Wir haben lange auf diesen Bausatz gewartet – aber, das kann ich jetzt schon schreiben: Das Warten hat sich gelohnt …
Die brandneue Mirage III C von Special Hobby in 1:72 ist ein wirklicher „Knaller“ und verweist alle anderen bisherigen Kits dieser französischen Jet-Ikone auf die hinteren Plätze!
Wie fast immer bei Special Hobby kommt auch unsere Mirage in einer praktischen Stülpkartonage auf die Basteltische:
Und was nach dem Öffnen des Deckels zum Vorschein kommt, zählt wirklich zum Besten, was wir an Spritzguss erwarten können.
Im Einzelnen – der Spritzling A:
Die beiden Rumpfhälften sind hervorragend detailliert und weisen zurückhaltend gemachte Gravuren auf:
Auch die beiden oberen Tragflächenhälften stehen hinsichtlich der Gravuren dem Rumpf in Nichts nach:
Es gibt nur einen winzigen Grund zu Kritik – die Materialeinsinkung …
… aufgrund der Fahrwerkaufnahme an der Innenseite:
Recht clever gelöst: Die bereits an den oberen Hälften angegossenen Quer-/Höhenruder:
Die beiden Lufteinlässe sowie die Schubdüsenverkleidung:
Die Fahrwerkbeine sehen sehr gut aus:
Und auch die Abdeckungen sind gut detailliert:
Spritzling B:
Hier haben wir als zentrales Bauteil die einteilige Tragflächenunterseite:
Innen sind die Aufnahmeflächen für die Fahrwerkschächte sehr deutlich und versprechen eine problemlose Montage:
Die Fahrwerkschächte sind ordentlich und für den Maßstab 1:72 ausreichend strukturiert:
Aber Vorsicht: ZUm perfekten Sitz muss an beiden etwas Material entfernt werden, was in einem Zusatzblatt zur Baunleitung (ganz oben rechts) erwähnt wird:
(Links die originale Anleitung, rechts das Zusatzblatt)
Auch bei der unteren Tragfläche finden wir wieder hervorragend realisierte Gravuren:
Für das Cockpit gibt es eine Wanne …
… sowie ein Schleudersitz (der geätztes Gurtzeug vertragen könnte) und eine hintere Schottwand:
Dem Kit liegen mehrere unterschiedliche Lufteinlaufkegel bei:Der Triebwerksauslass ist m. E. völlig ausreichend detailliert:
Und wer es noch einen Tick detaillierter wünscht, für den hat CMK ein entsprechendes Bauteil zur Hand – das wir natürlich auch noch separat vorstellen!
Der Bugfahrwerkschacht …
… samt separaten Rumpfunterteil:
Auf diese Weise können diverse Untervarianten produziert werden – clever!
Die Bereifung (zweiteilig bei den Haupträdern) ist völlig zufriedenstellend:
Aber auch hierfür gibt es CMK-Ersatz!
Die restlichen, mitunter sehr filigranen Teile:
Spritzling C:
Hier findet sich eine der beiden alternativen Heckruder …
… alternative Fahrwerkabdeckungen …
… sowie weitere alternative Lufteinlaufkegel:
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… und das schön strukturierte Instrumentenbrett …
… das mit einem Decal zum Leben erweckt werden soll:
Für den Maßstab und zumal bei geschlossener Haube absolut überzeugend – und wer es detaillierter haben möchte: Da kommt noch was …
Spritzling D …
… beherbergt diverse Zusatztanks …
… inklusive Anbauteile/Pylone:
Spritzling E:
Hier finden wir die alternative Seitenruderfläche …… sowie einen alternativen Triebwerksauslaß:
Am Spritzling F befinden sich drei zusätzliche Pylone:
Und zuguterletzt kommen wir noch zu Spritzling I, der zusätzlich noch die Bezeichnung „IAF“ trägt:
Es handelt sich um einen Rahmen mit diversen Abwurfwaffen, Zusatztanks sowie Luft-Luft-Raketen:
Separat eingetütet …… kommen die Klarsichtteile daher …… die ihren Namen völlig zu Recht tragen:
Die in Form eines DIN A5 großen Heftes produzierte Bauanleitung glänzt auf der ersten Seite mit einer doch recht umfangreichen Einsatzgeschichte der Mirage III:
Wunderbar – so erübrigt sich eigene Recherche und auch Anfänger wissen sogleich „ihren“ Bausatz historisch einzuordnen!
Auf den folgenden Seiten wir dann die Montage in wenigen gut nachvollziehbaren Arbeitsschritten erläutert:
Die erwähnten Blätter mit Tips zum einfacheren Bau nebst den Orginalseiten:
Schön an dieser Bauanleitung ist die Tatsache, dass der Modellbauer bei der Detailbemalung nicht im Regen stehen muss – Special Hobby gibt für die meisten Teile eine Farbangabe, sodass man auch hier nicht raten oder selbst recherchieren muss! Gerade für Modellbauer, die vielleicht nicht bis auf´s Kleinste mit der Mirage vertraut sind, ist so etwas enorm hilfreich!
Die vier Bemalungsvarianten …
… lassen sich mit dem umfangreichen Decalbogen realisieren:
Sehr begrüßenswert – die Beschriftung der Luftbremsen auf Französisch UND Hebräisch:
Allerdings finde ich persönlich die Bemalungsvariante C sehr anspruchsvoll in der Realisierung:
Es wird nicht einfach sein, eine öl- und Rußverschmierte Maschine darzustellen – immerhin flog diese Mirage nach den Abschuss des Gegners durch dessen Trümmer und das sollte dann auch am Modell deutlich werden! Eine durchgehende dünne Schicht Tamiya Smoke wird da nicht ausreichen!
Angesichts dieses Bausatzes ein Fazit zu ziehen, fällt leicht:
Kaufen! Bauen! Genießen!
Special Hobby beweist wieder einmal ein geschicktes Händchen bei der Auswahl der Vorbilder:
Nach der Mirage F1, der Fouga Magister und der MD Syper Mystére nun die Mirage III. Und der Kit von Special Hobby verweist die bisherigen Mirage III-Kits definitiv auf die Ersatzbank und spielt in der oberen Liga mit!
Freuen wir uns auf weitere Decal- und Einsatzvarianten der Mirage III bzw. Mirage 5!
Erhältlich direkt im Special Hobby online-shop.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen