Für die Freunde moderner Jets der US-Navy bietet Eduard hiermit ein sehr umfassendes Set, um die in den Grundbausätzen mitgelieferte Bewaffnung dramatisch zu verbessern …
Die GBU-32 gehört zum JDAM (Joint Direct Attack Munition) -System (das bedeutet in etwa „Streitkräftegemeinsame Direktangriffsmunition“). Mit diesem System wird aus einer „dummen“ Standardbombe durch den Anbau von Steuerelementen im Heck und einem INS/GPS- oder Laser-Such- und Zielkopf vorne zu vergleichsweise günstigen Kosten eine „intelligente“ Lenkbombe mit hoher Präzision.
Die Standardbomben sind auf den Flugzeugträgern und auch den großen Landungsunterstützungsschiffen mit Senkrechtstartern der US-Navy als Folge der Forrestal-Katastrophe heute immer vom Typ „Thermally Protected“ ´, diese haben einen Überzug mit einer Brandschutzpaste; sind also so etwas wie „Schwer Entflammbar“. Im schlimmsten Falle sollen sie damit ausbrennen, aber nicht mehr explodieren.
Der Inhalt des Sets in der üblichen Pappschachtel ist mit den Resinteilen in zwei Beuteln, einer Ätzplatine und einem Decalbogen im dritten Beutel und der Anleitung recht umfangreich.
Im ersten Beutel sind die acht Bombenkörper:
Diese sind mit den Befestigungsösen, Nieten und Deckeln sauber dargestellt. Am Vorderteil ist die Brandschutzpaste am eigentlichen Bombenkörper als angeraute Oberfläche fein detailliert angebracht. Nach der Lackierung sollte der Effekt noch besser sichtbar sein:
Im zweiten Beutel sind die vier unterschiedlichen Ausführungen der Spitzen und die Heckleitwerke enthalten. Hier waren durch einen Packfehler nur vier Heckleitwerke enthalten. (Edit: Nach Fertigstellung der Fotodokumentation wurden die fehlenden Teile auf entsprechenden Hinweis von Eduard innerhalb weniger Tage fix nachgeliefert. Klasse Service!!)
Auch hier wieder die Klassedetailierung. Bei den Such-, Ziel- und Zünderköpfen ist Nummer R80 der kombinierte INS/GPS/Laser:
Die Ätzteilplatine ist fehlerlos hergestellt und enthält insbesondere die Teile für die Bleche, die im Original ineinander gehängt und mit Metallbändern am Bombenkörper befestigt werden. Diese „Strake-Kits“ sind je nach Bombenkörpertyp unterschiedlich und stabilisieren die Bombe aerodynamisch. Die Aufschrift an der Platine als „Non Thermally Protected“ ist unproblematisch, die hier betreffenden Teile sind bei beiden Versionen gleich:
Der Decalbogen enthält die alternativen gelben Farbringe (zwei bzw. drei Ringe, die unterschiedliche Sprengstoffe – hier Amatol oder Tritonal – markieren) und die Aufschriften ebenfalls alternativ für die jeweilige Farbgebung entweder in komplett grau oder mit grünem Bombenkörper. Also alles sehr umfangreich:
Die Zusammenbau-, Bemalungs- und Markierungsanleitung fällt hier etwas umfangreicher aus als bei anderen Waffensets, ist aber sehr gut verständlich:
Spätestens hier ist jedoch darauf hinzuweisen, dass der Zusammenbau gerade wegen der Ätzteile für die og. „Strake-Kits“ schon hohe Anforderungen mit sich bringt. Hier müssen die Ätzteile mit einer Rundung versehen (zum Glück sind die betreffenden Stellen am Bombenkörper hier wenigstens der Länge nach gerade) und dann im Millimeterbereich auch noch am Rand gerundet oder geknickt werden. Mit einer Flachzange aus dem Baumarkt ist das nicht vernünftig zu machen, hier ist schon ein spezielles Biegewerkzeug und auch mindestens etwas Erfahrung notwendig. Für Anfänger ist dieses Set daher ganz klar nicht geeignet.
Wenn der Bau dann jedoch gelingt, ergeben sich hochfeine Nachbildungen, die den in den Bausätzen mitunter enthaltenen JDAM`s doch ganz deutlich überlegen sind. Eine volle Beladung mit acht Bomben ist z. B. von F-18 an vier Doppelträgern bekannt; es gab jedoch auch auf jeden Fall geringere Ausstattungen. An Sea-Harriern z. b. auch nur zwei in Einzelaufhängung. Das Set kann also auch für mehrere Modelle ausreichen, man kann es aber auch mit Modellbaufreunden teilen. Daher und wegen der Qualität der Ausführung kann dieses Set ausdrücklich empfohlen werden.
Erhältlich ist es direkt im Eduard online-shop.
Hermann Geers, Wietmarschen