Sie braucht absolut keine Einführung mehr – die Spitfire gehört ohne Zweifel (zusammen mit der Mustang, der Messerschmitt Bf 109 und der Zero) zu den bekanntesten Flugzeugen des Zweiten Weltkrieges und genießt unter Modellbauern aller gängigen Maßstäbe eine Beliebtheit, die Hersteller zu immer neuen Bausätzen inspiriert – Spitfire sells!
Aus Anlass ihres Erstfluges am 5. März 1936 möchten wir unseren Lesern einige ausgewählte Spitfire-Bausätze und -Zubehör näher bringen.
Neu aus Japan ist ein Kit der Spitfire Mk. I im Maßstab 1:48, den ich als Eröffnung unserer kleinen Reihe hier vorstellen möchte …
Was schon mal äußerst positiv zu Buche schlägt – der Stülpkarton:
Auch wenn letztlich der Inhalt einer Bausatzschachtel das Wichtigste ist – auch an der Verpackung merkt man, ob ein Bausatzhersteller mitdenkt oder nicht!
Doch nun zum Inhalt- denn darum geht es uns ja …
Drei Spritzlinge in angenehmem Hellgrau – mehr braucht es bei Tamiya nicht, um einen echten „Knaller“ zu produzieren!
Die Details sind über jeden Zweifel erhaben- die beiden Rumpfhälften haben wunderbar zurückhaltend gemachte Oberflächendetails:
Der recht große Ausschnitt an den Seiten hat seinen Grund – wir werden von Tamiya mit zwei unterschiedlichen Einsätzen für offene oder geschlossene Kanzel verwöhnt:
Für die Version mit geöffneter Schiebehaube liegen zwei unterschiedliche Türen bei:
Mit oder ohne Brechstange! Sehr aufmerksam!
Und im Inneren des Flugzeugführerraumes herrscht eine tolle Detaillierung vor:
Der schön gemachte Pilot …
… nimmt auf einem nicht minder gut wiedergegebenen Sitz Platz:
Die Tragflächen sind ebenso prima zurückhaltend detailliert wie die Rumpfhälften:
Die Radschachtdecken sind gut gemacht und die zu sehenden Strukturen geben dem Ganzen eine sehr gute Festigkeit:
Die Radschächte selbst sind mehrteilig ausgeführt:
Das sieht ganz ordentlich aus, aber ich hätte mir etwas mehr erwartet. Eduard hat da im gleichen Maßstab die Messlatte sehr hoch gelegt!
Tamiya hat, ebenso wie Eduard, die Tragflächenspitzen separat beigelegt:
Das eröffnet die Möglichkeit, auch noch andere Tragflächenversionen zu verwirklichen, ohne dass man ein neues Werkzeug anfertigen muss!
Das dreiteilige Höhenruder:
Wie man gut sehen kann, wird die einteilige Unterseite ganz einfach und passgenau in die Unterseite der Höhenflossen geklebt – simpel und effektiv!
Der (zumindest für mich) absolute Knaller ist die innovative Konstruktion des Hauptfahrwerkes:
In einen quer verlaufenden Kasten …
… wird das EINTEILIGE Hauptfahrwerk eingeklebt …
… und dann müssen noch zwei Abdeckkappen montiert werden:
FERTIG!
Unglaublich clevere Lösung: Stabile und einfache Montage und sogar Anfänger wie ich können so keine Fehler bei der Ausrichtung der Fahrwerkbeine machen!
Die Bereifung selbst ist wieder solide Hausmannskost:
Eher wieder konventionell – die Propellermontage:
Ein einteiliger Propeller, ein Spinner und eine Grundplatte- simpel!
Die transparenten Teile für unsere Spitfire:
Separat eingetütet – „Gib Kratzern keine Chance!“
Und die Klarsichtteile machen ihrem Namen alle Ehre:
Was fehlt jetzt noch?
Na – die üblichen Tamiya-Goodies!
Fangen wir mit den beiden Poly-Caps an:
Und dann die Photoätzteile:
Unterschiedliches Gurtzeug (je nachdem, on man den Piloten einbaut oder nicht), Kühlerstrukturen und sogar für den Kompass gibt es eine photogrätzte Aufhängung (Teil 16 links unten)!
Leider sind die Masken nicht vorgestanzt:
Das kann Eduard eindeutig besser!
Die Bauanleitung lässt uns Modellbauer nicht alleine, wenn es um die Recherche geht:
Sehr vorbildlich!
Und ebenso vorbildlich ist die schnörkellose, aber ungemein präzise Montageanleitung:
Mit den beigefügten Nassschiebebildern …
… lassen sich drei RAF-Maschinen realisieren:
Die Wartungshinweise – winzig, aber deutlich lesbar:
Und für deren Anbringung hat Tamiya selbstverständlich eine Anleitung parat:
Ein Bogen mit selbstklebenden Strukturen liegt ebenfalls bei:
A und B kommen auf die Rumpfseitenwand, D sollen auf die Schiebehaube geklebt werden. Tamiya empfiehlt, statt der selbstklebenden Rückseite Holzleimzu verwenden!A Allerdings soll dafür zuerst der Kleber auf der Rückseite entfernt werden… hmmmm!
Ich werde sehen, wie gut diese „Sticker“ halten!
Abschließend wage ich das Urteil:
Die beste Spitfire Mk.I im Quarterscale! Definitiv! Und solange nicht Eduard ebenfalls eine Mk.I herauszubringen gedenkt das non-plus-ultra in Sachen frühe Spitfire in 1:48.
Erhältlich ist der Kit in Axels Modellbau Shop.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen