Unser heutiger Kit-Archäologie Bausatz ist mal wieder ein Gang in die Schatzkammer der Erinnerung an die „gute alte Zeit“ unserer ersten Klebeerfahrungen – die MiG-19 von Heller.
Die ursprüngliche Form stammt nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, aus Japan, sondern wurde tatsächlich bei Heller entwickelt und 1973 auf den Markt gebracht. Zwei weitere Wiederauflagen von 1974 und 1979 „glänzten“ nur mit einer geänderten Verpackung und die Neuauflage von MODELEX aus Argentinien in den beginnenden 2000er Jahren hatte schlicht eine andere Box.
Apropos „Box“ – eine stabile Stülpkartonage, wie wir Modellbauer sie lieben, war schon Anfang der 1970er Jahre bei HELLER üblich:
In der Tüte finden sich dann zwei Rumpfhälften:Aussen exzessiv benietet und innen … leer:Im Heckbereich der Hinweis – dieser Bausatz ist tatsächlich „Fabriqué en France“:Am Gussast für die Tragflächen …… durfte sich das „Nietmonster“ ebenfalls mal so richtig austoben:
Die Unmengen von kleinen separaten Lufteinläufen sind damals schon eine Herausforderung für uns Modellbauanfänger gewesen … und viele von uns haben sie schlicht weggelassen!Die Grenzschichtzäune – eher pockennarbige Betonplatten:Der zweite Spritzling beherbergt die beiden Höhenflossen, die Zusatztanks und die Bewaffnung sowie den Lufteinlauf und weitere „Details“:Nietreihen ohne Ende!Und die Details – naja!
Das Instrumentenbrett – da komme Erinnerungen an die tschechischen KP-Bausätze hoch:Immerhin sind ungefähre Strukturen vorhanden und für uns hat das damals absolut gereicht!
Die beiden Zusatztanks sind sicherheitshalber vernietet, damit sie nicht auseianderfallen:Und die „Alkali“ Luft-Luft-Raketen – schweigen wir davon!Und die dazugehörigen Raketenpylone:
Die Fahrwerkdetails finde ich gar nicht mal soo übel – nur die vielen vielen Nietreihen stören:
Die Bereifung ist dann wieder ein Fall für die (damals noch gar nicht existente) gelbe Tonne:
Der Triebwerkauslass und der Lufteinlauf – mit ein bisschen Eigeninitiative könnte man was draus machen:Antennen – ganz ok, aber heute würde man zumindest das Pitot durch AlbionAlloys-Röhrchen ersetzen:
Die einteilige Kanzel …… ist meines Erachtens überraschend transparent – trotz Lupeneffekt:
Die Bauanleitung – typisch Heller:
Mit den wenigen Decals (die Schutzfolie habe ich absichtlich belassen) …… lässt sich eine sowjetische MiG-19 realisieren:
Ein typischer Bausatz der 1970er Jahre mit einfacher Montage (mit Ausnahme der vielen Lufthutzen!) und recht rustikalen Details. Auch die exzessive Benietung verrät das Alter des Kits.
Und wer sich über das Vorbild unseres Bausatzes schlau lesen will, dem sei die FliegerRevue X Nr. 67 empfohlen!
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen