Mit der Vultee Vengeance Mk. II im beliebten Quarterscale liefert Dora Wings aus der Ukraine ihren bislang besten Bausatz aus und ich möchte es mir nicht nehmen lassen, diesen Kit hier etwas genauer unter die Lupe zu nehmen …
Der insgesamt sehr positive Eindruck beginnt schon mit der praktischen Stülpschachtel und der „actionreichen“ Kartonillustration:
Und das, was wir in einer selbstklebenden Tüte an Spritzlingen vorfinden, verschlägt einem fast den Atem: Weit, sehr weit entfernt von irgendwelchem „short-run“-Niveau hat Dora Wings uns Modellbauern hier einen richtig tollen Bausatz in den Karton gelegt.
Das fängt schon mit den beiden Gussrahmen für die Rumpfhälften an:
Wie man gut sehen kann, ist das Cockpitinnere sehr fein strukturiert und die jeweiligen Klebeflächen für den gesamten Flugzeugführerraum sind exakt ausgeführt und dienen als stabile Montgehilfe!
Auch der Cockpitboden sowie das vordere Schott zum Anschluss des Triebwerkes sind perfekt detailliert:
Apropos „Triebwerk“ – auch hier finden sich am folgenden Spritzling hervorragend strukturierte Zylinderköpfe:
Der nächste Spritzling beherbergt die offenen Bombenschachtklappen, die vordere Rumpfabdeckung sowie die mehrteilige Hauptbereifung:
Am folgenden Rahmen finden wir eine Unmenge sehr fein detaillierter und ausgearbeiteter Teile:
Die beiden Bomben, die Triebwerkverkleidung sowie weitere Cockpitteile finden sich am Spritzling „J“:
Mit dem Rahmen „E“ kommen die Querruder, das Seitenruder und Landeklappen der Vengeance:Wie man gut sehen kann, ist die jeweilige Hinterkante der Ruder durch die spezielle Montagetechnik scharf ausgeführt:
Allerdings bedarf es einer präzisen Verklebung, um die Kontaktstellen später verschwinden zu lassen – gefolgt von einigen Durchgängen mit dem Schleifklotz.
Die dreiteilige Höhenflosse samt weiterer Ruderteile finden sich an Rahmen „D“:
Als letzten der olivgrauen Rahmen stellen wir noch die Tragflächenteile vor:
Auch hier – feinste Details sowohl in den Fahrwerkschächten als auch bei den Aufnahmen für die fotogeätzten Sturzflugbremsen:
Separat eingetütet – der Spritzling mit den Klarsichtteilen:
Wir finden hier hauptsächlich die mehrteilige Kanzel, die Positionslichter und die Landescheinwerfergläser:
Alle Teile sind von einer sehr guten Transparenz:
Zum Maskieren der umfangreichen Kanzel gibt es einen kleinen Bogen mit Vinylmasken:
Und für die Superdetaillierung des Bausatzes finden wir zwei Platinen mit Ätzteilen in der Schachtel:
Das Instrumentenbrett (links mit, rechts ohne Strukturen) …
… kann entweder mit Ätzteilen (für das Gerätebrett ohne Strukturen) oder mit Decals detailliert werden:
Die Bauanleitung in Form eines kleinen DIN A5 formatigen Heftes …… beginnt mit einer zweiseitigen Teileübersicht …
… und führt in vielen präzisen Schritten durch den Bau der Vultee Vengeance:
Einziger Kritikpunkt: Die vorbereiteten kleineren Baustufen (Auspuffanlage, Landeklappen, Querruder etc.) werden NICHT mit Nummern oder Buchstaben versehen und tauchen dann im Laufe der Montage plötzlich auf – hier muss man umsichtig zu Wege gehen, damit man nicht aus Versehen die falschen Unterbaustufen verklebt!
Mit dem umfangreichen Decalbogen …
… lassen sich insgesamt vier australische Vengeance dekorieren:
Farbabgaqben finden sich auf der hinteren Umschlagseite der Bauanleitung und beziehen sich auf die unter Flugzeugmodellbauern gängigen Systeme:
Und zu guter Letzt ein abschließendes Fazit (nachdem ich ungeduldig mit dem Bau begonnen habe!):
Super Spritzguss auf Eduard-Niveau, perfekte Passgenauigkeit, exzellente Detaillierung – Dora Wings hat mit diesem Kit definitiv Weltklasse-Niveau erreicht!
Und das trotz der leider kriegsbedingten teilweise gestörten Produktionsabläufe in der Ukraine!
Alleine schon deswegen verneige ich mich aus vollem Herzen vor den Machern von Dora Wings!
Hoffen wir alle, dass unsere ukrainischen Freunde bald wieder zu friedensmäßiger Produktion zurückkehren können…
Erhältlich im online-shop von Ammo by Mig Jimenez.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen