Nachdem Eduard sich schon seit Jahren den mittleren und späten Versionen dieses Klassikers mit dem Merlin-Motoren gewidmet hat, kommen nun die frühen Versionen …
Und hier haben wir die frühesten Serienversionen, die die RAF am Anfang des Zweiten Weltkrieges für die wichtigsten Einätze zunächst zurück gehalten hat.
Auf dem wieder einmal schönen Deckelbild sehen wir eine eher friedliche Szene, wobei man sich bestimmt vom Film über die Luftschlacht von England hat inspirieren lassen. Die dort gezeigten Figuren und Ausrüstungen sind im Bausatz allerdings (leider) nicht enthalten.
An der langen Seite des Kartons gibt es eine Übersicht über die zum Bau anstehenden Varianten. Alle haben die gleichen Farben auf den Oberseiten und es ist schon insgesamt eine recht dunkle Angelegenheit in den Seitenansichten:
Hier hatten wir die erste umfassende Ausgabe von Eduard für die frühe Spitfire schon ausführlich vorgestellt und wir hatten ebenso schon die Mk. IIb in einer Einzelausgabe. Hier und heute geht es um die noch frühere Mk. I in verschiedenen Unterausführungen.
Im Karton finden wir nun schon bekanntes Plastik, das nur etwas verändert zusammengeklebt werden muss; die Ätzplatine und den Maskensatz dazu und einen neuen Decalbogen. Die natürlich auch vorhandene Anleitung ist hier nicht abgebildet:
Für den Rumpf gibt es wieder zwei Spritzlinge. Zusammen mit dem Ast für die Tragflächen ist schon alles für die Hauptkonstruktion zusammen:
Die Unterschiede bei den Rümpfen liegen in der Abdeckung für den vorderen Tank. Einmal mit Nietpunkten im Innenbereich, einmal ohne:
Die weitere Detaillierung der Außenflächen mit erhabenen und vertieften Darstellungen ist äußerst ansprechend. Eduard hat sich auch bei dieser Version in der obersten Qualitätsstufe eingereiht. Im Innenraum sind einige Strukturen schon angespritzt:
Der Spritzast für die großen Tragflächenteile ist auf gleichem Niveau. Wie schon festgestellt, wird uns dieser Spritzast bis zu den Versionen für die Mk. V wohl weiter begleiten. Dagegen kann man nichts einwenden:
Weiter begleiten werde uns auch die Spritzäste mit den Kleinteilen. Hier sind die drei grauen zusammen:
Es gibt einen Ast mit Schwerpunkt auf den Leitwerken und der Vervollständigung der Tragflächen:
Die Details sind auch hier absolut überzeugend:
Der nächste Ast bringt im Wesentlichen die Teile für das Cockpit in verschiedenen Variationen, den Zweiblattpropeller und einen mit drei Blättern, Rohre für die Bewaffnung und einen Satz für Auspuffstutzen:
Die Teile für das Cockpit und die Bewaffnung halten das bisherige Niveau:
Wie schon in unseren vorherigen Besprechungen festgestellt, haben die Auspuffstutzen jedoch lästige Sinkstellen, die hier zumindest an einer Seite auch sehr prominent ausfallen. Die Öffnungen an den Auslässen sind hier allerdings positiv zu bewerten:
In diesem Set haben wir zum Schluss noch einen kleinen Ast mit weiteren Propellern einer Propellerhaube und weiteren Kleinteilen:
Schließlich gibt es noch den nun schon bekannten sehr umfangreichen Klarsichtast:
Die Teile verfügen ebenfalls wieder über gute Gravuren und Details. Da sie recht klein ausfallen, wirken sie zur Erreichung einer guten Stabilität allerdings etwas dick, sind aber doch noch gut klar ausgefallen:
Die Ätzteilplatine ist spezifisch auf die frühen Versionen ausgerichtet und repräsentiert die sprichwörtlich hochwertige Eduardqualität:
Natürlich gibt es auch einen äußerst nützlichen Maskenbogen für die Haube und auch für die Räder sowie sogar die Visieranlage:
Der große Decalbogen ist wieder von Eduard selbst gedruckt und enthält die Markierungen für die sieben möglichen Varianten zur Realisierung und einen Satz für die Instrumentenskalen. Er macht einen sehr guten und fehlerfreien Eindruck. Es bleibt hier auf jeden Fall auch noch einiges für eine spätere Verwendung in anderen Projekten übrig:
Weiterhin gibt es einen umfangreichen Bogen mit Wartungs- und Begehflächenmarkierungen für ein Flugzeug, die auch bis in die kleinsten Schriften leserlich bleiben:
Die Bauanleitung beginnt wieder mit dem umfangreichen historisch-technischen Text für die hier spezifische Version und der Darstellung des Bausatzinhalts sowie den Farbhinweisen:
Der Zusammenbau der kompletten Cockpiteinheit erstreckt sich über die ersten beiden Seiten der Anleitung:
Danach folgt der Rumpfzusammenbau und die erste Konstruktion der Tragflächen, die mit dem durchgehenden Unterteil einfach von statten geht. Dann kann schon die „Hochzeit“ von Rumpf und Tragflächen erfolgen. Es geht also flott voran:
Weiter werden dann die Tragflächen mit den Querrudern, den Spitzen und den Unterbauten wie den Kühlern und dem Fahrwerk vervollständigt:
Nun geht es wieder zum Abschluss nach oben für die Montage des Propellers und der Haubenteile. Bei geöffneter Haube kann die Seitentür offen dargestellt werden. Ganz zum Schluss finden sich dann auch die Platzierungshinweise für die Masken:
Der Zusammenbau ist damit sehr gut nachvollziehbar dargestellt. Auch Modellbauer-/innen mit geringen Erfahrungen sollten damit keine Probleme bekommen.
Wie schon gesagt sind die sieben Lackierungs- und Markierungsalternativen im grün/erdfarbenen Oberflächenanstrich sehr ähnlich im Gesamteindruck, auch wenn hier zwei unterschiedliche Tarnmuster vorgegeben sind. Bei den Unterseiten ist es schon anders; hier geht es von Naturmetall, mal mit, mal ohne schwarz-weiße Tragflächen bis zu komplett schwarz/weiß geteilten Unterseiten. Weitere Unterschiede beim Zusammenbau ergeben sich durch unterschiedliche Propeller und Hauben (flach oder gewölbt). Also ist es vor dem Bau schon erforderlich, zuerst hier die gewünschte Maschine auszuwählen. Die Reihenfolge ist dabei recht chronologisch aufgebaut.
Alternative A ist eine sehr frühe Ausführung mit Zwei-Blatt-Propeller und der flachen Haube. Ohne Staffelcode, aber noch mit den gelben Rändern um die Kokarden und der Seriennummer unter jeder Tragfläche ist sie schon außergewöhnlich:
Die nächste Maschine B ist in den Markierungen etwas später angesiedelt und hat dann Staffelbuchstabencodes und übermalte gelbe Kokardenringe, deren Schatten noch erkennbar bleiben sollen. Für die Darstellung der Schattierung gibt es spezielle Decals der Kokarden. Das sieht recht vertrauenerweckend aus:
Möglichkeit C geht dann zum Dreiblatt-Propeller über, bleibt aber bei der flachen Haube und den übermalten Kokarden. Die unteren Tragflächen sind dann im schwarz-weißen Erkennungsanstrich. Auffällig sind hier ein Staffelwappen am Seitenleitwerk und die weit auseinander gerückten Buchstaben des Staffelcodes an der linken Seite:
Die Variante D hat dann an den Seiten keine übermalten Kokarden mehr und führt auf den Tragflächen gar keine. Die Staffelkennung ist sehr eng zusammengerückt:
Flugzeug E hat dann wieder die Tragflächenkokarden, jedoch sehr kleine Exemplare an den Rumpfseiten. Hier ist dann die gesamte Rumpfunterseite hälftig schwarz-weiß. Bei diesem Modell wird nun auch die gewölbte Haube eingeführt:
Weiter geht es mit mittelgroßen Rumpfkokarden und sehr großen Kennbuchstaben. Hier gibt es auch mal eine Comicfigur an der Seite. Auf den Tragflächen sind hier die „Pfauenaugen“ sehr groß geworden. Die Kennmarkierung unten ist nun wieder nur an den Tragflächen:
Die letzte Möglichkeit G hat dann wieder die Kennmarkierung auf der kompletten Unterseite und nicht mehr ganz so große Kennbuchstaben, die wieder eng zusammengerückt sind:
Trotz des auf den ersten Blick sehr gleichförmigen Anstrichs gibt es also viele kleine Unterschiede und eine komplette Darstellung der ersten Einsatz-Spitfires.
Abschließend gibt es noch eine Übersicht über die Platzierung der Wartungsmarkierungen und Begehstreifen:
Insgesamt haben wir hier eine denkbar umfangreiche Zusammenstellung zum Thema der frühen Mk. I auf Basis eines neuen Grundbausatzes auf höchstem Niveau. Auf die weiteren Versionen dürfen wir uns jetzt schon freuen. Auch unter Preis-Leistungs-Gesichtspunkten ist dieser Bausatz eine ausdrückliche Empfehlung wert.
Erhältlich direkt im Eduard online-shop.
Hermann Geers, Wietmarschen