Als der Landrover im letzten Jahr auf der Neuheitenpressekonferenz in Bünde angekündigt wurde, dachten nicht Wenige an eine Kooperation mit Italeri – aber der Zusatz „New Tool“ ließ Hoffnungen aufkeimen …
Denn Italeris „Landy“ hat ja schon einige Jährchen auf dem Buckel und so war ich hocherfreut, dass man sich in Bünde tatsächlich daran gemacht hat, einen absolut neuen Bausatz dieses britischen „Brot und Butter“-Fahrzeuges zu kreieren!
Wie leider so oft bei Revell wird die nachlässige und „billig“ anmutende Art der Verpackung …
… dem Bausatz, der darin steckt, in keiner Weise gerecht!
Öffnet man die Verpackung, „fällt“ einem die Karosserie regelrecht entgegen! Keinerlei Tüte, keinerlei Schutz – einfach nur so hineingestopft! So, als ob man im letzten Moment gemerkt hätte, das man ja noch dieses Teil einpacken muss!Hat man Pech, kullert sie heraus und fällt auf den Boden!
Auch wenn es gewiss ein paar Cent mehr kostet – verpackt doch bitte in Zukunft eure Bausätze etwas kundenfreundlicher und professioneller. Die Konkurrenz aus der Ukraine und aus Ruissland kann das doch auch!
Aber, wie schon geschrieben: Das, was man dann aus der Schachtel herauskramt und was sich in den einzelnen mit Tesastreifen verschlossenen Tüten (auch hier sollte man mal nach Tschechien oder in die Ukraine schielen mit deren wiederverschließbaren Tüten!) befindet, ist wirklich „erste Sahne“!
Die bereits angesprochene Karosserie ist einteilig gegossen, was einem Level 3-Modellbauer (und auch mir!) sehr entgegenkommt:
Ich finde die Details sehr gut gelungen, der Guss ist „knackig“ und die Karosse ist äußerst stabil und verträgt auch eine etwas „robustere“ Behandlung durch Anfänger!
Auch die Bodenplatte ist durch ihre einteilige Form anfängergeeignet:
Der Spritzling mit der Windschutzscheibenhalterung und der Motorhaube:
Diese ist ordentlich detailliert – nur die vier Auswerfermarken im Inneren machen es einem nicht leicht, sie offenstehen zu lassen:
Schade, denn der Motor ist sehr gut wiedergegeben:
Die Windschutzscheibenhalterung ist leider nicht abgeklappt darstellbar:
Schade! Hier wäre eine zweiteilige Variante gewiss besser gewesen! Aber es soll ja „Level 3“-tauglich sein!
Positiv dann wieder die Passung der Scheiben – perfekt! Man muss nur mit dem Kleber etwas vorsichtig umgehen!
Auch die Motorhaube „klickt“ einfach in die Passzapfen der Karosserie und lässt sich dadurch bewegen:
Auch gut gelöst!
Für die Innenwände der Karosserie gibt es drei Teile:
Womit wir beim Innenleben angekommen wären:
An diesem Spritzling finden wir neben der Bestuhlungsvariante …
… auch die beiden Konsolen für Rechts- und Linkslenker:
Hervorragend!
Bleiben wir noch kurz beim Innenleben des Landy:Hier sieht man die weiteren Sitzvarianten (die Bauanleitung geht eindeutig auf die unterschiedlichen Versionen ein):
Auch die restlichen Teile vermögen zu überzeugen:
Der Rahmen ist ebenfalls, wie schon die Bodenplatte, einteilig ausgeführt:
Stabile und einfache Montage sind somit garantiert!
Und an diesem Spritzling finden sich dann die Teile für Motorraum und Fahrgestell:
Für meinen Geschmack sind sie ausreichend detailliert:
Neben dem Gussrahmen für den Motor gibt es noch einen weiteren Spritzling mit Motorteilen:
Insbesondere den Kühler finde ich echt gelungen!
Drei kleinerer Spritzgussrahmen mit Sitzbankteilen sowie dem Kühlergrill, den Außenspiegeln und den Scheinwerfergehäusen:
Der Gussrahmen mit dem Tropendach beherbergt auch noch die Reifenfelgen:
Wie man sieht, sind beim Tropendach noch eine Menge Löcher zu bohren – Hinweis auf weitere Varianten? Vielleicht sogar Einsatzfahrzeuge?
Lassen wir uns überraschen!
Und für die vielen zu bohrenden Löcher findet sich dann logischerweise auch die vierteilige Dachreling:
Was mich hier beim Bau wirklich überzeugt hat: Einerseits sind die Teile recht filigran, andererseits lassen sie sich mit etwas Vorsicht gut vom Rahmen trennen – und: Sie passen wie angegossen!
Bei den Felgen ist mir der unsaubere Guss aufgefallen:
Hier muss ein wenig entgratet werden, damit die Vinylreifen passen.
Und diese sind (zumindest für einen Laien wie mich) echt gut gelungen:
Das Profil ist recht ansprechend!
Die beiden Spritzlinge mit den Klarsichtteilen sind separat eingetütet:
Die Bauanleitung führt auf 26 Seiten in 84 Bauschritten zum Erfolg:
Anfängertauglich die sehr detaillierten Montageschritte! Hinweise auf Varianten der Sitze und vor allem die Möglichkeit des Links- bzw. Rechtslenkers sind clever gemacht – man sollte nur der Bauanleitung wirklich zu 100 Prozent folgen, dann klappt das schon!
Die Lackierung des Landrover wird auf den beiden abschließenden Seiten erläutert:
Überraschenderweise findet sich auch die passende Karosseriefarbe im Revellprogramm – ohne umständliches Anmischen:
Der Landrover erhält dann noch sehr viele Markierungen:
Dabei wurden auch Skalen der Instrumente, die beiden Spiegelfolien und Schriftzüge nicht vergessen – vorbildlich!
Mein persönliches Fazit: Revells neuer Landrover ist mit Level 3 „für den Gelegenheitsbastler“ angegeben und die meisten Baugruppen werden diesem Anspruch gerecht:
Auch die Angabe der benötigten Werkzeuge und Farben sowie der Spritzlinge auf der Rückseite der Verpackung helfen einem Anfänger bei der Modellauswahl sehr!
Andererseitzs hat dieser Landrover echt das Potential, zu einem Hingucker auf jeder Ausstellung zu werden – Profis werden daraus eine schöne Replik des Originals zaubern!
Mir hat der Bau (innerhalb von vier Tagen!) einfach nur Spaß gemacht und ich kann den Kit uneingeschränkt sowohl für Anfänger als auch Experten empfehlen!
Zumal bei einem Preis, der deutlich unter 30 Euro liegt!
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen