Ab und an sollte man als Bausatzsammler mal seine Bestände sichten, um überhaupt noch zu wissen, was man im Laufe der Jahre so alles angesammelt hat.
Und bei solchen Aktionen kommen dann wahre Schätze zu Tage …
Wie zum Beispiel im aktuellen Fall ein uralter Kit aus den Anfangszeiten von Tamiya!
Die Ki-44 Tojo erblickte 1964 das Licht unserer kleinen Plastikwelt – und man sieht es dem Bausatz an!
In einer Tüte verpackt finden wir zwei silberfarbene Spritzgussrahmen, einige mittlerweile lose Teile sowie die Kanzel:
Hinzu kommen noch die Decals sowie eine DIN A5 große Bauanleitung.
Fangen wir mit den Spritzgussteilen an:
Die beiden Rumpfhälften sind, trotz ihres Alters, zurückhaltend graviert und mit Nietreihen strukturiert:
Das finde ich noch ganz in Ordnung – zumal für einen Bausatz, der mittlerweile 60 Jahre alt ist!
Im Inneren herrscht, bis auf die beiden Pins für den Piloten, gähnende Leere:
Und hier ist er – unser kaiserlich japanischer Flugzeugführer:
Naja, geht so! Zumindest kann man mit ihm die Leere im Cockpit etwas kaschieren!
Die Tragflächen:
Gravuren, kombiniert mit recht dezenten (zumindest für 1964!) Nietreihen!
Im Inneren der Tragfläüchenunterseite …
… kommt dann der „Spielzeugcharakter“ voll zur Geltung: Aufnahmen für die beweglichen Landeklappen …
… die auch nicht wirklich authentisch ausschauen:
„Movable parts“ war damals ein absolutes Verkaufsargument! Für uns heute ist sowas einfach nur ärgerlich!
Der Rest der Spritzgussteile ist, gemessen am Alter des Werkzeuges, erträglich:
Die beiden Höhenflossen gehen dann wieder:
Aber das Fahrwerk …
Nun ja – schweigen wir aus Höflichkeit und Ehrfurcht vor dem Alter des Bausatzes!
Die einteilige Kanzel …
… hat nicht nur eine Auswerfermarke an ungünstiger Stelle, sondern verdient die Bezeichnung „Klarsichtteil“ nicht wirklich:
Die Bauanleitung:
So war das damals: Explosionszeichnungen sowie ein erläuternder Text! Aber eigentlich völlig ausreichend – oder?
MIt den reichlich angegilbten Decals (kein Wunder nach 60 Jahren!) …
… kann man folgende Shoki dekorieren:
Anfangs war mein erster Gedanke: „Weg damit!“ Aber gemäß dem Motto eines befreundeten Hamburger Modellbauers „No kit left behind!“ habe ich mich dann doch dazu durchgerungen, die kleine Tojo zu bauen …
Mein Dank an die Macher von Scalemates.com, DEM Informationsportal für Kitgeschichten für die Kartonillustration!
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen