innenraum, Kotflügel, Motorhaube, Windschutzscheibe und das charakteristische Kühler bzw. Lampenschutzgitter.
Hier und da finden wir an einigen Teilen etwas Fischhaut die entfernt werden muss. Die Detaillierung ist nicht ganz auf der Höhe der Zeit, aber im Großen und Ganzen aber noch im grünen Bereich. Schwierig ist jedoch die deutliche Sinkstelle auf der Motorhaube. Hier ist beim Schleifen Vorsicht geboten um die Details nicht zu beschädigen !
Gussast „D“
Am doppelt beiliegenden Gussast „D“ finden sich vor allem die Felgen und diverse Kleinteile wie z.B. Scheibenwischer, Türgriffe und Stoßdämpfer. Die Spriegel werden nicht benötigt und stammen noch vom M37 Bausatz.
Auch hier könnte man den Bausatz als zünftige Hausmannskost beschreiben. Nicht unbedingt viel Finesse, aber trotzdem „lecker“.
Gussast „F“
Auch Gussast „F“ kennen wir bereits vom M37 und hier finden wir neben dem Leiterrahmen noch weitere Anbauteile wie z.B: Tank, Kühler, vordere Stoßstange, Lenkrad, Auspuff und die Achsen.
Auch hier gesundes Mittelmaß – Lediglich an den Achsen sind ein paar Sinkstellen vorhanden um die man sich beim Bau kümmern sollte.
Gussast „J“
Wirklich neu an diesem Bausatz ist natürlich die Aufbau für die Ambulance. Die Seitenwände, Dach und hinteren Türen bringt uns Gussast „J“.
Die Detaillierung ist nicht unbedingt atemberaubend, aber durchaus solide.
Gussast „K“
Die Unterseite des Aufbaus und Boden der Fahrerkabine finden wir am Gussast „K“.
Hier viel uns deutlicher Gussgrad am Boden des Aufbaus ins Auge. Nicht schön, aber auch nicht wirklich ein Drama.
Gussast „L“
Auch am Gussast „L“ geht es mit dem Aufbau weiter.
Und auch hier findet sich ein wenig Gussgrat. Diesen hätten wir eigentlich eher an den „älteren“ Gussästen des M37 erwartet statt an den neuen Gussästen.
Gussast „M“
Der doppelt beiliegende Gussast „M“ bringt uns insgesamt 4 Tragen.
Insbesondere hier hat man den Eindruck, dass Roden hier etwas lustlos unterwegs war. Stoffstruktur – Fehlanzeige ! Was die Inneneinrichtung angeht kann man diese auch höchstens als „rudimentär“ bezeichnen. Wer die hinteren Türen offen darstellen möchte hat eine Menge Zusatzarbeit.
Klarsichtteile
Die Klarsichtteile machen einen recht guten Eindruck ohne Grund für Kritik.
Vinylreifen
Ja, auch hier finden sich leider die ungeliebten Reifen aus Vinyl. Immerhin hab Roden aber an eine schöne Beschriftung der Flanken gedacht. Beim Profil ist Roden aber ein deutlicher Fauxpas passiert. Die Vertiefungen bzw. Erhöhungen sollten gegenteilig pro Seite des Reifens sein und nicht gleichmäßig durchgehend durch die komplette Breite des Reifens. Zum Glück gibt es passenden Ersatz von DEF Model mit dem man nicht nur das ungeliebte Material ersetzen kann, sondern auch gleich den Fehler im Profil.
Decals
Der recht umfangreiche Decalbogen macht leider auch nicht den Besten Eindruck. Insbesondere auf den großen Decals zeigt sich eine Art Struktur. Woher diese kommt wissen wir leider nicht, sie wirkt aber definitiv störend. Die Decals in gelber Farbe machen den Eindruck nicht ganz deckend zu sein. Allgemein wirken die Decals leider recht unsauber bzw. am Rand ausgefranst.
Bauanleitung
Die Bauanleitung lässt keine Fragen offen. Es wäre aber schön, wenn die beiden Markierungsvarianten farbig gedruckt wären. Immerhin leitet Roden die Anleitung mit einem interessanten Infotext zum M43 in russisch, englisch und deutsch ein. Farbangaben beziehen sich auf das Farbsystem von Vallejo, liegen aber auch im „Klarext“ vor.
Die beiden Markierungsvarianten werden in der Anleitung beschrieben als :
- M43 US ¾ ton 4×4 Ambulance, US Army, Vietnam, 1965
- M43 US ¾ ton 4×4 Ambulance, US Army, Vietnam, late 1960th
Die zweite Variante ist jedoch ganz offensichtlich eine U.S. Air Force Variante in Strata Blue. Optisch definitiv die interessantere Option, nur leider werden hier die nicht deckenden gelben Decals benötigt – Schade !
Fazit:
Hier fällt das Urteil definitiv schwer. Auf der einen Seite sehen wir in regelmäßigen Abständen was Firmen wie Takom oder AFV Club mittlerweile in Spritzgruß zustande bringen – hier kann Roden definitiv nicht mithalten. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage – Wie detailliert „muss“ ein Bausatz wirklich sein und wie viel Mehrarbeit ist für den durchschnittlichen Modellbauer noch in Ordnung ? Wenn man den M43 von dieser Seite betrachtet fällt das Urteil dann eigentlich nicht mehr ganz so negativ aus. Baubar ist der M43 auf jeden Fall und wenn man ihn nicht mit der Lupe betrachtet wird er mit einer entsprechenden Bemalung auch ein gutes Bild abgeben und dem Erbauer viel Spaß bereiten. Was man auch in die Bewertung einbeziehen muss: Roden ist momentan die einzige Wahl, wenn es um einen M43 geht !
Ärgerlich ist natürlich das falsche Profil der Reifen, wobei es hier immerhin die Möglichkeit gibt Reifen aus Resin zu kaufen, auch wenn die Investition im Vergleich zum Grundbausatz recht hoch ist. Wirklich ärgerlich ist aber die schwache Qualität der Decals, insbesondere der gelben Decals. Wollen wir hoffen, dass der Aftermarket uns vielleicht noch mit passenden Decals überrascht !
Trotzdem ist der M43 für Freunde von US Radfahrzeugen aus dem kalten Krieg auf jeden Fall:
Empfehlenswert !
Erhältlich im Online Shop von Modellbau König