Eine Lawotschkin La-9 und La-11 gibt es im Quarterscale bereits von MikroMir aus der Ukraine. Nun liegt uns der brandneue Kit von ARK Models aus Moskau vor …
Der erste Eindruck: Top! Eine stabile Stülpkartonage mit sehr attraktiver Deckelillustration:
Derart sicher verpackt, kann beim Versand nix kaputtgehen – und: Man kann die gebauten Komponenten prima „zwischenlagern“!
Der erste Gussrahmen – die beiden Rumpfhälften sowie die Motorhaube für die La-11:
Leider weisen die Innenseiten KEINERLEI Strukturen auf! Dafür sind die Aussenseiten recht prominent graviert:
Dieselben recht deftigen Gravuren finden sich auch am zweiten Spritzling für die dreiteilige Tragfläche:
Der dritte und letzte Spritzling für den Rest unserer Lawotschkin:
Alles ist sehr gut gespritzt, kein oder nur geringfügiger Gussgrat und die einteilige Cockpitwanne ist zwar etwas rudimentär gehalten, aber eine prima Grundlage für Detailfreaks:
Für die beiden Seitenkonsolen und das Instrumentenbrett liegt ein kleiner Bogen für die Skalen bei:
Wie man sieht – bei geschlossener Haube durchaus ok:
Natürlich wären strukturierte Gerätebretter besser – aber warten wir auf die Zubehörindustrie!
Der Rest des Bausatzes ist völlig ausreichend detailliert und alles (wirklich alles!) passt ohne jegliche Nacharbeit zusammen:
Die Bereifung ist ein wenig seltsam zweigeteilt:
Das soll wohl die Bemalung der inneren Radnabe erleichtern.
Die Strukturen der Steuerflächen sind ebenfalls ganz ok – vielleicht sollte man sie ganz vorsichtig überschleifen:
Der leider NICHT separat eingetütete Klarsichtspritzling hat glücklicherweise nicht gelitten und bringt neben den beiden Kanzeln (bei denen ich keinerlei Unterschied feststellen konnte!) noch die Kopfpanzerung, das Visier sowie die Abdeckung des Landescheinwerfers:
Die beiden Kanzeln sind mit randscharfen Details versehen, was das Abkleben erleichtert:
Und ausreichend transparent:
Die Bauanleitung glänzt auf der ersten Seite mit einer historischen Einführung – leider nur auf Russisch. Da hätte ich mir zumindest noch einen englischen Text gewünscht!
Die zweite Seite wird vielen FROG-Enthusiasten bekannt vorkommen – die Tips sind 1:1 den alten FROG-Bauanleitungen entnommen. Wenn man weiß, dass FROG/NOVO in der ehemaligen Sowjetunion einen ähnlichen Kultstatus genießt wie hierzulande Airfix und Matchbox, dann wird klar, warum!
Der Bau selbst wird in wenigen einfach aufgebauten Montageschritten erläutert und der gravierende Fehler beim Einbau eines Teiles in den Fahrwerkschacht wird glücklicherweise durch einen kleinen Korrekturzettel behoben.
Was ich persönlich schade finde: keinerlei Detailfarbangaben! So muss man schon recherchieren! Ein paar grundlegende Farbangaben würde ich mir schon wünschen!
Mit dem Decalbogen …
… lassen sich vier unterschiedliche Markierungen realisieren:
Fazit: Ein grundsolider Bausatz, der einfach nur Spaß macht beim Zusammenkleben! Und für Detailfetischisten bestimmt eine perfekte Grundlage zum „Supern“. Wenn dann noch die üblichen Ätzteile- und Resinsets aus Tschechien eintrudeln, dann steht einem richtig guten Modell nichts mehr im Weg!
Für mich der gelungene „Wochenend-Bausatz“ und bei einem Preis von knapp 17 Euro eine lohnende Investition!
Und: Das wird nicht meine letzte La-11 von ARK Models bleiben: Nach der chinesischen wird noch eine nordkoreanische und vielleicht noch die rote Lawotschkin dazukommen!
Erhältlich bei Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen