Kit-Archäologie: Junkers Ju 188 in 1:72 von Matchbox

Auf der diesjährigen Emsland Modellbaumesse in Lingen fiel mir eine kleine Schachtel in die Hände. Ein alter Matchboxbausatz – und mich überfiel so ein nostalgisches Gefühl: Die Junkers Ju 188 hatte ich doch schon mal als Kind gebaut …
Die mir hier vorliegende Schachtel hat schon einige Lagerspuren, sie ist sehr verbeult. Auch ist der Bausatz wohl schon mal feucht geworden:
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Es handelt sich um eine Wiederauflage von Revell aus dem Jahre 1992, nicht um das Original von 1974. Revell hat nach Übernahme der Matchbox-Formen diesen Bausatz bereits 1989 harausgebracht, der Grüne Punkt auf dem Deckelbild verrät die Auflage von 1992. Auf der Rückseite der Schachtel sind die beiden Decalversionen abgebildet. Schauen wir mal in die Schachtel. Es befinden sich ein Bauplan, ein Bogen mit den Decals, vier Spritzrahmen und das Revell typische Faltblatt mit Sicherheitshinweisen:
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Im Matchbox Original hatte der Bausatz die Nummer PK-109, in diesem Fall die Revell Nummer 40109:
Matchbox-Ju-188-20 Kit-Archäologie: Junkers Ju 188 in 1:72 von MatchboxDas „Made in England“ hat man versucht, recht grob aus der Form zu fräsen – wozu eigentlich?
Der Bauplan ist, wie die Schachtel, noch ganz im Matchbox Stil. Es handelt sich um ein DIN A 3 großes Faltblatt in schwarz/weiß. Der Zusammenbau wird in acht Baustufen erledigt. Eine Flut an Details ist ja auch nicht zu erwarten:
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Ein Instrumentenbrett ist nicht vorhanden. Die Besatzung besteht aus zwei kleinen Figuren in üblicher 70er Jahre Spritzgußtechnik. Der Pilot hat wenigstens ein Steuerhorn …
Matchbox-Ju-188-15 Kit-Archäologie: Junkers Ju 188 in 1:72 von Matchbox… der Beobachter kann sich mit seinem Abwehr MG beschäftigen:
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Bis auf das Seitenruder sind alle Ruder und Klappen an den Flächen angegossen. Die Propeller können drehbar montiert werden. Interessant ist noch die Möglichkeit das Fahrwerk sowohl ausgefahren als auch eingefahren darstellen zu können.
Auf die Detailbemalung wird auf einer extra Seite hin gewiesen. Für die Bemalung wird auf die Farben von Matchbox bzw Revell hin gewiesen. Die Farbnummern sind identisch. Zusätzlich sind bei den Farben RAL Nummern angegeben:

Der Bogen mit den Decals ist anscheinend mal naß geworden. Sie scheinen nicht mehr zu gebrauchen zu sein:
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Die Kunststoffteile präsentieren sich in drei verschiedene Farben und in transparent. Es gab diese Philosophi bei Matchbox, die Teile in unterschiedlichen Farben zu produzieren, um Anfängern das Lackieren zu ersparen. Ob das wirklich eine so tolle Idee war lasse ich mal dahin gestellt.
Am Spritzling A finden wir die Tragflächenunterseiten und Teile für das Cockpit in einem sehr hellen Grau:
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Spritzling B ist Grün und enthält die Tragflächenoberseiten, Motorgondeln, Räder und weitere Teile für das Cockpit:
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Am Spritzling D sind die Rumpfhälften, die Propeller, das Seitenruder und Motorteile:
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Dann gibt es noch den transparenten Spritzling mit den vier Klarsichtteilen:
Matchbox-Ju-188-19 Kit-Archäologie: Junkers Ju 188 in 1:72 von MatchboxDiese sind sehr dick und auch etwas schlierig. Das Verbauen dieser Teile wird noch spannend werden.
Die Oberflächen sind unterschiedlich dar gestellt. Die meisten Details sind als versenkte Gravuren dargestellt, außer an den Rumpfhälften. Hier haben wir feine erhabene Strukturen. Warum das so ist? Keine Ahnung. Die Scheiben der Unterseitenverglasung sind leider nicht transparent. Diese muß man farblich in „Illusionsmalerei“ auf durchsichtig trimmen oder vorsichtig ausfräsen und selbst verglasen.
Was soll man als Fazit sagen?
Nostalgie pur. Einfach bauen und Spaß haben. Eigentlich ist es sogar egal, ob man das Modell lackiert oder es in diesen bunten Kunsstoffteilen präsentiert.
Torsten Kreimeier, Ledde