Nahezu zeitgleich erscheint bei Heller und Revell ein Modell des legendären Jaguar E-Type. Absicht? Zufall? Hierzu muss man berücksichtigen, dass Heller seit der Firmenübernahme durch GLOW2B sein Gesamtprogramm überarbeitet und den Neuauflagen ein Facelift in Sachen Verpackung und Anleitung spendiert. Der Inhalt der Wiederauflagen bleibt anscheinend meist gleich. Auch der Jaguar ist keine Neuentwicklung, was man auch beim Öffnen des Kartons schnell bemerkt. Hier weht noch der Geist der 80er Jahre, als Modellbau auch schon mal Reduktion auf das Wesentliche bedeutet hat.
Aber noch ein Satz zum Karton, der mit seinem Klappdeckel das Projekt sicher bis zu seiner Fertigstellung beherbergen kann. Die Klappkartons, die Heller mit dem Relaunch nochmal etwas verbessert hat, sind gut lagerbar und während des Baus für die empfindlichen Zwischenstufen gut verwendbar. Auf der Unterseite sind die Kurzhistorie des Fahrzeugs, Farbangaben, ein Abbild des Decalbogens und technische Daten verzeichnet, so dass man beim Kauf gleich die richtigen Farben abgleichen oder zukaufen kann:
Beim Öffnen findet man zwei Weiße, zwei schwarze, einen Chrom- und einen Klarteil-Spritzrahmen vor:
Die Form der Karosserie sowie der Haube und Front sind dem Original hervorragend nachempfunden. Leider wurde bei den Details damals noch nicht allzu viel umgesetzt, so sind die Scheibenwischer in Karoooserie und Frontscheibe integriert und eher vage angedeutet, Türgriffe sind auch nur erhabene Gravuren und die Rückspiegel fehlen ganz:
Die Typenbezeichnung ist erhaben auf die Heckklappe graviert.
Die Form der Sitze sowie die lederartige Struktur der Fläche sind gut nachgebildet.
Leider auch hier nur geschlossen ausgeführte Speichenfelgen, andere Modelle aus dem Heller-Katalog haben mehrteilige, offene.
Die Reifen entsprechen dem Heller-Standard, profiliert, ohne Markierung und der leider nicht ohne unschöne Macke vom Anguss abgeht:
Die Decals sind grade mal Kennzeichen und die Armaturen. Hier wäre etwas mehr drin gewesen:
Die Anleitung hat Magazinqualität, durchgehend farbig ist sie allerdings eine nachbearbeitete Version der alten Heller-Anleitungen. Die Farbigkeit ist dabei ein großer Schritt nach vorn, in den alten Versionen mussten Flächenabgrenzungen anhand von Graustufen erkannt werden, was manchmal nicht gut möglich war:
Der Heller Jaguar hat bis vor kurzem von allen verfügbaren Kits die Karosserieform am Besten nachempfunden. In Anbetracht der neuen Entwicklung von Revell ist dieser Anspruch wohl aber nicht mehr zu halten.
Ein ausführlicher Vergleich folgt.
Modell erhältlich bei Modellbau Universe.
Karsten Schulz
Modellbaustammtisch Recklinghausen