Der ukrainische Hersteller DoraWings aus Dnipro in der Ostukraine hat uns ja schon mit so schönen Bausätzen wie der P-43 Lancer, der Bf 109 A/B und der Lockheed Vega im Maßstab 1:48 beglückt – nun liegt uns die Miles Master vor …
Schon mal vorweg ein Lob an den Hersteller – der stabile Karton ist ein Pluspunkt zu Beginn unserer kleinen Besprechung:SO verpackt man heute seine Bausätze!
Und im Karton finden wir dann die einzelnen Spritzlinge in einer Tüte verpackt:So kann im Falle eines Falles kein Bauteil irrtümlich verloren gehen!
Und das ist der Inhalt unserer heutigen Besprechung:Das kann sich schon mal sehen lassen.
Und bei näherer Betrachtung offenbaren sich Teile, die man nur noch als sehr gut bezeichnen kann – kaum noch eine Spur von „Kleinserie“!
Der Gussrahmen für die dreiteilige Tragfläche:Sehr schön die innen strukturierten Fahrwerkschachtdecken! Zusammen mit den restlichen Teilen der Seitenwände entstehen Fahrwerkschächte, die sich sehen lassen können.
Auch die beiden Rumpfhälften wissen zu gefallen:Dezente Gravuren aussen und zurückhaltende Strukturen im Inneren – perfekt!
Der nächste Spritzling mit den Steuerflächen sowie einigen Cockpitteilen:
Am nächsten Gussrahmen findet sich dann der einteilige Propeller, die TEile für den Fahrwerkschacht und Weiteres:Was uns nicht gefällt – die nicht aufgebohrten Auspuffrohre:Hier ist dann Eigeninitiative angesagt. Zugegeben: Das ist Kritik auf hohem Niveau, aber andere Hersteller haben da mehr zu bieten. Aber letztlich sind wir ja alle Modellbauer, die an so einer kleinen Hürde nicht scheitern werden!
Hier nochmal die Teile für Fahrwerkschacht und Bereifung sowie die beiden Instrumentenbretter:Für Letztere liegen dann sehr schöne Decals bei:
Am letzten Spritzling finden sich dann alle möglichen Kleinteile:
Und die sind filigran gespritzt und brauchen sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken:Man beachte die unterschiedlichen separaten Radnaben!
Ein letztes Wort der Kritik: Die Tragflächen und der Rahmen von den Rumpfhälften waren beim Auspacken verschmutzt (Trennmittel!). Wir würden empfehlen, die Bauteile vor dem Verkleben zu reinigen – nicht, dass es später Probleme beim Lackieren wegen des Trennmittels gibt.
Weiterhin liegen ZWEI Platinen mit einer Unmenge geätzter Details bei:Auch hier kann man mit Fug und Recht schreiben: Das kann sich sehen lassen!
Die Bauanleitung in Form eines DIN A5 Heftes mit recht ausführlicher Farbtabelle am Ende ist recht übersichtlich gestaltet und kann vor Allem durch detaillierte Farbangaben überzeugen:
Der umfangreiche, ebenfalls in der Ukraine gedruckte, Decalbogen:Damit lassen sich vier RAF Trainer realisieren.
Es liegen auch Masken für die Klarsichtteile bei:
Sie haben nicht die Qualität von Eduard und man sieht auch 2-3 Schadstellen:
Wo wir grade bei den Klarsichtteilen sind: Zwei Bauteile lagen lose in der Tüte (gut, dass es diese Tüte gibt!), aber die Bruchstellen waren zum Glück sauber. Die Klarsichtteile selbst sind aber das, was sie sein sollen: Schön klar und nicht zu dick:
Der Rahmen von den Tragfläche ist zu breit, nicht dass es bei einer längeren Lagerung zum Verzug kommt:
Fazit: Die Bauteile sind sauber verarbeitet, es sind kaum Strukturen\Gravuren vorhanden, aber das Wenige, was vorhanden ist, kann überzeugen. Der Modellbauer bekommt eine ordentliche Qualität geboten.
Wer beim Modellbau über den Tellerrand schauen möchte ist bei Dora Wings genau richtig: Interessante Vorbildauswahl gepaart mit Ätzteilen und Masken und einem sehr guten Decalbogen. Die Qualität kommt nicht an Tamiya\Eduard ran, dafür bekommt man nicht das 10000ste Bf 109 Modell aufs Brot geschmiert.
Erhältlich sind die Dora Wings-Bausätze leider immer noch recht spärlich und meist bei Ebay.
Michael Schröder, Emden und Dr. Michael Brodhaecker, Lingen