Wer kennt das nicht: Alles GUTE kommt immer wieder. Oder sagen wir es etwas anders: Alles GUTE darf ruhig immer wieder kommen. Dieses kann man ruhig so stehen lassen obwohl die Ostwestfalen auf ihren Karton NEW drucken lassen …
Denn so neu sind die Formen dieses Kits nun wirklich nicht. Sein Original in 1/1 stammt aus dem Jahr 1978 und die Formen erblickten im Jahr drauf, genauer gesagt 1979, das sprichwörtliche Licht der Welt. Auch wage ich zu behaupten, dass die verkleinerte Revell Version in einer wesentlich größeren Stückzahl auf den Markt gebracht wurde. Dieses ist aber auch nicht alt zu schwer, denn meines Wissens ist das Original in dieser Form bzw. Lackkleid ein Einzelstück. Jetzt werden sich bestimmt so einige Leser fragen was aus diesem Original geworden ist. Verschrottet? Verunfallt? In einer Scheune vergessen? Geklaut?
Nichts der gleichen. Der Wagen befindet sich in Europa und wurde bei Michael wieder auf den neuesten Stand gebracht. Michael? Nein, nein, um den Wind aus den Segeln zu nehmen. “Unseren” Michael nicht. Ich meine den 2 Meter Hünen aus dem Fernsehen. Der Grieche, der Chef von den Steel Buddys. Die haben ja schon so manchen Schrotthaufen das Laufen wieder bei gebracht. Diese haben wirklich Ahnung von den Sachen die über den großen Teich nach uns gelangen. So einige Firmen sind an diesem Original verzweifelt und gescheitert, die Steel Buddys aber NICHT.
Etwas einfacher wird es aber bei dem kleineren Sprössling aus dem Hause Revell werden. Das verrät auch schon die angegebene Teileanzahl. Revell druckt die Zahl 70 auf ihren Karton. Also ist das schon mal sehr überschaubar. Auch mit den 29 Bauabschnitten, die in der sehr schön gestalteten Bauanleitung angegeben sind, dürfte so schnell keiner überfordert sein. Wie üblich bei den Kits in dieser Altersklasse spendierten die Entwickler schon damals der Corvette einen passenden Motor.
Klasse.
Die richtig eingefleischten Spezialisten in Sachen Corvette werden bei diesem Bausatz vielleicht schon bei den von mir gerade angesprochenen Sachen die Nase rümpfen, ich dagegen werde mich eher auf den Bausatz konzentrieren, so wie ihn der NORMALO Modellbauer oder Sammler mit seinen Augen sehen wird.
Schön finde ich zum Beispiel die Tatsache das die gesamte Auspuffanlage in Einzelteilen an den Unterboden lackiert angeklebt werden muss. Leider ist es bei verschiedenen Bausätzen anders gelöst. Aus Kostengründen wird alles an der Bodengruppe mit angegossen. Danke Revell für die bessere Lösung.
Kommen wir zu zwei Schattenseiten vom Kit. Hier spreche ist die Nutzbarkeit vom Lenkrad an. Leider, leider hat dieser Bausatz keinen Lenkeinschlag. Schade.
Auch haben es die Ostwestfalen wieder nicht am CHROM gespart. Ich kenne den Spruch dass manchmal weniger mehr ist. Hier trifft wieder die sprichwörtliche Faust auf ´s Auge.
Wo wir gerade bei Kritikpunkten sind schiebe ich gleich noch einen dritten hinter her.
Leider kann erst nach der Hochzeit zwischen der Bodengruppe und der Karosse diese Karosse vervollständigt werden. Also können die Front- sowie die Heckpartie erst nach dem Lackieren an die Karosse befestigt werden. Diese Tatsache mag ich ja nun gar nicht. Hier können beim Verkleben sehr schnell Unreinheiten am Lack entstehen.
Das Schuhwerk, sprich die vier Reifen, machen einen guten Eindruck. Aus diesem Hause habe ich das schon anders gesehen:
Gleiches gilt für die transparente Teile. Schlieren oder andere Beschädigungen sucht man vergebens. Hier noch ein Tipp von mir. Beim Abtrennen dieser Teile sollte man eine feine Säge benutzen. Sonst besteht hier die Gefahr sich durch Nutzung andere Werkzeuge unweigerliche Beschädigungen an den Scheiben einzufangen:
Oft ist ja auch das Highlight bei diesen Wiederauflagen aus dem Hause Revell der Decalbogen. Bei diesem gibt es bei mir nichts zu meckern. Von mir gibt es hier ein Daumen nach Oben:
Die Bauanleitung im neuen (mittlerweile fast schon „alten“) Revelldesign ist auf ganzer Strecke einfach klasse – nur fehlen, wie neuerdings immer, jegliche Angaben zum Vorbild:
Dafür gibt´s eine Teileübersicht …
… und die unvermeidlichen Mischorgien von hauseigenen Farben:
Der Bau selbst ist, auch angesichts der geringen Teilezahl, absolut keine Zauberei und die tolle Bauanleitung hilft hier:
Zur vorbildgerechten Lackierung gönnt uns Revell zwei Seiten:
Mein Fazit zu dem Youngtimer Bausatz: Die Formen haben in den Jahren und den verschiedenen Wiederauflagen nicht gelitten, sprich die Teile machen alle einen sehr guten Eindruck. Trotzdem können die Teile nicht mit den Neuentwicklungen der verschiedenen MODELLBAUSCHMIEDEN mithalten. Sollen und können sie auch nicht. Trotzdem finde ich es etwas verwunderlich das auf dem Karton NEW gedruckt wird. WARUM?
Ich finde dass Revell mit Stolz behaupten könnte schon Ende der siebziger tolle Bausätze geschaffen zu haben. Dieses könnte man auch den Kartons ruhig deutlicher zeigen. Die Kunden würden es den Jungs aus Bünde danken und trotzdem oder gerade deshalb den Kit kaufen und somit in ihrer Sammlung aufnehmen. Somit könnte so manche Jugendsünde mit den heutigen Werkzeugen und angelernten Techniken viel besser gebaut werden gegenüber damals!!!!!
Ich persönlich schaue auch gerne nach so alte Jugendsünden ( Bausätzen ) aus den Anfängen meiner Modellbauzeit. Falls ich diese dann habe schwelge ich in so manchen Erinnerungen.
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Heinz Behler von den Modellbaufreunden Borgentreich / Modellbaustammtisch Recklinghausen