Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122

Seit 2018 liefert Eduard verschiedene Versionen der Hawker Tempest aus einem komplett neuen Formensatz. Also nicht verwechseln mit den Bausätzen, die von 1997 bis etwa 2011 aufgelegt wurden!
Das Original war eine Fortentwicklung der Typhoon und führte insbesondere eine neue dünnere Tragfläche mit Laminarprofil ein. Die Mk.V war die Hauptserienversion die noch im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam und den Ruf hatte, in Bodennähe das schnellste alliierte Kolbenmotorflugzeug gewesen zu sein. Die Mk.V unterteilt sich in die Series 1, bei der die Kanonenmündungen aus der Tragflächenvorderkante heraus ragten und bei der das Rumpfheck mit Verstärkungsblechen montiert wurde (ähnlich wie die frühen Typhoon). Den Profi-Pack zu dieser Version hatten wir vor kurzem hier schon vorgestellt. Die spätere Series 2 hatte kürzere Kanonen komplett innerhalb der Tragflächen, keine Verstärkungsbleche mehr am Heck und die Möglichkeit zur Anbringung von zwei Zusatztanks unter den Tragflächen, die auch häufig getragen wurden, da die Tanks in den dünneren Tragflächen weniger Treibstoff fassten als die Typhoon.

Hier liegt nun ein Profi-Pack zur Series 2 vor. Auf dem stabilen Karton ist die bekannte Clostermann-Maschine abgebildet. Der Kartoninhalt ist Profi-Pack-typisch. Graue und Klarsicht-Spritzäste (wie schon im vorigen Bericht festgestellt leider alle bis auf das „Klarsichtteilerad“ zusammen in einem Plastikbeutel), eine Ätzteilplatine, ein Maskensatz, Decals und die farbig gedruckte großformatige Bauanleitung:
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-16 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Der Ast für die großen Tragflächenteile enthält das durchgehende Unterteil – gut so – und die oberen Teile:
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-17 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Die Detaillierung ist klasse! Sehr feinen Details wohin man schaut, selbst die Längsschlitzschrauben sind dargestellt. Und auch der Fahrwerkschacht aus der Box ist schon fein detailliert. Die Klebefugen sind schön breit und versprechen eine gute Passung und Verklebung. Die Löcher für die Befestigung der Raketenträger sind vertieft dargestellt, ob dies dem Original entspricht, wenn die Träger nicht montiert sind, konnte ich nicht überprüfen.:

Die beiden Rumpfhälften sind am nächsten Ast:
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-22 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Auch hier ist die Detaillierung innen und außen von allerbester Qualität. Die Löcher innen im Cockpitbereich sind für die Befestigung der Teile für den „Innenkäfig“ und die Instrumententräger. Die Auswurfmarken sind außerhalb des später sichtbaren Bereichs. Am Bug sieht man einige Kratzer, die von der Verpackung in der einen Tüte herrühren. Auch wenn sie nach vorsichtigem Verschleifen bestimmt unter der Lackierung nicht mehr sichtbar sein sollten, ist das doch etwas ärgerlich. Die vorherige Verpackungsart von Eduard, in der Rumpf und Tragflächen z. B. gegeneinander gepackt in einer Tüte getrennt von den Kleinteilen lagerten, war da besser. Bitte wieder ändern Eduard, eure Bausätze sind zu schade dafür!

Der erste Kleinteilast enthält zwei unterschiedliche Propeller, deren Auswahl in der Anleitung genau beschrieben ist, Ruder, Leitwerke, Fahrwerkabdeckungen, Cockpitwände und weitere noch kleinere Teile:
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-27 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Wieder ein paar Nahaufnahmen zu den Details:

Weiter geht es mit einem Ast für Kühler, Cockpitboden, Fahrwerk und -schachtwände und anders. Fast alle Kleinteile werden für den Bau auch benötigt:
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-1 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Auch hier noch ein näherer Blick auf die Feinheiten. Die Fahrwerke sind stabil in großen Zusammenhängen gespritzt. Hier muss man nicht Einzelteile mit kleinen Klebepunkten im richtigen Winkel „zusammenfrickeln“. Die Räder sind aus der Box toll darstellbar; Felgen und Reifen für die Hauptfahrwerke (mit Herstelleraufschrift) sind getrennt lackierbar; man braucht nicht unbedingt Resinteile. Lediglich die Auspuffstutzen könnten wirklich geöffnet dargestellt werden:

Der zwischen den grauen Spritzästen im großen Plastikbeutel eingepackte neue Klarmaterialspritzast liefert die Zusatztanks mit ihren Halterungen.
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-8 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Aus welchem Grunde diese Materialauswahl getroffen wurde, ist mir verborgen geblieben (ein munterer Modellbaufreund meinte, dann könne man ja gut sehen, ob die Tanks voll sind!), in jedem Fall sind aber Details auch hier gut dargestellt, wenn auch schlecht fotografierbar:
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-9 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Die üblichen Teile für die Cockpithaube, die Scheinwerfer usw. sind natürlich als Klarsichtteile am „Eduard-Rad“ vorhanden und auch hier vorbildlich schön klar:
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-10 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-11 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Die Anwendung der Maskenteile ist an entsprechender Stelle der Bauanleitung beschrieben. Sie sind als Rahmen für die Schiebehaube, für die Flächen am Windschutz, die schwarzen Begehstreifen auf den Tragflächen, die Landescheinwerfer und für die Felge des Heckrades vorgesehen. Hier die grafische Zusammenfassung des Inhalts:
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-12 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Die Ätzteilplatine enthält allerhand teilweise passend farbig vorbearbeitete Teile für die Instrumentenbretter und Bedienelemente, die Blattantennen, das Gurtzeug, Zündleitungen für die Raketen und insbesondere ein Gitter bzw. einen Vorsatz für den Kühlereinlauf, die bestimmten Markierungsalternativen zugeordnet sind. Auch hier ist die Verwendung im Rahmen der Bauanleitung beschrieben:
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-13 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Der Decalsatz ist von Cartograf gedruckt und steht damit für höchste Qualität. Die Nummern rund um die Fahrwerkschächte sind ausgeschnitten, die Wartungshinweise sind lesbar, die Skalen für die Instrumente sind sehr differenziert. Hier möchte ich jedoch ein ausdrückliches Sonderlob aussprechen. Die Realisierung der bunten Staffelwappen ist nach meiner Meinung absolute Extraklasse!
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-14 Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122

Aus dem Bausatz können damit sechs verschiedene Markierungsoptionen aus dem Einsatzzeitraum 1944 bis 1947 realisiert werden, die in den Farbdarstellungen der Anleitung genau beschrieben werden. Wegen der Unterschiede in der Bauausführung muss man sich am Baubeginn schon entscheiden. Die Optionen beinhalten fünf Lackierungen im gleichen Normtarnanstrich mit Unterschieden in den Markierungen und einzelnen Details, wie blauen Zusatztanks. Dabei sind zwei Optionen für die oben schon erwähnte Klostermann-Maschine. Weiterhin gibt es einmal ein Exemplar „Alu-Über-Alles“ lackiert, nicht Naturmetall. Also schon eine breitere Auswahl:

Die Positionierung der kleinen Wartungshinweise, auch für die Raketen und Tanks, ist großformatig aber feinteilig erläutert:
Eduard-82122-Tempest-Mk.-V-Series-2-Stencils Tempest Mk.V Series 2 Profi-Pack in 1:48 von Eduard #82122Die weitere Bauanleitung entspricht dem sehr hohen mittlerweile üblichen Eduard-Standard. Einleitend etwas zur Geschichte in Englisch und Tschechisch, eine Übersicht über den Bausatzinhalt und die benötigten Farben (wie immer mit genauer Farbbenennung und der Einzelfarben für beide GSI-Serien und für Mission-Models und damit für andere Farbranges problemlos ableitbar) und dann geht’s mit dem Bau los. Hier alles unproblematisch mit genauen Beschreibungen der Klebeflächen, der Farben und mit Hinweisen für Besonderheiten der ausgewählten Decaloption. Ich gehe dann ganz gerne hin und markiere nach mehrfacher Durchsicht der Bauanleitung (die die Vorfreude auf den Bau steigert) die wichtigen Punkte mit einem Leuchtstift; kann ich sehr empfehlen:

Insgesamt ein super Bausatz in einer kompletten Zusammenstellung, die pures Modellbauvergnügen verspricht. Für ein schönes Ergebnis braucht man nicht mehr (höchstens bessere Auspuffrohre!). Trotzdem gibt es eine ganze Reihe von Zurüstsets, die wir demnächst hier auch vorstellen werden.

Für den sehr empfehlenswerten Erwerb des Bausatzes will ich hier auf den Eduard online-store verweisen.

Hermann Geers, Wietmarschen