Modellbauer mit Interesse an der polnischen Luftwaffe des September 1939 waren bislang auf ältere Bausätze aus Polen und auf die recht betagten Kits von Heller angewiesen. Gerade die wohl bekanntesten Maschinen wie die PZL P.11 und P.23 wurden bislang vom französischen Hersteller mit Bausätzen bedacht, die durchaus brauchbar waren … bis der polnische Hersteller IBG (International Busines Group) in´s Spiel kam:
IBG den schon an dieser Stelle vorgestellten Aufklärer RWD 8 als Bausatz
Seit kurzem liegt der Bausatz der PZL P.23 in den Regalen der Modellbauhändler und ich habe der Versuchung nicht widerstehen können, mir einen zuzulegen.
Ob sich die Investition von 10 Euro gelohnt hat?
Im praktischen Stülpkarton, der zudem recht stabil ist, befinden sich, einzeln in Folie eingepackt, die Bausatzteile:
Am ersten Gussrahmen finden sich die Tragflächenteile, der Motor, zwei Fahrwerksteile und weiteres „Kleinvieh“:
Die Tragflächen sind sehr zurückhaltend graviert und sehen nach der Lackierung bestimmt spitze aus:
Der Sternmotor macht eine ordentliche Figur, verschwindet jedoch fast gänzlich hinter der Motorhaube:
Eines der beiden Auspuffrohre:
… sowie die unterschiedlichen Fahrwerkverkleidungsvarianten:
Hier die Fahrwerkbeine für die offenen Fahrwerke:
Der zweite Spritzling mit den beiden Rumpfhälften und den Haupt-komponenten für das Cockpit:
Auf der Außenseite klasse graviert, sind die Rumpfhalbschalen auch innen großzügig strukturiert:
Die Cockpitdetails können sich wirklich sehen lassen:
Das MG allerdings schreit geradezu nach Ersatz!
Ein weiterer Gussrahmen mit den variantenspezifischen Höhenflossen sowie der Abwurfbewaffnung:
Am vierten Spritzling befinden sich das Seitenruder, die Bodenwanne für den Heckschützen sowie weitere Kleinteile:
Die separat in einer wiederverschließbaren Klarsichtteile …
… sind hervorragend transparent mit absolut randscharfen Strukturen – da macht sogar mir das Abkleben Spaß:
Eine kleine Platine mit Ätzteilen (hauptsächlich für das Cockpit runden den Inhalt des Bausatzes positiv ab:
Die Bauanleitung verzichtet leider auf eine historische Einführung, dafür gibt es eine umfangreiche Farbentabelle für alle gängigen Farb-systeme:
Die Montage selbst wird in mehreren Bauschritten detailliert erläutert:
Es liegt sogar ein Korrekturzettel bei – das Verkleben zweier Teile wird nämlich in der Bauanleitung übergangen.
Na, DAS nenne ich aufmerksame Detailarbeit am Kunden!
Der Bogen mit den Nassschiebebildern …
… ermöglicht die Dekoration einer einzigen P.23:
Auf dem Decalbogen finden sich auch Details für das Instrumenten-brett und diverse Funkgeräte:
Angesichts dessen, was IBG hier bietet, fällt ein Fazit echt leicht:
Mit dem neuen Bausatz von IBG wird der alte Heller-Kit nach 40 Jahren definitiv auf das Altenteil verschoben – möge er seine wohlverdiente Rente genießen.
Wer also heutzutage eine akkurate Karas bauen möchte, der kommt in 1:72 nicht um den neuen IBG-Bausatz herum!
Ich bin mal gespannt, was noch so alles aus Warschau auf unseren Basteltischen landet!
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen