Der ukrainische Hersteller ICM bracht vor 11 Jahren den „großen“ Mercedes als Mercedes G 4 Personnel Car in den Handel. In 1:35 gibt es seit 2021 auch den „Partisanenwagen“ mit MG-Bewaffnung. ICM legt nun nach und offeriert uns auch in 1:24 diesen bewaffneten G 4 der Wehrmacht …
Zunächst einmal ein paar Worte zum Vorbild
Der Wagen ist auch als W 31 bekannt. Aufgrund seines Gewichts von mehr als 3,5 Tonnen und des hohen Preises war der Einsatz als Militärfahrzeug kaum möglich. Daher wurde das Fahrzeug hauptsächlich für repräsentative Zwecke genutzt.
Insgesamt wurden 57 Exemplare gebaut, wovon lediglich elf an die Wehrmacht geliefert wurden.
Der Wagen verfügte über einen 8-Zylinder-Motor mit einer Leistung von 100 PS (spätere Modelle hatten 110 PS) und bot Platz für sechs Passagiere. Einige Fahrzeuge waren mit einem oder zwei MG 34 Maschinengewehren ausgestattet. Sie dienten dazu, den Kommandostab der Wehrmacht zu transportieren und wurden auch zum Schutz und zur Begleitung von Stabskolonnen eingesetzt.
Nun zum Bausatz
ICM bietet geschickt kombinierte Bausätze an, und dieses Set bildet keine Ausnahme.
Im ungewöhnlichen Maßstab 1:24 für Militärmodelle enthält dieses Set den Typ G4 zusammen mit einem Figurensatz, bestehend aus einem Fahrer, einem Ordonnanzoffizier und einem hochrangigen Offizier, verpackt in einer stabilen Box.
Ähnlich eng, wie im eigentlichen Fahrzeug, geht es auch in der Schachtel zu:
Nach dem Auspacken finden wir:
9 Gussäste aus hellgrauem Plastik
1 Fahrzeugrahmen
1 Gussast Klarsichtteile
8 Vinylreifen
1 Bauanleitung
1 Heftchen zum ICM-Farbsystem
Leider war es mir danach nicht mehr möglich, die Gussäste spannungsfrei in der Box zu verstauen – eine etwas größere Schachtel wäre an dieser Stelle schön gewesen.
Figuren
An den Figuren gibt es nichts auszusetzen …
… die Details sind sehr schön wiedergegeben. Lediglich an den Formtrennnähten muss entsprechend versäubert werden.
Alle Teile sind gut detailliert, und trotz des Alters des Bausatzes sind keine Fehlgüsse oder ähnliches an den Bauteilen zu finden. Auswerfermarken im sichtbaren Bereich sind ebenfalls nicht vorhanden.
Im Gegensatz zum ursprünglichen Bausatz enthält diese Box keine verchromten Teile.
Der in einem Stück gespritzte Fahrzeugrahmen erleichtert den Bau der Karosserie erheblich:
Die Türen können nicht geöffnet dargestellt werden, da die Seitenteile in einem Stück gespritzt sind. Eine Teilung der Motorhaube ist als Option in der Bauanleitung vorgesehen, um einen Blick auf den detaillierten Motor zu ermöglichen.
Das Verdeck kann nur im geöffneten Zustand dargestellt werden.
Ob die vordere Achse beweglich ist, wird aus der Anleitung nicht klar.
Kommen wir jetzt noch zu den Details:
Klarsichtteile
Die Klarsichtteile sind frei von Schlieren und Kratzern und machen ihrem Namen alle Ehre:
Decals
Der Decalbogen ist sehr übersichtlich, aber von guter Qualität:
Es besteht die Möglichkeit zwei Fahrzeuge darzustellen, einmal in einem hellen Grau und als zweites im typischen Wehrmachtsgrau:
Die Bauanleitung führt in 46 übersichtlichen Schritten durch den Zusammenbau von insgesamt 232 Teilen:
Der Bau und die Bemalung der Figuren, sind auf der letzten Seite der Anleitung im ICM-typischen Format dargestellt:
Fazit
Eine gelungene Kombination aus Fahrzeug und Figuren in einem ungewöhnlichen Maßstab für Militärmodelle. Alle Teile machen einen guten Eindruck, und dem Bastelspaß abseits der üblichen Kampffahrzeuge steht nichts im Wege.
Erhältlich bei Der Sockelshop
Thomas Unger, Adelsdorf