Der bekannt hervorragende Bausatz von Eduard für die Bf 109 erlebt ständige Wiedergeburten. So haben wir auch hier eine Wiederauflage für die G-6 Version im neuen Weekendkleid…….
Die nun den Standard bildenden vier Optionen aus dem Bausatz sind an der Seite zusammengefasst abgebildet:
Im stabilen Karton haben wir den üblichen Inhalt: Die Spritzäste, zwei Decalbögen und die Anleitung:
Die Spritzäste sind bekannt und ermöglichen den Bau auf denkbar bestem Spritzgussstandard. Hier wurden sie schon mehrfach ausführlich – auch mal für andere Unterversionen – vorgestellt.
Wir gehen daher direkt zu den Decalbögen über. Der größere Bogen liefert die Balkenkreuze, von denen einige übrig bleiben und Gurtzeug für ein Modell. Weiterhin sind vorhanden die großen Außenmarkierungen für die vier Optionen, die sauber gruppiert sind. Etwas Besonderes ist das Decal 22 für das Gitter des Sandabscheiders, der bei zwei Optionen angebracht werden sollte. Der Druck ist gut im Register, mit sauberen Wiedergaben der Farben:
Ebenso bekannt wie die Spritzäste ist der Decalbogen für die Wartungsmarkierungen. Hier gilt: Bewährt und Gut!
Wie immer beginnt die Anleitung mit einer historisch-technischen Einleitung, der Übersicht über die Spritzäste und den Farbhinweisen:
Die Bauanleitung ist dann im üblichen sehr guten Eduard-Standard und dem Bausatzinhalt angepasst. Hinweise auf Ätz- und Resinteile sind ja nicht erforderlich. Leider fehlt hier der Maskensatz und folgerichtig gibt es auch darauf keine Hinweise. Es geht daher flott voran, schließlich soll man ja im Zweifel an einem Wochenende fertig werden:
Kommen wir nun zu den vier Lackierungs- und Markierungsoptionen. Es sind alles G-6 „Kanonenboote“, die den langen Zeitraum des Einsatzes dieser Untervariante gut darstellen. Variante A ist recht bekannt und war schon mehrfach Gegenstand von Eduard-Bausätzen und auch Decalbögen. Es ist die „Marga“ von Heinrich Bartels hier im Einsatz beim JG 27 in Griechenland Ende 1943. Mit großer Propellerspirale, roten Staffelmarkierungen, dem weißen Seitenruder und der Abschussbilanz am Leitwerk ist sie eine recht farbenfrohe Erscheinung. Die Tarnung der Oberseiten der Tragflächen mit den gezackten Flächen ist ebenso schon ein Hingucker. Bartels galt trotz seines vergleichsweisen niedrigen Dienstgrades als Oberfeldwebel als hervorragender Verbandsführer in der Luft. Auch aus diesem Grunde hatte sein Flugzeug wohl die weiße Verbandsführermarkierung am Heck. Am Boden war Bartels nach einigen Zeugnissen ein etwas schwieriger, unangepasster und darüber hinaus auch nicht so recht linientreuer Untergebener, der nicht Offizier werden wollte:
Ebenfalls mit weißem Heck und umfangreicher Abschussbilanz, ansonsten aber etwas dezenter, präsentiert sich die Maschine von Alfred Grislawski, im Einsatz bei der Jagdgruppe 50 in der Reichsverteidigung im Herbst 1943. Grislawski wurde von offiziellen höheren Stellen der Luftwaffe während seines ganzen Einsatzes im Zweiten Weltkrieg argwöhnisch beobachtet, da sein Vater Mitglied der KP war. Wohl aus diesem Grunde wurde er auch nicht frühzeitig entsprechend seinen Erfahrungen mit formellen höheren Funktionen beauftragt:
Wieder zum JG 27 geht es mit Alternative C. Vom Anfang 1944 gibt es hier die Maschine des Kommandeurs der I. Gruppe, Ludwig Franzisket. Das grüne Reichsverteidigungsrumpfband und ein weißes Seitenruder bilden, wie die bei allen hier gegebenen Vorbildern gelbe Motorunterseite, einige Farbtupfer, auch wenn die Maschine insgesamt recht dunkel erscheint. Franzisket verbrachte fast seine ganze fliegerische Laufbahn im Zweiten Weltkrieg beim JG 27 und war dessen letzter Kommodore. In der Nachkriegszeit machte er eine umfangreiche wissenschaftliche Karriere, wurde Ordentlicher Professor für Zoologie und Didaktik der Biologie und war langjähriger Direktor des Westfälischen Museums für Naturkunde in Münster:
Mit seltenen sehr kleinen Winkelmarkierungen zeigt sich die Variante D vom „Wanderzirkus Ubben“, mit einem passenden Gruppenwappen der III. Gruppe JG 77. Dies war eine Eigenart dieser Gruppe. Der Gruppenkommandeur Kurt Ubben begann seine fliegerische Laufbahn als Unteroffizier, stieg in der gleichen Gruppe bis zum Major und Gruppenkommandeur auf und ist im April 1944 als Kommodore des JG 2 gefallen. Von Eduard gab es einen Bausatz, der eine „Emil“ von Ubben zeigt, in diesem Fall mit einer auf einem Besen reitenden Hexe. Das Kanonenboot aus dem Einsatz in Italien Mitte des Jahres 1943 in dieser Zusammenstellung ist wegen der wenigen und kleinen Markierungen eher unspektakulär:
Schließlich ist natürlich die übliche sehr vollständige Übersicht über die Anbringung der Wartungsmarkierungen enthalten:
Für die welligen Farbabgrenzungen an den Tragflächenvorderkanten und die gesamten Tarnschemen gibt es sehr nützliche Maskensets von Eduard, die wir hier schon vorgestellt hatten.
Passend zu diesem Bausatz gibt es ebenfalls neu – aber ganz neu – ein Space-Set, dass wir in Kürze ergänzend vorstellen werden. Wer nur den Cockpitbereich verbessern möchte, kann damit den sehr ansprechenden Weekendbausatz in diesem Bereich auf das Niveau in der Art eines Profi-Packs heben. Aber dazu dann demnächst mehr……..
Erhältlich direkt im Eduard online-shop.
Hermann Geers, Wietmarschen