Woran muss man denken, wenn man das Wort „Porsche“ hört?
Natürlich zuerst an Sportwagen mit 2 Sitzen – klar!
Aber seit meiner Porsche Junior Vorstellung weiß der kundige Leser, die Porschejungs sind und waren auch schon anderweitig tätig.
Zum Beispiel mit ihrem Porsche Panamera Turbo, den uns Revell jetzt im Maßstab 1:24 auf den basteltisch gelegt hat …
Nachdem sie Jahren auch schon Geländewagen bauen, erblickte 2009 die erste Generation Panamera das Licht der Welt. Der Panamera ist eine 4-sitzige Oberklassenlimosine, die in der S-Klasse Oberliga „herumwildert“.
Im Jahre 2016 legten die Stuttgarter die zweite Generation auf. Der Panamera Turbo besitzt ein 4,0 Liter V8 mit 550 PS Triebwerk. Dieses lässt den Wagen in 3,6 Sekunden von 0 auf 100Km/h galoppieren. Schluss ist erst bei 316 km/h!
Der Verbrauch wird laut Porsche (eine VW-Tochter!), mit 9,4 Liter auf 100 Km angegeben. Mit dieser Aussage bin ich dann doch etwas vorsichtig. Auf die angegebenen Abgaswerte gehe ich erst gar nicht näher ein. Vielleicht hören wir ja darüber mehr in den nächsten Nachrichten – wer weiß????
Aber wir treiben hier ja keine Automobilpolitik, sondern Modellbau – kommen wir also nun zum Bausatz.
In der Faltschachtel befinden sich 7 Spritzlinge, 4 Reifen, eine Karosse, ein Decalbogen sowie eine schön gestaltete Bauanleitung. Später mehr zur Verpackung.
Fangen wir mit der Karosse an. Sie ist in blau gehalten. Der Modellbaueinsteiger wird sich die Frage stellen: Lackieren oder nicht Lackieren? Für mich wird sich diese Frage nicht stellen. Ich ringe nur mit mir, wie ich den Porsche farblich gestalten werde. Es soll ja kein OPAAUTO werden.
Kommen wir zur Karosse zurück. Hier sind schon so einige Teile, hier nenne ich z. B. Teile vom Dachhimmel, angegossen. Dieses hat zur Folge, dass an diesen besagten Stellen an anderer Seite ( Außenbereich ) so einige Sinkstellen zu finden sind. Warum hat man in Bünde nicht die gleiche Lösung gewählt wie beim Käfer in 1/24. Hier wird der Dachhimmel erst später verbaut. Sinkstellen ade. Hätte, hätte Fahrradkette…
Im Frontbereich wirkt für mich die Karosse nicht so 100% stimmig. Hier haben die Reveller sich nicht so genau ans Vorbild gehalten. SCHADE, hier hätte man besser seine Hausaufgaben machen MÜSSEN. Für mich wirkt das so als ob der Kit noch zum Weihnachtsgeschäft 2017 fertig werden sollte.
Bei dem verchromten Spritzling gibt es die Revelltypischen Probleme – die silberne Schicht ist wieder einmal viel zu dick:
Bitte lasst doch einfach das ZEUG mal runter. Der Modellbauer bekommt das schon silbern und der Modellbaueinsteiger wird es auch so farblich gestalten wie er es mag. Wenn er es silbern haben möchte, wird ER oder SIE es hinbekommen.
Anders ist es wieder mit den transparenten Teilen. Diese befinde ich als gut und den Umstand, die Scheiben von außen an die Karosse zu kleben, befinde ich als sehr gut. Für mich ist das die beste und sauberste Lösung!
Auch die Inneneinrichtung weiß zu gefallen. Hier kann der Modellbauer zwischen Links- und Rechtslenker Armaturenbrett wählen. Die Vorderräder können mit passendem Lenkeinschlag am fertigen Modell gezeigt werden. Auch die Tatsache, dass Revell dem Turbo einen schönen Motor spendiert, begrüße ich. In der heutigen Zeit findet man das bei anderen Herstellern nicht mehr so oft an. Leider kann man vom Motor später am gebauten Modell, trotz zu öffnender Motorhaube, nicht mehr viel erkennen.
Bei dem Schuhwerk habe ich schon schlimmeres aus gleichem Hause gesehen. Die Puschen sind ok, haben aber immer noch so einiges an Luft nach oben.
Die sehr umfangreiche Bauanleitung (wir zeigen hier nur eine kleine repräsentative Auswahl) verfügt wieder über keinerlei Infos zum Vorbild:
Dafür ist die eigentliche Montageanleitung erstklassig und besonders die klaren Farbzuordnungen auch bei den Details überzeugt auf ganzer Linie:
Mit dem Decalbogen lassen sich eine Unmenge von Varianten realisieren:
Super gelungen sind die realistischen Cockpitinstrumente – fast wie bei einem modernen Jet!
Die Farbangaben bestehen natürlich ausschließlich aus Revellfarben:
Und wie immer bei Revell muss man entweder einige Farben anmischen oder direkt hauseigene Spraydosen benutzen:
Als Modellbauer kann ich mit sowas leben, weil es dem Anfänger entgegenkommt. Als „Profi“ wird man dann eh zu „seinem“ Farbsystem greifen …
Fasse ich einmal kurz zusammen: Der Porsche ist für den Modellbaueinsteiger gut gelungen und es wird bestimmt nicht zu schwer sein, diesen Bausatz in ein ansprechendes Modell zu verwandeln. Der Modellbauprofi wird sich doch so einige Gedanken machen.
Hier hätte Revell doch noch etwas mit der Auslieferung warten sollen und z. B. die Karosse noch etwas überarbeiten müssen. Noch mehr stellt sich mir die Frage: Warum haben sie gerade dieses Vorbild als Modell gewählt?????? Es gibt doch so viel SCHÖNERE Porsche die man als Modellbausatz uns Klebejüngern auf den Basteltisch legen könnte. Ich glaube nicht, dass der Panamera so beliebt ist, dass die Verkaufszahlen in die Höhe schießen werden.
Eine weitere Bemerkung kann ich mir doch leider nicht verkneifen. Ich bin ja nun wirklich kein Freund von den REVELLSCHACHTELN. Aber bei dieser ……… da hatte ich echt das Gefühl, Abitur zu benötigen!
Wie meint er denn das nun?
Also: Nach dem Fotoshooting wollte ich den ganzen Bausatz wieder in seiner Schachtel parken. Egal was ich auch versuchte, um ihn wieder in sein Domizil zu verfrachten: Es haute nicht hin. GRRRRRRRRRRRR!!!!!
Wer denkt sich denn so etwas aus? Eine etwas größer dimensionierte Schachtel und alles wäre so einfach gewesen!
Auch wenn es bestimmt auch hierfür wieder eine Erkärung gibt: Anwender- (und somit KUNDEN-) freundlich ist so etwas nicht! An ein paar Cent für eine größere Schachtel kann doch nicht das Wohl und Wehe eines Weltkonzerns hängen?
Erhältlich ist der Porsche Panamera im online-shop von Modellbau König.
Heinz Behler von den Modellbaufreunden Borgentreich / Modellbaufreunde Bünde