Mit der zunehmenden Verbreitung von 3D Druckern entstehen auch Anbieter von STL Dateien. Einer dieser Hersteller ist REMJ aus dem Vereinten Königreich.
Der thematische Schwerpunkt von REMJ liegt bei Zubehör für Flugzeuge in 1:48 (insbesondere US Navy), wobei auch Zubehör für Militärmodellbauer in 1:25 oder Autofreunde in 1:24 zu finden ist.
Unter der Produktlinie „3D Blocks“ werden keine physischen Modelle, sondern digitale Dateien für den 3D Druck (STL Files) verkauft. Nach dem Kauf einer Datei über die Website ( https://www.remj.co.uk/ ) erscheint ein Downloadlink mit dem man die Dateien herunterladen kann. Danach kann man die Dateien dann mit einem handelsüblichen SLA Drucker drucken.
Aber was ist eigentlich eine „Revetment wall“? Hierbei handelt es sich um eine Splitterschutzwand aus Wellblech, die im Inneren mit Erde oder Sand gefüllt wird. Eingesetzt wurde dieses System ab 1965 von der US Air Force in Vietnam, wobei diese Art von Wänden mittlerweile auf fast jedem Stützpunkt der US Air Force zu finden sind.
Im Set befinden sich alle Teile die man zum Bauen von solchen Wandsystemen. Da es sich um digitale Dateien handelt kann man sich also so viele Elemente wie gewünscht selbst drucken. Als Alternative für die Seitenteile liegt auch noch eine Presse bei mit der man die Wellblechteile auch aus z.B. Prägefolie herstellen kann.
Die CAD Zeichnungen von solchen Teilen sehen ja immer hervorragend aus, wobei es ja am Ende darauf ankommt wie die gedruckten Teile aussehen. Als haben wir uns mal an einem Testdruck versucht. Zwar verfügen die einzelnen Objekte bereits über Supports, wobei wir diese bei unseren Tests noch um ein paar weitere Supports ergänzen mussten um den Objekten genug Stabilität zu geben.
Nach einigen Versuchen, dem Aushärten und Versäubern der Teile konnten wir dann aber ein Testelement zusammen setzen.
Leider hatten wir gerade kein thematischen passendes Flugzeug zur Hand. Trotzdem wollten wir auf kein Vergleichsphoto verzichten.
Da die Materialstärke der Wände recht gering ist neigen diese dazu sich zu Verziehen. Deshalb sollte man bei Druck die Exposure Time eher etwas höhere ansetzen als normal. Bei unserem Testdrucken mit Water Washable Resin von Elegoo hatten wir mit einer Exposure Time von 9 Sekunden noch erhebliche Probleme (siehe Photos unten). Mit 10 Sekunden Exposure Time waren die Teile dann aber fest genug nach dem Druck. Wer die Teile unmittelbar nach dem Druck von den Supports trennt und dann härtet sollte sich vielleicht überlegen insbesondere die Wellblechwände während der Härtung durch eine Glasplatte zu beschweren, um Verzug zu vermeiden.
Zum Vergleich: Auf die Druckfläche eines Elegoo Mars Pro passen (… in 1:48 …) ungefähr 5 Wellblechsegmente inkl. Seitenpfosten und Vorderseite bzw. Querstreben.
Neben den eigentlichen Bauteilen liegt auch noch eine Presse bei, mithilfe derer man die Seitenwände auch aus z.B. Prägefolie herstellen kann.
Im Prinzip funktioniert das auch recht gut, wobei man vor dem Pressen die Folie in der Breite schon korrekt zuschneiden sollte. Da sich durch das Biegen die Breite aber etwas reduziert ist hier etwas „Trial and Error“ gefragt.
Fazit:
Ein wirklich schönes Set um US Flugzeuge einen passenden Rahmen zu verleihen Ausgelegt ist dass Set zwar für 1:48, aber ein Druck in 1:32 sollte ebenfalls möglich sein. Aufgrund der geringen Materialstärke ist von einem Druck in kleineren Maßstäben abzuraten. Etwas Erfahrung in Sachen 3D Druck sollte aber bereits vorhanden sein, da die Teile wegen der bereits angesprochenen Materialstärke dazu neigen sich zu verziehen. Außerdem sollte man sich genau überlegen wo/wie man zusätzliche Supports anbringt einerseits um den Teilen während des Drucks mehr Stabilität zu verleihen, andererseits das Versäubern der empfindlichen Teile nicht zu Verkomplizieren.
Absolut zu empfehlen!
Erhältlich direkt bei REMJ.