Schiffe fristen im Allgemeinen bei uns Modellbauern ein eher vernachlässigtes Dasein – umso schöner, wenn ab und an ein Hersteller sich sogar an Zubehör wagt, das nicht alltäglich ist …
Planet Model bietet ein fein anzusehendes Modell der 15cm Torpedobootkanone an. Entwickelt wurde diese, wie der Name erahnen lässt, ursprünglich für die Torpedoboote. Das C/36 steht für das Entwicklungsjahr. Die Zerstörer waren damals mit dem 12,7cm Geschützen ausgerüstet, jedoch befürchtete man, dass diese den feindlichen Geschützen unterlegen sein könnten. Zum Einsatz kamen sie auf den Zerstörern 1936A(Mob). Im späteren Verlauf wurden die zwei vorderen Einzelgeschütze gegen Zwillingstürme, DrhL C/38, ersetzt bzw. wurden in Gänze gegen das bewährte 12,7cm Geschütz ausgetauscht.
Zum Ende des Krieges kamen die Einzelgeschütze am sogenannten Westwall zum Einsatz. Noch heute können sie dort besichtigt werden, z.B. in Longues-sur-Mer.
Technische Daten:
- Kaliber 149,1mm
- Reichweite knapp 24km bei einem Winkel von 47°
- Mündungsgeschwindigkeit 875m/s
- Kadenz 8 Schuss/min (bei längeren Gefechten abnehmend, da das Nachladen sehr kräfteraubend war)
Die TbtsK 15cm von Planet Models ist mein erster Resinbausatz und was die Detaillierung betrifft finde ich ihn wirklich klasse. Beim Betrachten der einzelnen Bauteile konnte ich keine eingeschlossenen Luftblasen entdecken. Auch sonst scheinen keine „Ecken“ zu fehlen.
Verwirrend ist allerdings, dass in der Anleitung jedes Bauteil eine Bezeichnung hat, diese aber auf den Gußblöcken nicht zu finden sind:
Sollte aber aufgrund der Überschaubarkeit dennoch gut machbar sein. Wo wir gerade beim Thema „Fehlen“ sind… Hinweise zur Farbgebung sucht man leider vergebens in der Anleitung. Das Gehäuse würde ich wahrscheinlich von innen RAL 9003 Elfenbein bemalen, zumindest wurde die Farbe teilweise für innen genutzt, für Geschütze konnte ich das allerdings noch nicht bestätigen. Von außen müsste man das Einsatzgebiet und –zeit beachten, ggf. Tarnschemata.
Ich hoffe man kann das Gehäuse abnehmbar befestigen ohne das es immer wieder verrutscht. Es ist zwar hinten offen, aber so richtig zur Geltung kommt der Innenraum auch nur, wenn man es öffnen kann – wie die Bilder des gebauten Geschützes bei Special Hobby zeigen:
(Photos: Special Hobby)
Zum Abtrennen der Bauteile von den Gußblöcken erscheint mir eine gute feine Säge von Nöten zu sein und für die unter euch, die wie ich noch nicht mit Resin gearbeitet haben, zum Kleben wird Sekundenkleber benötigt.
Zur Anleitung bleibt nicht viel zu sagen, wie o.g. fehlen Farbangaben. Ansonsten finde ich sie klein aber sehr fein und ich denke gut zum Arbeiten:
Wie in der Anleitung gezeigt, gibt es für das Geschütz noch separat Rettungsflöße, N72038, zu kaufen:
Hier sollte man aber im Vorfeld eruieren, wie viele man genau braucht und wo sie platziert werden. Es gibt Aufnahmen mit Flößen an den Seiten oder/ und auf dem „Dach“ – ich für mein Teil werde mir wohl mindestens eines zulegen.
Als Sockel bietet sich bestimmt zum Schluss ein schönes Stückchen Holz an oder gar Treibholz aus dem Meer??!!??
Erhältlich direkt bei Special Hobby.
Ebenso die Rettungsflöße.
Stephan Drewes, Modellbaustammtisch Recklinghausen