Heute gibt es wieder einen T-34 von Miniart, aber diesmal mit kompletter Inneneinrichtung – Kein Projekt für schwache Nerven!
In unserem Review zum T-34/85 Mod. 1945 Plant 112 sind wir bereits auf das Vorbild eingegangen, weshalb wir direkt und ohne Umschweife mit den Fakten zum vorliegenden Modell starten wollen.
In der Schachtel finden wir:
- 74 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 2 Gussäste aus klarem Polystyrol
- PE Bogen
- Decalbogen
- Bauanleitung
74 Gussäste sind definitiv eine echt Ansage! Also schauen wir uns mal an was Miniart uns da auftischt!
Gussast A
Und gleich am Anfang geht es auch schon ans „Eingemachte“, d.h. an die ersten Teile der Inneneinrichtung.
Wie zu erwarten zieht Miniart hier wieder alle Register und liefert uns eine Gussqualität auf dem gewohnten hohen Level.
Gussast AB
Beim Gussast „AB“ dreht sich alles um den V-2-34 bzw. W-2-34 Dieselmotor mit knapp 39 Litern Hubraum und 450 PS.
Unter der Artikelnummer 35205 sind der Motor und das Getriebe des T-34 auch ohne den eigentlichen Panzer erhältlich.
Gussast BA
Der bereits bekannte Gussast „BA“ bringt uns die wichtigsten Teile der Wanne.
Aufgrund der Aufteilung der Teile ist sollte man auf eine genaue Ausrichtung beim Verkleben achten.
Gussast CA
Weiter geht es mit weiteren Teilen für die Inneneinrichtung wie z.B. des Brandschotts zum Motorraum.
Besonders beachtenswert sind die verschiedenen Kleinteile. Hier ist besondere Vorsicht beim Abtrennen geboten. Die Details am Brandschott können sich sehen lassen.
Gussast CB
Weiter geht es mit den ersten Teilen für das D-5T Geschütz wie dem Rohr, der Blende und der Rohrwiege.
Das Kanonenrohr ist erfreulicherweise einteilig gegossen und die Mündung hohl dargestellt. Gussgrat ist, wenn überhaupt, nur in homöopathischen Dosen an der Mündung zu finden. Dafür überzeugt die Gussstruktur an der Blende und die Darstellung der Schraubenköpfe auf ganzer Linie.
Gussast EA
Weiter geht es mit dem Boden der Wanne, dem Motordeck und der Heckpanzerung.
Kleiner Hinweis zur Heckpanzerung: Diese kann sowohl hochgeklappt, also geschlossen dargestellt werden, oder auch abgeklappt um so den Blick auf auf das Getriebe zu ermöglichen. Ein Teil des Motors kann man später über einer optional offen darstellbare Wartungsklappe auf dem Motordeck einsehen.
Gussast FI (10x)
Die 10 Laufrollen hat Miniart mit einem wunderschönen Profil ausgestattet. Hervorragend!
Gussast GA
In einem Panzer gibt es eine Menge Kleinteile und davon hat Miniart einige am Gussast „GA“ versammelt.
Die Gussqualität als auch die Detaillierung sind wunderbar, trotzdem zeigt der Gussast die ersten Probleme der Bausätze: Die Bruchgefahr. Insbesondere längere, dünne Gestänge oder Leitungen neigen zu Bruch, sowohl beim Transport als auch beim späteren Abtrennen durch den Modellbauer. Etwas Abhilfe, zumindest beim Transport, könnten zusätzliche Schaumstoffpolster wie man sie z.B. bei Trumpeter findet, helfen. Die werden als Band um den ganzen Gussast gelegt und schützen so die filigransten Bauteile vor dem Kontakt mit anderen Gussästen.
Gussast GB
Auch der Gussast „GB“ liefert viele Kleinteile rund um den Innenraum bzw. das D-5T Geschütz.
Beachten Sie die Oberflächenstruktur auf den Sitzen!
Gussast HA
Natürlich darf auch der charakteristische Turm nicht fehlen.
Die beiden Kanonenblenden werden nicht benötigt und wandern in die Grabbelkiste. Besonderer Hingucker: Die schöne Walzstruktur auf der MG Abdeckung.
Gussast KA
Und weiter geht es mit Bauteilen rund um das Innenleben des Hecks wie z.B. das Brandschott zwischen Motorraum und Getriebe oder auch die Abgasanlage.
Auch hier finden wir leider Bruch einem sehr filigranen Gestänge/Rohrleitung, wobei man hier leicht mit Draht für Ersatz sorgen kann. Die Auspuffrohr sind ebenfalls einteilig gegossen und offen dargestellt.
Gussast MA (4x)
Weiter geht es mit dem Christie-Laufwerk bzw. der Christie Federung des T-34.
Gussast MF (2x)
Von den 3 verschiedenen Abdeckungen für die Achsbohrungen wird nur ein Typ verwendet. Die anderen verbleiben als Beute in der Grabbelkiste.
Gussast MI (9x)
Bei einem Bausatz mit Inneneinrichtung und so vielen Details darf natürlich eine Einzelgliederkette nicht fehlen. Da der T-34 über 2 verschiedenen Kettenglieder verfügte (mit und ohne Führungszahn) liegen auch unterschiedliche Kettenglieder bei. Hier einmal mit Führungszahn.
Gussast MH (9x)
Entsprechend den Kettengliedern mit Führungszahn liegen in passender Anzahl auch die Kettenglieder ohne Führungszahn bei. In beiden Fällen sind die Gussnummern in der Lauffläche besonders beachtenswert.
Gussast MJ (6x)
Der Gussast „Mj“ bringt einige Kleinteile wie die seitlichen Haltegriffe an der Wanne und die einzelnen(!) Eisgreifer.
Gussast MK (3x)
Was wäre ein T-34 ohne die runden Zusatztanks am Heck? Definitiv kein „echter“ T-34.
Gussast NA (2x)
Weitere Kleinteile des Innenraums wie z.B. Feuerlöscher und die Sitze von Fahrer und MG-Schütze/Funker.
Gussast NB (2x)
Natürlich hat Miniart auch an die passende Munition gedacht und legt dem Bausatz drei verschiedene Typen bei. Diese 16 Granaten werden in einem Gestell im Heck des Turms gelagert. Neben diesen Bauteilen für Granaten werden wir m Verlauf des Reviews noch Weitere sehen.
Gussast ND (2x)
Die Umlenkrollen…
Gussast NF (2x)
Und weiter geht es mit Anbauteilen für die Wanne wie z.B. Ersatzkettenglieder, Scheinwerfer oder auch Schaufeln.
Gussast NG (2x)
Weitere Anbauteile für die Wanne wie z.B. die Seilkauschen für das Abschleppseil. Stichwort Abschleppseilen: Das Seil an sich muss der Modellbauer in Eigenregie herstellen. Neben dem Abschleppseil soll noch ein gefaltete Plane in Eigenregie hergestellt werden, die ihren Platz auf der linken Kettenabdeckung finden soll. Die entsprechende Verzurrung für die Plane liegen als PE Teile bei. Sicherlich wäre es schön gewesen, wenn Miniart auch gleich die Plane mitgeliefert hätte, aber Papiertaschentuch, Modelliermasse oder Bleifolie helfen hier schnell weiter.
Gussast NK (2x)
Die Antriebsräder…
Gussast PA (2x)
Weiter geht es mit der weiteren Teilen für Motorraum und Getriebe wie z.B. den großen, seitlichen Kühlern für den Motor.
Die Rippenstruktur macht, in Kombination mit einem passenden Washing, optisch definitiv richtig was daher.
Gussast PH
Turmluken…
Gussast QC
Die hintere Staukiste soll laut Anleitung nicht nur optional, sondern definitiv verwendet werden, wobei diese Kiste auf keiner der Markierungsvarianten zu sehen ist – Also Vorsicht! Check your references!
Gussast QF
Wie bereits angekündigt gibt es am Gussast „QF“ die Teile für die Munition, die seitlich im Turm bzw. in der Wanne gelagert wurde.
Sowohl Griffe der Munitionsboxen als auch die Schnallen der Granatenbefestigung sind wunderbar wiedergegeben.
Gussast RA
Weitere Kleinteile rund um den Getriebebereich.
Gussast RE
Weitere Kleinteile wie z.B. Lüftungsgrätings oder Antenne.
Gussast RF
Die Bugpanzerung …
Gussast RG
Weitere Kleinteile für die Außenbereich von Wanne und Turm. Besonders beachtenswert sind die Schraubenköpfe (Rg6).
Klarsichtteile (2x)
Natürlich dürfen auch die für Panzer obligatorischen Winkelspiegel und Scheinwerfergläser nicht fehlen.
PE Teile
Der PE Bogen ist durchaus üppig geraten. Das Highlicht ist definitiv das Abdeckgitter für das Motordeck.
Decals
Der Decalbogen verfügt neben den Turmnummern bzw. Turmmarkierungen auch über Instrumente und Infotafeln für das Innere.
Bauanleitung
Satte 98 Baustufen kommen in der Anleitung im DIN A4 Format zusammen, wobei in den einzelnen Baustufen teilweise recht viele Bauteile eingezeichnet sind. Hier sollte man sich im Vorfeld ein System überlegen um den Überblick zu behalten und nicht die Montage von Bauteilen zu übersehen. Eine schöne Inspiration sind auch die farbigen CAD Zeichnungen am Ende der Anleitung. Hier wäre noch eine Einzelansicht von Motor und Getriebe schön gewesen. Eine lobenswerte Eigenschaft an den Anleitungen von Miniart sind die Übersichtskarten der Gussäste am Anfang der Anleitung in denen jedes einzelne Bauteil mit Nummer zu erkennen ist.
An Markierungsvarianten hat uns Miniart 3 verschiedene Optionen zusammengestellt:
- Unidentified Unit, Red Army, Summer 1944
- 2nd Guards Tank Corps, Red Army, Belarus, Summer 1944
- 7th Guards Novgorod Tank Brigade, Red Army, Karelian Front. North Norway, Autumn 1944
Fazit:
Wow! Miniart behauptet sich schon länger in der Oberklasse der 1:35 Militärbausätze und bestätigt mit dem T-34 auf deutlichste, dass sie sich da auch pudelwohl fühlen. Der Innenraum ist wirklich bis ins letzte Detail wiedergegeben und kann immerhin durch das Öffnen von Luken und Wartungsklappen zum Teil eingesehen werden. Nacharbeiten an den einzelnen Bauteilen wie Gussgrat oder Trennlinie sind kaum zu erkennen, was einen zügigen Bau verspricht. Dieser ist auch dringend notwendig um aufgrund der Menge an Bauteilen nicht irgendwann die Lust am Projekt zu verlieren. Abgerundet wird der Kit durch einen üppige PE Bogen und eine sehr detailreiche Einzelgliederkette. Das Fehlen eine Abschleppseils und der Plane sowie die gebrochenen Teile am Gussast sind zwar schade, trüben den exzellenten Eindruck des Gesamtwerkes aber definitiv nicht.
Absolut zu empfehlen!