VW Bus T3 in 1:25 (!) von Revell # 07706

„Endlich“ – das war mein Ausruf, als die Vorankündigung des VW Bus T3 als stinknormale Fensterbus-Variante wieder auf den Markt kam. Endlich mal etwas anderes als ständig den T3 Westfalia. Und dann steht da noch „NEW“ auf der Box und ein verwirrender Maßstab für den T3: 1:24!
Die Modellbauer, die schon öfter die Bullis gebaut hat wird gleich abwinken und sagen, dass es schon immer 1:25 war und auch der Fensterbus nicht anders sein wird. Und damit haben sie recht!

Ich habe nachgemessen: Der T3 Bausatz misst knappe 18 Zentimeter. Das kleine 1*1 beherrscht jeder und ich komme beim Maßstab 1:24 auf 432cm. Schauen wir in die Technischen Daten des T3, so hat er eine variable Länge „so um die 4,57m Plus“. Und? Wieviel Zentimeter fehlen? Richtig: ca. 25 ?

Der Bausatz ist ohne Wenn und Aber 1:25.

In seiner Bausatzgeschichte kann der T3 wie sein Original auch sehr weit zurückblicken:

Fast zeitgleich mit der Markteinführung des Originalen T3 zum Modelljahr 1980, kam 1982 der erste Schwung von Revell heraus. Gleich als Westfalia Camper Joker 2 (#7329), supercoole Magnum p.i. Vanagon (#7328) und schon als Volkswagen „Fenster“Bus (#7347) – quasi so wie nun vor uns liegt. Was haben alle Gemeinsam? ALLE haben 1:25 auf dem Karton stehen, alle sind 1:25.

Seine Ahnenliste lässt sich fast jedes Jahr fortführen, bescherte uns Revell damit eine Ambulance, Feuerwehr, Polizei, Transporter mit geschlossenem Kasten als Postbus…so wie es das Original über seine Bauzeit von zwölf Jahren gleichtat.

Dann geschah es im Jahre 1994, als Revell den UN-Bus (#07380) als letzten der Fensterbusse wieder auflegte….und da verirrte sich ein „1:24“ auf die Schachtel. Auf diesem Bausatz basiert nun der vorliegende VW T3 Bus.

Woher kommt jetzt die verirrte Maßangabe heute? Ich mag es mal so ausdrücken: weil Revell stumpf von dem basierenden Bausatz des Fensterbus (VW Bus UN. #07380) die 1:24 abgeschrieben hat…somit bin ich wieder einmal bei den Hausaufgaben, liebe Jungs und Mädels von Revell!

Jetzt aber zum Bausatz…

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Das Schachtelbild weiß zu gefallen, ich mag diese Farbkombination sehr – den Seitenöffnerkarton weniger. Ist halt so. Auf der Rückseite ein paar Bilder vom Modell, Farbangaben und etwas zur Geschichte des T3. Ich habe es bewußt nicht angerissen, da es unzählige Literatur vom VW Bus gibt und wer in meinem Alter ist, der hat auch den Ein oder Anderen gefahren oder sogar besessen ?

Was erwartet uns, wenn wir den Bausatz ausschütteln?

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Eine Menge Bauteile die ordentlich in Tüten verpackt sind. Verteilt sind sie an fünf weißen Gießästen, ein klarer Gießast sowie Gummireifen, Bauanleitung und Decals. Natürlich auch die Karosserie.

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Die Qualität der Bauteile hinterlässt auf den ersten Blick einen positiven Eindruck: Sie sind gestochen scharf und das deutet auf eine gute Pflege der Spritzformen hin. Ich habe keine verwaschenen Linien gesehen und auch die Kunststoffqualität ist eine andere, als den Oldsmobile, den ich letztens hier vorstellte.

Genauer betrachtet:

An fast allen Spritzlingen finden sich Fischhäute, die ich jedoch nicht als so dramtisch sehe. Da gab es schon weitaus Schlimmeres. Diese lassen sich schon fast mit dem Fingernagel entfernen:

Dass die Felgen leider noch immer nicht durchbrochen sind ist schade, denn das hätte das „NEW“ auf der Schachtel gerechtfertigt erscheinen lassen – hätte!
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Was mich jedoch eher stört sind die Auswerfermarken auf der Dachhaut und auf den Rückspiegeln. Ungeschickt – um es gelinde auszudrücken:
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Die Klarteile waren in der Tüte nochmals separat verpackt und das macht sich bezahlt. Ohne Kratzer und Schlieren, ich finde tadellos:
18_Revell-VW-T3_07706_030 VW Bus T3 in 1:25 (!) von Revell # 07706Es trüben jedoch die heftigen Gießansätze ander Frontscheibe das Bild. Mit einem flotten Abknipsen vom Spritzling ist es hier nicht getan, sofern man keinen Sprung im Glas riskieren möchte:
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Die Reifen sind „so wie immer“. Scheinen unterdimensioniert, aber das Gesamtbild beim fertig gebauten Modell passt. Schönes Profil, keine Reifenaufschrift – wie immer halt:
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Der Decalbogen ist ausgezeichnet! Ich bin sehr beeindruckt von den Tür- und Seitenverkleidungen! Warum sind die nicht schon immer dabei, anstatt sich die Verkleidungen anpinseln zu müssen? Sehr gut! Auch sonst ist eine Menge auf dem Bogen zu finden. Gurte, Sitzpolster, kleine, feine Decalchen um das Modell richtig auf zu werten:

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Ein Extraabsatz. Nur für die zwanghafte Kennzeichenparade, nur für die Jungs von Revell.

Hier fällt mir nur öfter „1969“ in Verbindung mit „VW“ auf….komisch jedoch immer ein rechteckiges, hinteres Kennzeichen als Option:
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Ihr Leute bei  Revell:
Habt ihr schon mal versucht, ein zweizeiliges Kennzeichen am T3 hinten zu montieren? Ja,  am Heck(!), wie es die Bauanleitung vorsieht?!? Nicht Euer Ernst!

Dann ist da das Kennzeichen für den Modelltyp, das [VW T3 B] – das mich stutzig machte. Sie werden doch nicht… doch. Haben Sie: Es gibt keinen T3B(!), sondern den T2 A und den T2 B….und wer jetzt auf den Decalbogen des T2B(!) schaut, hier die Lösung der Grafiker – der sich die Schweißperlen von der Stirn wischt und denkt, dass es ja doch recht einfach war:

„ich streiche die „7“ und setzte die „9“, ich streiche die „(T)2“ und setzte die „(T)3“– Fertig“. Das macht mich sprachlos und ich mag nur noch den Kopf auf die Tischplatte hauen.

Nachdem ich fünf Liter Baldrian gesoffen und ein entspannendes Minzbad genommen habe, komme ich zur Bauanleitung:

Die Bauanleitung ist auf dem neuesten Stand der Revellschen Zeit in Farbe gedruckt. Nicht wie beim „neuen“ 2-tonner ist die alte Bauanleitung in Schwarz/weiß beigelegt, sondern eine überarbeitete, bunte Ausgabe. An die habe ich mich gewöhnt und so startet sie über die Seiten mit Hinweisen, Farb- und Bauteileübersicht in das Bauvergnügen. Ach so. Benötigt werden 17 Farben, nur zwei werden gemischt. Gestartet mit dem Innenraum, über Unterboden, Karosserie und Fertig. Mir geben die Bauschritte keine Rätsel auf.  Dass sie die Bauanleitung auch hier überarbeitet haben, sieht man an dem Schritt:
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Die Spiegel sind auch hier jetzt richtig und nicht mehr seitenverkehrt.

Mein Fazit und abschließende Worte

Der Bausatz hat schon einige Auflagen auf dem Buckel und hat sich wie der Camper noch immer gut gehalten. Die Fischhäute halten sich sehr in Grenzen, manche Auswerfermarke läßt nacharbeiten auf den Modellbauer zukommen. Ärgerlich, wenn das Dach gespachtelt werden muss – aber ich selbst bin froh, dass der normale Bus mit Flachdach wieder zu haben ist.

Die Vergangenheit oder den Ursprung als Vanagon kann man noch immer an der Heckklappe und den angegossenen Sidemarker erkennen:
48_Revell-VW-T3_07706_069 VW Bus T3 in 1:25 (!) von Revell # 0770649_Revell-VW-T3_07706_071 VW Bus T3 in 1:25 (!) von Revell # 07706Hier hätte ich mir eine Überarbeitung der Spritzformen gewünscht, um dem „NEW“ auf dem Karton einen Sinn zu geben. Dann noch durchbrochene Felgen dazu, und der T3 wäre tipptopp. Dabei aber keine Sorge:

In der Bauanleitung wird wie immer darauf hingewiesen, die Sidemarker und den Schriftzug zu entfernen.

Das Revell bei der Angabe 1:24 auf den Karton für Verwirrung im Modellbauforen gesorgt hat, schreibe ich der Schlampigkeit zu. Einfach öfter genauer die Hausaufgaben machen.

Ich habe kaum Schatten der Wiederauflage gesehen, aus mehrfacher Bau-Erfahrung ist er sehr gut zu meistern also möchte ich den Bausatz ohne Zweifel empfehlen. Endlich!

Erhältlich bei Modellbau König.

Dominik Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen