Den ersten Review eines Bausatzes von Amusing Hobby bei Kitreviewsonline möchten wir heute mit dem Doppelbausatzes der 12.8cm Flak 40 und des FuMG 39D feiern – wir sind gespannt wie sich der Bausatz schlägt.
Die Originale
12,8-cm-Flak 40
Dieses Flakgeschütz wurde 1936 von Rheinmetall-Borsig entwickelt und danach in ca. 1129 Einheiten produziert und ab 1940 an die Wehrmacht ausgeliefert. Hergestellt wurde die Flak bei der F. Krupp AG in Essen, den Škodawerken in Pilsen, der Hanomag in Hannover sowie der Oberschlesischen Gerätebau GmbH in Laurahütte. Da das Geschütz ca. 12 Tonnen wog war es notwendig, das Geschütz für den Transport auseinander zu bauen und das Rohr getrennt zu transportieren. Da das Geschütz aber in der Regel bei der Reichsverteidigung von festen Standorten aus verwendet wurde wog dieser Nachteil nicht all zu schwer.
FuMG 39D
Das FMG 39, dass später auch als FuMG 62 bezeichnet wurde, war ein von Telefunken entworfenes mobiles Funkmessgerät, dass im zweiten Weltkrieg zur Führung von Flak und Nachtjägern eingesetzt wurde und war somit eines der ersten Radargeräte. Insgesamt wurden ca. 4000 solcher Geräte hergestellt, wobei das Gerät an sich im Laufe des Krieges immer weiter entwickelt wurde. Die Reichweite des FMG 39 betrug ca. 29 km und dabei arbeitete das System auf ca. 25 m genau. Die Parabolantenne konnte zum Transport in der Mitte zusammengelegt werden. Der Durchmesser der Parabolantenne betrug ca. 3 Meter.
Der Bausatz
In der Box finden wir
- 9 Spritzlinge in hellgelbem Polystyrol
- Ein Bauanleitung
Die Gussäste A-E beinhalten die Teile zur Darstellung der 12,8-cm-Flak 40, die Gussäste F-H beinhalten die Teile zur Darstellung des FuMG 39D.
Gussast A
Und schon geht es los mit der Rohrwiege. Erfreulicherweise kann das Geschütz sowohl neigbar als auch schwenkbar gebaut werden.
Die Details sind im Großen und Ganzen durchaus in Ordnung, lediglich die Instrumentenanzeigen wirken etwas grob. Decals zur Verfeinerung der Anzeigen liegen leider keine bei.
Gussast B
Nach der Rohrwiege folgt das Rohr an Gussast B.
Auch hier wieder die unschönen Anzeigen für die Instrumente. Details wie z.B. Handräder oder auch Zahnräder sind aber sehr schön wiedergegeben.
Gussast C
Gussast „C“ beinhaltet diverse Kleinteile.
Die Gussqualität von Amusing Hobby ist durchweg tadellos. Weder Formversatz noch Fischhäute stören das Bild.
Gussast D
Der Hauptteil der massiven Lafette befindet sich an Gussast „D“.
Zur Darstellung der Gitter hätten sich PE Teile angeboten. Nettes Detail von Amusing Hobby : Die Beigabe einer passenden Granate für die Flak.
Gussast E
Zum Abschluss der 12,8-cm-Flak 40 liegt der Gussast „E“ doppelt bei und hier zeigen sich die ausklappbaren Standfüße der Lafette. Wer mag kann diese ebenfalls beweglich darstellen, wobei eigentlich nur ausgeklappte Zustand als sinnvoll zu erachten ist.
Auch hier finde sich einige Teile, die fast danach schreien als PE Teile dargestellt zu werden. Für Spritzgussverhältnisse sind die Teile aber durchaus gelungen.
Gussast F
Nachdem wir nun mit dem Gussästen für die 12,8-cm-Flak 40 durch sind folgenden nun die Gussäste für das FuMG 39D. Am Gussast „F“ geht es auch gleich in die Vollen mit der großen, runden Bodenplatte und der charakteristischen Parabolantenne.
Die Detaillierung an sich ist durchaus als ordentlich zu bezeichnen. Die Parabolantenne kann ebenfalls geneigt werden.
Gussast G
Das Funkmessgerät ist auf einer Art Kreuzlafette montiert, die wir an Gussast „G“ finden. Natürlich kann die Lafette auf der Bodenplatte auch im Modell um 360° gedreht werden.
Natürlich verfügt auch das Funkmessgerät über eine Menge Instrumente, die leider ebenfalls nicht mit Decals oder PE Teilen verfeinert werden können. Wir hoffen, dass die üblichen Zubehörhersteller hier in die Presche springen werden. Beachten Sie die schöne Modellierung des Sitzes.
Gussast H
Kein Großgerät ohne Kleinteile und auch das Funkmessgerät verfügt über eine Menge davon.
An der Rückenlehne des Sitzes finden sich 2 kleine Sinkstellen, die aber recht zügig zu füllen sein dürften und somit kein echte Ärgernis darstellen.
Bauanleitung
Die Bauanleitung liegt als DINA4 Heft bei. Die Anleitung ist, neben asiatischen Sprachen, auch in Deutsch und Englisch gehalten. Als Einstieg finden wir einen kleinen historischen Abriss zu den beiden Geräten, gefolgt von einer Auflistung der Gussäste. Die Explosionszeichnungen sind einfach zur verstehen, strukturiert aufgebaut und der Bau wurde in ausreichend viele, einzelnen Bauschritte unterteilt. Am Ende der Bauanleitung finden wir pro Gerät 2 unterschiedliche Bemalungsvorschläge. Die Farbangaben beziehen sich auf das Farbprogramm von Ammo by Mig.
Fazit:
Amusing Hobby hat mit diesem Doppelpack ein Set geliefert, was zurecht seine Käufer finden wird. Absolut erfreulich ist die Option beide Modelle sozusagen komplett beweglich darzustellen. Das FuMG 39D ist eine echte Bereicherung, da das Thema „Funkmessgeräte“ in der Vergangenheit, wenn überhaupt, nur durch Kleinserienhersteller berücksichtigt wurde. Die Darstellung dieser interessanten Thematik im Modell hat definitiv seinen Reiz. Natürlich ist ebenfalls sehr erfreulich, dass die Flak nun auch als Modell erhältlich ist. Bei der Gussqualität der Bausätze gibt es nichts auszusetzen. In Sachen Detaillierung war unser Eindruck etwas schwankend, wobei in Summe im Schulnotensystem durchaus ein 2 drin ist. Hier fehlt Amusing Hobby noch etwas die Finesse von z.B. Takom oder AFV Club. Das Fehlen von PE Teilen und Decals schmerzt dann doch etwas, aber hier hoffen wir ganz stark auf Anbieter von Zubehörteilen!
Absolut zu empfehlen !
Erhältlich im Online Shop von Modellbau König