MB Military Vehicle 1:35 Meng (#VS-011)

Mit 650.000 gebauten Einheit ist der Willys MB bzw. Ford GPW wahrscheinlich das meist produzierte Militärfahrzeug überhaupt. Grund genug sich das neue Modell von Meng im Detail anzuschauen.

Das Vorbild:

Die USA beobachten die Blitzkriegerfolge der Wehrmacht 1939 bzw. 1940 sehr aufmerksam und kamen recht schnell zu dem Schluss, dass ein kleines, geländegängiges Fahrzeug mit 4 Gängen benötigt werden würde um die gewünschte Mobilität der eigenen Truppe zu erreichen. Die ersten Entwürfe stammten von dem Hersteller American Bantam Car Company in Form des BRC (Bantam Reconnaissance Car). Da Bantam nicht über die Möglichkeiten einer Massenproduktion verfügte wurden Willys und Ford ebenfalls eingeladen an der Ausschreibung teilzunehmen und die Entwürfe von Bantam wurden den beiden Konkurrenten wohl durch die US Regierung zur Verfügung gestellt, was bis heute nicht unumstritten ist. Letztendlich gewann der Entwurf von Willy wegen dem 60 PS starken Go Devil Motor. Der Willys MA (Model A) wurde aber noch etwas angepasst mit Ideen aus den Entwürfen von Bantam und Ford was dann zum „Model B“ führte – dem „Willys MB“. Ford erhielt eine Lizenz zur Produktion des Fahrzeugs, das bei Ford „Ford GPW“ genannt wurde, sich aber bis auf kleine Details nicht vom Willys MB unterschied. Somit bauten Willys und Ford zusammen ca. 650.000 Einheiten dieser Ikone. Bantam entwickelte den eigenen Entwurf weiter zum BRC 40 von dem 2572 Einheiten hergestellt wurden die fast ausschließlich im Rahmen des Lend&Lease Abkommens an die UDSSR und Großbritannien geliefert wurden. Modellbauerisch hat sich Miniart dem BRC 40 angenommen.

Der Willys MB war so erfolgreich, dass sein Spitzname „Jeep“ lange Zeit als Synonym für Geländewagen im Allgemeinen verwendet wurde. Die meisten hochrangigen US Offiziere bezeichneten den Jeep als eines der 5 wichtigsten Kriegsmittel der USA. Der Jeep war so verbreitet, dass es Bericht von deutschen Kriegsgefangenen gab die glaubten jeder GI hätte seinen eigenen Jeep.

Der Bausatz:

In dem kleinen Stülpkarton finden wir nach dem Öffnen vor:

  • 1 Karosserie aus sandfarbenem Polystyrol
  • 3 Gussäste aus sandfarbenem Polystyrol
  • 1 Gussast aus klarem Polystyrol
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung

Karosserie

Wie zu erwarten ist die Karosserie an einem Stück gegossen wie es bei anderen Modellen des Willys MB ebenfalls der Fall ist.

Chassis1 MB Military Vehicle 1:35 Meng (#VS-011)

Der Guss zeigt sich wie man es bei einem Modell aus dem Jahr 2020 erwartet. An der Unterseite finden sich einige Auswerfermarker, die aber die meisten Modellbauer nicht weiter stören dürften.

Gussast „A“

Der recht große Gussast „A“ bringt uns dann auch schon fast alle Teile die zum Bau eines Willys MB benötigt werden, inkl. dem legendären Go Devil Motor.

A-1 MB Military Vehicle 1:35 Meng (#VS-011)

Beim Willys MB unterscheiden sich die Abdeckungen der Vorderachse und Hinterachse, was Italeri seinerzeit bei deren Ausgabe des Willys übersehen hatte und seit dem viel Schelte bezogen hat. Meng hat dieses Detail berücksichtigt und korrekt wiedergegeben. Die Lenkung ist leider nicht eingeschlagen darstellbar. Gerade bei einem so kleinen Fahrzeug sehr schade. Dafür sind die Reifen schön an den Flanken beschriftet und aus Polystyrol gefertigt.

Gussast „B“

Der Gussast „B“ bringt und noch einige Teile der Karosserie wie Motorhaube, Windschutzscheibe und auch die Sitze.

B MB Military Vehicle 1:35 Meng (#VS-011)

Erfreulicherweise kann die Motorhaube offen dargestellt werden, was den Blick auf den Go Devil Motor ermöglicht. Die Windschutzscheibe kann ebenfalls aufgerichtet oder abgesenkt dargestellt werden. Als Goodie hat Meng auch noch ein paar M1936 „Musette Bags“  beigelegt um dem Fahrzeug mehr Flair zu verleihen. Besonders beachtenswert fanden wir die Munitionsbox für das M2 MG, bei dem die einzelnen Patronen, bis auf den Gurt, nicht aneinander hängen!

Gussast „C“

An Gussast „C“ gibt es dann noch die restlichen Teile der optionalen Bewaffnung. Der Body des M2 MG lag in unserem Fall lose in der Plastiktüte bei.

X MB Military Vehicle 1:35 Meng (#VS-011)

Waren wir schon von der Munitionsbox an Gussast „B“ begeistert, wo waren wir bei dem Munitionsgurt sozusagen vollkommen aus dem Häuschen!

Klarsichtteile

Am Gussast „Y“ befinden sich Klarsichtteile zur Darstellung der beiden Scheinwerfer, sowie die Windschutzscheibe an der die Scheibenwischer bereits angegossen sind – nicht unbedingt State-of-the-Art im Jahre 2020. Zum Vergleich: Bei Takom liegt die Scheibe 2x bei. Einmal mit angegossenen Scheibenwischern und einmal ohne, wobei in diesem Fall die Scheibenwischer durch PE Teile dargestellt werden.

Klarsichtteile MB Military Vehicle 1:35 Meng (#VS-011)

Decals

Am Decalbogen finden wir neben den üblichen Markierungen auch Decals für die Instrumente sowie Wartungshinweise und Typenschild. Decals zur Angabe des Reifendrucks am Radkasten senkrecht über der Radnabe oder auch Decals zur Darstellung von Verladehinweisen liegen nicht bei.

Decals-2 MB Military Vehicle 1:35 Meng (#VS-011)

Bauanleitung

Die Bauanleitung ist farbig gedruckt und macht insgesamt einen recht wertigen Eindruck. Der Bau des Jeeps wird in 22 Schritten beschrieben was bedeutet, dass in jedem Bauschritt nur wenige Teile verwendet werden, was den Überblick verbessert. Die Farbangaben beziehen sich auf die Farbsysteme von

  • Meng
  • Ak Interactive
  • Acrysion

Zusätzlich sind die Farben noch im Klartext benannt in diversen Sprachen, darunter auch Englisch.

Insgesamt 3 verschiedene Fahrzeuge können mit dem beiliegenden Decalbogen dargestellt werden:

  • Company A, 70th Armor Regiment, 1st Infantry Division, U.S. Army, Normandy, France 1944 mit M2 MG
  • 36th Cavalry Reconnaissance Regiment, 9th Army, U.S. Army, Northern France, 1944 mit Wirecutter und M1919 MG
  • 21 Army Group, British Army, Normandy, France 1944

Fazit:

Im Prinzip hat Meng alles richtig gemacht. Die Details sind absolut super und lassen das Modell von Tamiya hinter sich. Optionale Teile sind ebenfalls mit dabei in Form des M2 MG, M1919 MG und des Wirecutters. Gleichwohl wird man irgendwie das Gefühl nicht los, dass auch die eine oder andere Chance vertan wurde. Dazu gehört eine eingelenkt darstellbare Steuerung oder auch ein Verdeck um sich von der Konkurrenz abzuheben, die teilweise mit beiliegender Fahrerfigur (Takom, Tamiya) oder Anhänger (Takom) punktet. Nichtsdestotrotz ein toller Bausatz mit dem man diese Ikone würdig darstellen kann und definitiv viel Spaß beim Bau hat.

Absolut zu empfehlen!

Erhältlich bei Ihrem Meng Händler.