Revell hat dankenswerterweise einige der exzellenten Bandai-Kits in das eigene Programm übernommen.
Ralf Nies stellt uns heute den Y-Wing Starfighter vor …
Dies ist mein erstes Review – daher erlaube ich mir, mich näher vorzustellen. Ursprünglich komme ich aus dem Sauerland. Als 1978 der erste Star Wars Film (eine neue Hoffnung) erschien, war ich gerade mal 8 Jahre alt – leider hatten wir bei uns kein Kino. Und das Geld wäre auch dafür nicht übrig gewesen, um es zu besuchen. Daher habe ich den Film erst sehr viel später im TV gesehen. Und war sofort Feuer und Flamme. Ich mag und bewundere Star Wars. Bin aber kein Freak. 1988 zogen wir nach Borgentreich. Da wir schon als keine Kinder im Sandkasten mit Figuren gespielt haben wurde ich wohl zum Figuren Dioramenbauer. Natürlich kam dieses auch zu der wilden Zeit zwischen 18 und 28 Jahren so gut wie zum erliegen. Und trotzdem schloss ich mich 1994 bei der Gründung dem Modellbauclub Modellbaufreunde Borgentreich/Westf. an, bei dem ich bis heute Mitglied bin. Die Star Wars-Filme wurden weiter im TV verfolgt. Dann kam aber wieder die Begeisterung an historischen Figuren und ich begann Figuren im Maßstab 1:72 zu bemalen. Später kamen dann auch die ersten Dioramen dazu, die natürlich anfangs sehr schlecht waren. Leider gab es in den 80er und 90er Jahren so gut wie keine Star Wars-Bausätze. Sogar als die ersten Bausätze herauskamen, habe ich gezögert. Weil zuvor kein gescheiter Bausatz erhältlich war. Vor zirka 3 Jahren habe ich mich aber doch mal überwunden einen Bausatz von Bandai zu kaufen. Die Begeisterung lies wirklich nicht lange auf sich warten….
Ich glaube bei Bandai arbeiten viele Komponisten!
Zur Erklärung: Was macht ein Komponist? Er fängt an, ein Musikstück zu schreiben und hört sich sein Werk immer und immer wieder an. Um es immer wieder zu verbessern. Und genau so stelle ich mir die Arbeit der Ingenieure bei Bandai vor. Meiner Meinung nach sind die Bausätze -man möge mir die Begeisterung verzeihen- „hammergeil“! Diese Kits können im Detailreichtum und der Passgenauigkeit kaum noch übertroffen werden.
Der Y-Wing kam hauptsächlich in der Episode 4 und 6 vor („Eine neue Hoffnung“ und „Rückkehr der Jedi-Ritter“) und wurde u.a. auch als Angriffsjäger gegen den imperialen Todesstern eingesetzt. Schaut man sich die äußere Form an, erklärt sich der Name !“Y-Eing“ von alleine!
Er gehörte zu den Guten der Rebellenarmee.
Mich persönlich begeistert ja schon immer das Bild auf dem Deckel des Modellbau Karton, bzw. die Bilder auf den Seitenansichten:
Ein wenig komisch ist es für den Betrachter, dass überall auf dem Karton Bandai zu lesen und nur auf einer Seitenansicht ein Revell Aufkleber vorhanden ist:
Sobald ich den Karton öffne bin ich immer ein wenig enttäuscht: Das ist aber auch bei anderen Herstellern so. Ich meine Modellbau wird wohl nie ganz umweltfreundlich. Aber muss es denn sein, dass jeder einzelne Spritzling in einer extra Plastiktüte verschweißt ist? Es würde auch eine Papiertüte gehen. Oder einfach eine Pappe dazwischen legen.
Im Karton selbst befinden sich zehn Spritzlinge, eine Bauanleitung, ein Bogen mit „Water-Decals“ sowie ein Bogen mit selbstklebenden Aufklebern:
Die Spritzlinge:
Ich kann hier kaum was bemängeln. Ja – es gibt leicht scharfe Kanten, aber da die Details so klein und fein sind, bleibt dies nicht aus, dass scharfe Kanten entstehen. Ich glaube wenn man diese kleinen Details abrunden würde, könnte man sie nicht so gut zur Kenntnis nehmen. Gussgrate konnte ich nicht entdecken:
Sehr positiv ist der Detailreichtum. Es wurde sehr ordentlich und und fein gearbeitet. Besondere Aufmerksamkeit möchte ich dem Cockpit widmen: Erstmal ist es nicht selbstverständlich, dass ein Pilot dabei ist. Hier hat man sogar zwei zur Auswahl. Diese sind im oberen Sichtbereich wirklich super fein heraus gearbeitet – „untenrum“ könnte er ruhig Badeschlappen anhaben, man sieht es sowieso nicht! Im Cockpit sind die Armaturen, Computer, Knöpfe und Schalter genau zu erkennen. Und das bei dieser winzigen Größe! Ich würde meinen Hut vor den Entwicklern von Bandai ziehen, wenn ich einen auf hätte! Bei der Cockpithaube gibt es auch zwei Möglichkeiten: Entweder auf oder geschlossen.
So wie man sich entscheiden muss, ob der Y-Wing fliegt oder auf den Boden steht. Wenn er fliegt, sind die Landungsklappen geschlossen und man benötigt die Standfüße nicht. Wenn er steht, braucht man die geschlossen Landungsklappen nicht. Davon gibt es noch mehr Möglichkeiten bei diesem Bausatz. Das heißt es gibt wieder viele Teile für die Restekiste. Für einige von euch mag es vorteilhaft sein, dass die Bauteile mit der Farbgebung auf der Verpackung überein stimmen, sodass man den Y-Wing nur noch zusammenbauen muss. Aber mir persönlich gefällt dieser leichte Glanz (speckig) nicht. Ich werde dem kompletten Y-Wing nach dem Zusammenbau noch mal mit der Airbrush einen neuen Anstrich verpassen, so dass er matt ist.
Der Bauplan ist im Vergleich zu andern Modellbausätzen recht Groß:
Der Bilderreihe ist gut zu folgen, aber bitte zwei mal hinschauen, bevor ihr die Teile zusammensteckt, da es teilweise sehr schwer ist, nach einem Fehler die Sachen wieder auseinander zu bekommen. Aber es geht: ist mir selbst schon Passiert.
Die Passgenauigkeit beim Zusammenstecken ist einfach Erste Klasse. Man sollte allerdings beim Heraustrennen der Bauteile darauf achten, nicht zu viel wegzuschneiden oder das überschüssige Material sollte weggeschliffen werden, da es ansonsten nicht richtig zusammenpasst und Fugen entstehen könnten, die dann wieder zu weiteren Passproblemen führen könnten.
Die „Water-slide“ Decals und Aufkleber sind sehr fein und detailliert:
Die meisten Modellbauer nehmen die Nassschiebe-Decals … die Aufkleber sind eher etwas für die Anfänger bzw. für sehr junge Modellbauer. Und für die ganz kleinen Decals ist es mir persönlich zu zeitaufwändig, sie zu benutzen. Einen kleinen Strich kann ich genau so gut mit den Pinsel malen: Das geht schneller und ist also nicht so zeitaufwendig.
Für diesen Bausatz mochte ich keine normale Kaufempfehlung aussprechen, sondern:
„Ihr braucht ihn – ihr wollt ihn – ihr müsst ihn haben!“
Holt euch den Y-Wing unbedingt – es lohnt sich allemal!
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Ralf Nies, Modellbaufreunde Borgentreich