Ich bin zwar kein ausgesprochener Panzerbauer, aber wenn man schon mal die Gelegenheit bekommt, eine Bausatzneuheit -zumal in „meinem“ Maßstab 1:72- zu besprechen, dann möchte man nicht „Nein“ sagen.
Der neue T-55 A/AM von Revell ist einer jener Bausätze, bei denen sogar ich schwach werde …
Auf der Schachtelrückseite nimmt man das neue Design der jeweiligen Verpackungen angenehm wahr:
Man bekommt nicht nur eine Ahnung vom Inhalt der Packung, sondern erhält auch gleich alle notwendigen Informationen zum Zubehör.
So können auch weniger versierte Modellbauer sich gleich einen Überblick verschaffen – well done Revell!
Der eigentliche Bausatzinhalt verteilt sich auf vier Gussrahmen aus hellgrauen Kunststoff:
Die einteilige Wanne und der ebenfalls einteilige Panzeraufbau wissen gusstechnisch ebenso zu überzeugen wie die Laufwerkseitenteile mit angegossenen Schwingarmen:
Der gesonderte Gussrahmen mit einigen Alternativteilen T-55 A/AM:
Hier sieht man schön die Alternativteile für die jeweilige Turmvariante und die Motorabdeckungen:
Der Spritzling mit den Laufrollen, den leit- und Antriebsrädern ist erstklassig gegossen – die Details sind wirklich klasse herausgearbeitet (man beachte zum beispiel die Laufrollenbandagen):
Die Ketten unsres T-55 sind in Segmenten ausgelegt:
Für die obere und untere Auflage haben wir durchgehende lange Segmente mit einer, zumindest auf der sichtbaren Außenseite, enorm guten Detaillierung:
Leider machen dann die arg sichtbaren Auswerfermarken auf der Innenseite den ersten begeisterten Eindruck wieder mehr als wett:
Aber: Vielleicht zeigt sich ja bei der Montage, dass die Laufrollen eben diese Auswerfermarken verdecken!
Ich werde davon berichten und kann dann hoffentlich „Entwarnung“ geben …
Die oberen langen Segmente haben natürlich (moderner Formenbau macht´s möglich) den rictigen „Durchhänger“:
Für leit- und Antriebsräder liegen dann paarwesie angeordnete Einzelssegmente bei, die hervorragend um die Rundungen passen sollten:
Hier noch die restlichen Teile:
Die Bauanleitung im neuen revelltypischen Stil ist sehr übersichtlich und lässt eigentlich keine Fragen offen – auch die Detailbemalung wird durch Buchstaben in der jeweiligen Farbe (sehr hilfreich beim Verwenden anderer Farbsysteme!) erläutert:
Was mir äußerst positiv bei dieser Bauanleitung aufgefallen ist – die unterschiedlichen Varianten werden direkt in den jeweiligen Baustufen durch Länderfahnen gekennzeichnet, sodass man sich als Modellbauer nicht erst durch irgendwelche Nummern oder Buchstaben „kämpfen“ muss, um zu sehen, welche Teile wo verbaut werden müssen:
„Hut ab“ – das wurde perfekt gelöst! Da kann sich die Konkurrenz eine Scheibe von abschneiden!
Mit dem beigefügten kleinen Nassschiebebilderbogen …
… lassen sich vier unterschiedliche Markierungen realisieren – davon eine der NVA am Ende ihres Bestehens:
Fazit: Ein wirklich überzeugende Bausatz dieses „Brot-und-Butter“-Panzers des ehemaligen Ostblocks; die Tatsache, dass man u.a. auch einen vietnamesischen T-55 daraufs bauen kann, macht den bausatz vielleicht auch für Wargamer interessant und ich bin mir fast sicher, dass weitere Varianten dieses bei den ehemaligen „Warschauer Pakt-Staaten“ ebenso wie in der „Dritten Welt“ weitverbreiteten Panzers zu erwarten sein werden.
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen