Seit dem Jahr 2000 hat Revell den Bausatz des LKW 5t. mil gl im Programm – Wie schlägt sich der Kit nach 20 Jahren?
Das Vorbild
Der MAN mil gl geht auf einen Wunsch der Bundeswehr aus dem Jahre 1962 zurück die bestehende LKW Flotte durch einen modernen Nachfolger zu ersetzen. Dieser Nachfolger sollte als Zweiachser, Dreiachser und Vierachser entwickelt werden und über eine Nutzlast zwischen 4 und 10 Tonnen verfügen. Neben der Bundeswehr werden die Fahrzeuge auch noch Armeen der folgenden Länder verwendet:
- Österreich
- Großbritannien
- Estland
- Griechenland
- Luxembourg
Eine angepasste Version wurde sogar von der US Army als Zugmaschine für die Pershing II Mittelstreckenrakten der US Army in Bayern und Baden-Württemberg verwendet.
Neben militärischen Nutzern werden die Fahrzeuge auch vom THW verwendet sowie von privaten Nutzen für Expeditionen oder als Wohnmobil für Extremurlauber.
Der Bausatz
In der Schachtel finden wir:
- 6 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 1 Gussast mit klarem Polystyrol
- 5 Reifen aus Weichgummi
- Decabogen
- BauanleitungSchauen wir uns zunächst die Gussäste im Überblick an:
Auf den ersten Blick macht der Bausatz auch nach 20 Jahren noch Lust zum Bauen. Gussgrat haben wir an unserem Exemplar keinen finden können. Die sonstige Gussqualität ist soweit auch in Ordnung. Nur an der Innenseite der Heckklappe finden wir ein paar unschöne Auswerfermarker. Mit den Schutzgittern der Scheinwerfer kommt Revell mit der Spritzgusstechnik an Grenzen. Hier bietet sich der Austausch gegen PE Teile von z.B. Eduard an. Ansonsten ist die Detaillierung sehr schön gelungen und es gibt keinen Grund zur Kritik. Sogar das MAN Logo an der Fahrzeugfront ist enthalten und nicht Rechtsanwälten für Markenrecht zum Opfer geworden. Das einzige was nach wie vor nervt ist die Tatsache, dass Pritschenwände und Seitenteile der Plane in einem Stück gegossen sind. Somit kann faktisch kein Fahrzeug ohne Plane dargestellt werden. Diese Tatsache war auch vor 20 Jahren ein Kopfschütteln wert.
Der umfangreiche Decalbogen beinhaltet neben taktischen Zeichen auch die Anzeigen für die Instrumententafel. Bei den Deutschlandfahnen an den Kennzeichen findet sich leider ein leichter Versatz.
Die Bauanleitung erklärt den Zusammenbau übersichtlich in 55 Bauschritten.
Folgende Markierungsvarianten sind möglich:
- 1. /PzBtl 84, Lüneburg, 1985 in gelboliv
- PzGrenBtl 212, Augustdorf, 1995 in Natotarn
- KFOR, Kosovo, 2006 in Natotarn
- GEKON UNOSOM, Somalia, 1994Somit hat Revell eine recht „bunte“ Auswahl an möglichen Markierungsvarianten zusammengestellt.
Fazit:
Ok, sind wir ehrlich – Der Fauxpas mit der Plane nervt nicht unbedingt jeden Modellbauer, auch das Problem vermeidbar gewesen wäre. Als Alternative gibt es zum Glück eine Ersatzpritsche von Y-Modelle. Als sinnvolle Ergänzung sollte man vielleicht noch ein PE Set von Eduard erwägen. Interessanterweise liegt man preislich mit dem Basisbausatz + Ersatzpritsche + PE Set von Eduard dann noch immer unter der Formneuheit von Hobby Boss, wobei diese dann über keinerlei Plane verfügt. Lange Rede kurzer Sinn: Das Modell von Revell macht auch 20 Jahre nach der Einführung noch immer Sinn auf dem Markt und Spaß beim Bauen.
Übrigens: Wer den 5 Tonner mit einer Tankanlage ausrüsten möchte sollte sich vielleicht mal unseren Review des entsprechenden Umbausatzes von Y Modelle durchlesen.
Absolut zu empfehlen !
Erhältlich im Onlineshop von Der Sockelshop
Zur Zeit ist die 7 Tonner und 10 Tonner Variante leider nicht im Handel erhältlich. Wir hoffen jedoch, dass Revell diese beiden interessanten Varianten in naher Zukunft wieder neu auflegt.