Decalsets für frühe Tornados Luftwaffe/Marineflieger in 1:48 von HaHen #48042 und #48067

In unserer kleinen Reihe mit Hinweisen auf Decalsets, die von den Bausatzherstellern nicht so recht berücksichtigte Lackierungs- und Markierungsalternativen ermöglichen, geht es heute einmal um einen deutschen Kleinserienhersteller mit einer allerdings sehr breiten Angebotspalette …
Modellbauliebhaber, die schon lange „im Geschäft“ sind, werden den Hersteller schon kennen, für die doch erfreuliche hohe Anzahl an Neu- und Wiedereinsteigern könnte jedoch durchaus ein „Aha-Effekt“ gegeben sein.
Wie gesagt, Harald Hensel -denn dafür steht HaHen – ist schon lange im Geschäft, er stellt seine schon vor längerer Zeit erstellten Decalsets laufend als Wiederauflage her und erfreut die Modellbaugemeinde darüber hinaus immer wieder mit neuen und sehr spezifisch ausgerichteten Sets, wenn auch aktuell nicht in erheblichen „Schlagzahlen“. Eines der letzten hieraus ist das Set „IDS Tornado in Norm 76, das speziell auf den Revell-Bausatz ausgerichtet ist, den wir zuletzt hier …
https://www.kitreviewsonline.de/revells-tornado-assta-3-1-in-148-03849/
… ausführlich vorgestellt hatten. Das Set ist auch in 1:72 und 1:32 erhältlich. Der Zip-Beutel ist von guter Qualität und verkraftet auch vielfaches Öffnen und Schließen klaglos.
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Auf einer großen Übersicht mit jeweils zwei Seitenansichten gibt es vier Markierungsvorschläge von Herstellerseite für Tornados in der Norm 76, also mit Unterseiten in Silbergrau und dreifarbiger Tarnung auf den Seiten und den oberen Flächen. Einmal (selten!) vom Luftwaffenversorgungsregiment 1, vom JaboG (als es solche Geschwaderbezeichnungen noch gab) 38 und zwei Flugzeuge, die von der Luftwaffe zur Trinationalen Schulungseinrichtung TTTE in Cottesmore in Schottland abgestellt wurden.

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Weiterhin gibt es eine großformatige Übersicht für die Grundlackierung. Die Oberflächenfarben sind mit RAL 9005 Schwarz, RAL 6014 Gelboliv (FS 24064) und RAL 7012 Basaltgrau (FS 26152) ausgewiesen, Die Unterseiten mit RAL 7001 Silbergrau (FS 26373). Die FS-Nummern habe ich aufgrund eigener Recherchen hier ergänzt. Sowohl das Muster mit den Farbflächen als auch die Farbangaben lassen sich aus anderen Quellen bestätigen. Sie sind also eine gute und soweit prüfbar korrekte Hilfestellung.

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Schließlich noch die Hinweise für die Anbringung der Wartungsaufschriften und Begehstreifen in gleichem Format.

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Nun jedoch zu den Decals, die sich auf drei Abschnitte verteilen, die zusammen etwa eine DIN-A4-Größe ergeben. Der Druck ist durchgängig sehr sauber und fein. Auch kleine Schriften sind in der Vergrößerung lesbar. Zu beachten ist, dass die Bögen einen insgesamt durchgehenden Trägerfilm haben. Darauf wird in den Verarbeitungshinweisen wie auch zu anderen Punkten jedoch ausdrücklich hingewiesen. Man muss also ziemlich randscharf ausschneiden, unbedingt einen glänzenden Untergrund haben und auch Settinghilfsmittel anwenden, wie bei anderen Decals auch. Dann brauchen diese Sets den Vergleich mit den „großen“ Herstellern, auch mit Siebdruckdecals, nicht zu scheuen. Der etwas höhere Verarbeitungsaufwand ist hier in Anbetracht der Möglichkeit zur Realisierung sonst nicht gegebener Möglichkeiten allemal lohnend.

Hier nun zum größten Decalabschnitt mit den individuellen Markierungen für die og. vier Versionen und einige Wartungs- und Hinweismarkierungen für ein einzelnes Flugzeug und etliche Alternativen für Kennnummern. Besonders selten zu finden sind die Wappen des LVR 1 und der diesem zugehörigen Technischen Gruppe 11.

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Der untere Abschnitt des ersten Bogens ist dann noch ein zweites Mal vorhanden, so dass hiermit die Markierungsmöglichkeiten für einen zweiten Bausatz gegeben werden.

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Schließlich gibt es einen dritten Abschnitt mit den Streifen für die Kennzeichnung der begehbaren Bereiche auf den Oberseiten des Flugzeugs. Ob man die Einzelteile mit dem Trägerfilm in den Innenbereichen aufbringt, oder die Streifen einzeln ausschneidet, kann jeder Modellbauer je nach Qualität seiner Vorarbeit selbst entscheiden. Diese Markierungen sind spezifisch auf den Revell-Bausatz ausgerichtet. Das Jahr 2014 auf dem Bogen ist zutreffend, so alt ist der Revell-Bausatz nämlich schon. Für diese Decals ist darüber hinaus zu beachten, dass diese Markierungen nicht bei allen Tarnnormen und auch nicht bei allen Maschinen bestimmter Normen immer vorhanden waren. Hier ist also eine genaue Vorbildrecherche nötig.

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Bei dieser Gelegenheit lohnt es sich, auch auf ein etwas älteres Set für die Marineflieger-Tornados zu blicken, das weiterhin lieferbar ist. Nach dem Motto:

„Der Himmel über See gehört dem MFG“

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Zunächst gibt es hier eine Übersicht und zwei Vorschläge, jeweils für die Marinefliegergeschwader 1 und 2 in der frühen Einsatzlackierung („Delfin-Lackierung“), die seinerzeit ja so ähnlich vom Starfighter übernommen wurde.

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Weiterhin folgen dann Darstellungen für die spätere Norm 83 Lackierung, die ein „Wrap-Around“-Anstrich war. Dies ist dann eine Lackierung in drei Grautönen, die sich mit ihren Flächen um das komplette Flugzeug „herumwickelt“. Für die Farbflächen gab es verschiedene Muster, die noch durch Buchstaben hinter der „83“ gekennzeichnet wurden. Die späteren Lackierungen der MFG 2-Flugzeuge sind im Übrigen eine bunte Geschichte. Es gab hier Maschinen mit dem Luftwaffenanstich Norm 83, dann solche mit einem dieser Muster aber marinespezifischen Farben und auch noch welche mit dem anderen Muster Norm 87. Also genaue Vorbildrecherche ist hier geboten und wenn es nicht hilft, einfach mal den Vorschlägen dieser Anleitung folgen.

Aus dem Set gibt es sehr interessante und seltene Seitenleitwerkmarkierungen. Hier gibt es zunächst die 45+38 und die 45+71 nur noch für das MFG 2 ohne Gehflächenmarkierungen. Die 45+38 hatte ein großes Wappen zur Erinnerung an die Leistung des MFG 2, als dieses zur „Number One in NATO“ wurde, indem es bei einer OPEVAL-Überprüfung mit Verlegung nach Portugal im Jahre 2000 als erster NATO-assignierter Verband den Status „Fully Mission Capable“ in der Abschlussbewertung erhielt. Das Flugzeug führt zu diesem Zeitpunkt auch schon des späte Geschwaderwappen, in dem die Wappen des MFG 1 und des MFG 2 nach Auflösung des Ersteren zusammengeführt wurden.

Die 45+71 wird ohne besondere Abzeichen mit dem frühen Geschwaderwappen der Tornado-Periode vorgestellt. Weiterhin gibt es ein Seitenleitwerk mit dem späten Wappen und der großen Sondermarkierung zum Jubiläum „90-Jahre-Marineflieger“ im Jahre 2004, das von verschiedenen MFG 2-Flugzeugen getragen wurde. Eine Zuordnung zu einem bestimmten Flugzeug wird hier von HaHen nicht empfohlen.

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Abgeschlossen werden die Hinweise mit einer Darstellung für die Anbringung der Wartungsaufschriften und -markierungen.

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Der Decalbogen ist auch hier (wie oben) sehr gut gelungen und ebenfalls sehr umfangreich. Neben den og. Wartungsaufschriften und -markierungen gibt es eine umfassende Auswahl an Wappen, Ankern, Kennzeichen und Nummern. Hiermit sollte es möglich sein, alle Marinefliegertornados nachzubilden.

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Das, was Revell zum Thema Marineflieger bisher nicht ermöglicht, ist also hiermit in Reichweite. Denn es gilt immer noch:

„Über der Welt Gewässer sind Marineflieger besser“

Erhältlich sind die Sets im Webshop von HaHen: https://www.hahen.com/

Dort gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Angeboten mit Schwerpunkt auf die (Bundes-)Luftwaffe und die Marineflieger seit Gründung bis Heute und für eine sehr umfangreiche Typauswahl in 1:18 bis 1:144. Außerdem etliches für Airlinerfans von 1:72 bis 1:200 und eine kleine Auswahl an Resinteilen.

Die hier vorgestellten Sets finden sich hier:

https://www.hahen.com/epages/64625185.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/64625185/Products/48067
https://www.hahen.com/epages/64625185.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/64625185/Products/48042

Hermann Geers, Wietmarschen