In der Reihe der „Limited Editions“ legt Eduard in 1:48 mit dem Bausatz der Typhoon Mk.Ib nach. Den vorherigen Bausatz „TIFFY“ #1131 hatten wir ja bereits vorgestellt.
Nach den sehr frühen Versionen folgt hier ein Kit für die späte Ausführung mit dem 4-Blatt-Propeller und einer veränderten Kühler-Luftfilter-Version. Hier wird die Entwicklung im Original zur Tempest schon vorweggenommen.
Die Box-Art des Stülpkartons ist sehr ansprechend und zeigt ein farbenfrohes sauber lackiertes Vorbild mit betonter Nietenstruktur, als wenn das Original ein Panel-Wash erhalten hätte. In der linken unteren Ecke ist ein Foto eines zerstörten Königstigers eingefügt.
Der Karton enthält eine Plastiktüte mit dem zu Grunde liegenden Hasegawa-Bausatz (sogar mit dem Spritzling für den Dreiblattpropeller und Polycaps dazu, die komplett nicht benötigt werden), einen kleinen Zipbeutel mit den Resin Zusatzteilen von Eduard, zwei Ätzplatinen, einen Maskensatz, den Decalbogen und die Bauanleitung:
Einige Spritzlinge sind mit denen des og. Tiffy-Bausatzes identisch, ansonsten gibt es doch überraschend viele unterschiedliche Teile.
Folgend eine Übersicht über die Hasegawa Spritzlinge, die sich in der bekannten Qualität präsentieren.
Zwei Spritzlinge insbesondere mit den Rumpfhälften:
Die beiden Äste für die Tragflächen, mit Rumpfteilen für die hier vorliegende Haubenversion:
Weiter geht es mit verschiedenen Ästen für die Kleinteile:
Die umfangreiche Raketenbewaffnung ist in sehr feiner Detaillierung auf zwei identischen Spritzlingen versammelt. Mit oder ohne Raketen ein Blickfang. Hier ist als einziges erkennbares Manko im ganzen Bausatz eine kleine Sinkstelle an einem Raketenkopf vorhanden. Aber das ist wirklich kein Problem
Die Klarsichtteile sind sicher in einem zusätzlichen Beutel verpackt und von schöner Klarheit, können aber sicherlich noch ein Bad in Future oder ähnlichem vertragen:
Die Klebemasken sind für den Modellbauer jeder Erfahrungsstufe eine große Erleichterung. Sie sind zu verwenden für die Cockpithaube (an der Schiebehaube nur die Ränder), den Scheinwerfer unter dem Rumpf und die Radnaben. Die Landescheinwerfer in den Tragflächen sind nicht berücksichtigt, da lt. Bausatzbeschreibung nicht vorhanden gewesen und somit zu verschleifen und überzulackieren. Hier die Beschreibung in der Bauanleitung:
Die der BRASSIN-Serie zugeordneten Eduard-Spezifischen Zugaben aus Resin sind sämtlich feinst detailliert und ohne irgendwelche Gussfehler. Die neuen vierteiligen Höhenleitwerke unterscheiden sich deutlich von den Bausatzteilen:
Die Unterschiede zwischen Bausatzhöhenleitwerk und den Resinteilen der Eduard-Zugabe liegen in einer anderen Kontur und erweiterten Detaillierungen. Im Foto liegen die Bausatzteile rechtsaußen bzw. links über dem Resinteil:
Für einige der Decalalternativen wird der zusätzliche Staubfilter auf Basis eines natürlich ebenfalls mitgelieferten Ätzteils benötigt:
Die Teile für den 4-Blatt-Propeller bestehen aus den einzelnen Blättern, der Propellernabe mit Platte, einer Nabenspitze und der Propellerhaube. Die Haube erfordert Nacharbeit wegen ihrer Konstruktion mit drei Gusskanälen. Dies gilt auch für die Nabe, die einen recht dicken Angusskörper hat, der fast komplett weggeschliffen werden muss:
Für die Montage ist eine Justierhilfe beigefügt:
Die Verwendung und die Arbeitsschritte für die Montage des Propellers werden in der Bauanleitung sehr genau beschrieben:
Resinräder wie bei der Tiffy sind nicht dabei. Wer jedoch schon eine Tiffy gekauft hat, behält daraus einen Satz Resinräder über, die hier Verwendung finden könnten!
Die beiden Ätzplatinen enthalten einmal Teile in der Art der farbigen Zoom-Versionen für das Instrumentenbrett und die Seitenkonsolen sowie für das Gurtzeug:
Eine zweite Platine enthält unlackierte Teile insbesondere für die weitere Cockpitausstattung am Pilotensitz, am inneren Rohrrahmen, an den Cockpitseiten und -wänden sowie für das markante Gitter im großen Lufteinlauf:
Der Decalsatz enthält Stencils für ein Modell und die großen Markierungen für sechs verschiedene Optionen, alle mit dem gleichen Grundanstrich:
Die ersten beiden Optionen sind RAF Maschinen mit Invasionsstreifen (müssen lackiert werden). Besonderheiten sind zum einen der Kennbuchstabe auf dem Seitenleitwerk über der Nationalitätsmarkierung und zum anderen ein Fragezeichen statt Kennbuchstabe mit einer Spirale auf dem Propellerspinner:
Nächste Möglichkeit ist die Maschine eines Wing-Commanders „ZIPP XI“ mit der häufig anzutreffenden Kennung mit den Namensinitialen und einen schwarz/weiß geteilten Propeller; eine Innenkanone ist hier ausgebaut. Stationiert gewesen ganz in der Nähe vom Treffpunkt meines monatlichen Modellbaustammtischs; hat sie natürlich damit ihren eigenen Reiz:
Die vierte Option hat eine umfangreiche Buchführung über die abgeworfene und verfeuerte Bewaffnung:
Die Nummer 5 ist mein persönlicher Favorit. Blaue Propellerhaube, Fahrwerkabdeckung und Luftfilterscheibe, Haifischmaul und blau/weiß karierte Rumpfbinde. Noch dazu von einer Nordrhodesischen (heute Sambia) Staffel:
Und zum Schluss „Babs VIII“; die Option von der Bausatzschachtel. Wie schon gesagt ebenfalls sehr farbenfroh mit roter Nase und Luftfilterscheibe, gelb/roter Fahrwerkabdeckung:
Abgeschlossen wird der umfangreiche Service von Eduard durch die Anleitung für die Wartungsaufschriften:
Die Bauanleitung ist ansonsten wie bei Eduard üblich. Logisch aufgebaut mit sehr guten Grafiken und Erklärungen, klaren Farbangaben auch bei den Kleinteilen (übrigens jetzt nicht nur für Creos/Gunze sondern auch für Mission Models). Nicht ganz so bunt wie bei einigen anderen Anbietern neuerdings aber auf jeden Fall auf höchstem Niveau:
Wieder einmal eine Zusammenstellung, die die Modellbaugemeinde zu angemessenem Preis mit der Möglichkeit versorgt, ein sehr sehenswertes Ergebnis auf die (breitspurigen) Fahrwerkbeine zu stellen, ohne Probleme mit sich zu bringen. Auch für den noch nicht so ganz erfahrenen Modellbauer auf jeden Fall geeignet!
Erhältlich ist das sehr empfehlenswerte Gesamtpaket direkt im Eduard online-shop.
Hermann Geers, Wietmarschen