Nur wenige Flugzeuge wurden in 3 großen Kriegen eingesetzt. Eins davon ist die B-26, die wir heute in der letzten Version B-26K (bzw. A-26A) aus dem Vietnamkrieg vorliegen haben …
ICM hat ja bereits einige bereits einige Varianten der B-26 in 1:48 auf den Markt gebracht wie z.B.:
- A-26 B-15 Invader (zweiter Weltkrieg)
- A-26 С-15 Invader (zweiter Weltkrieg)
- B-26 B-50 Invader (Korea)
Nun folgt also die letzte Version „k“ die noch im Vietnamkrieg eingesetzt wurde. Die B-26K wurde in 40 Exemplaren aus bereits vorhandenen B-26Bs oder TB-26Bs umgebaut. Die Änderungen bestanden insbesondere aus neuen Motoren (R-2800-52W mit 2500 PS), verstärkten Tragflächen, neuen Propellern ohne Spinner und dem Weglassen der Flügelbewaffnung. Bevor wir mir dem eigentlich Review anfangen noch ein Hinweis zum Namen bzw. der Bezeichnung. Die B-26K wurden ab 1965 in Thailand stationiert und führten Einsätze über Laos durch. Da Thailand die Stationierung von Bombern nicht gestattete wurden die Bezeichnung von B für Bomber kurzerhand auf A wie Attack (Aircraft) geändert. Offiziell wurde somit den Auflagen von Thailand genüge getan – in der Praxis änderte sich jedoch nichts. Irgendwie erinnert uns das frappierend an einen Werbespruch eines Schokoriegels aus den 90er Jahren: „Aus Raider wird…“ – naja Sie wissen schon …
Gussast A
Uns los geht es mit dem horizontalen Stabilisatoren, die jeweils aus 2 Hälften bestehen. Gut zu erkennen: Die Höhenruder liegen offenbar als einzelne Bauteile bei.
Gussast B
Auch wenn an diesem Gussast zunächst die Tragflächen ins Auge fallen kommen diese nicht zum Einsatz und wandern in die Grabbelkiste.
Lediglich die Höhenruder und die verschiedenen Schotts sollen verwendet werden.
Gussast C
Und auch die Tragflächen an Gussast C werden keine Verwendung finden.
Zu Einsatz kommen lediglich die Motorgondeln, die über sehr feine und definierte Gravuren verfügen.
Gussast D (2x)
Die Motoren werden bei der B-26 nicht komplett dargestellt, sondern nur die Zylinder.
Dafür sind die Zylinder hervorragend wiedergegeben.
Gussast E
Weiter geht es mit Gussast „E“ an dem wir ein verschiedene Kleinteile wie Fahrwerk, Landeklappen sowie die Nase mit dem 8 MG Läufen finden.
Insbesondere das Instrumentenbrett macht einen hervorragenden Eindruck!
Gussast H
Endlich kommen wir auch zu den beiden Rumpfhälften!
Die Rumpfhälften hinterlassen ebenfalls einen hervorragenden Eindruck und zeigen auch die bereits erwähnen feinen, definierten Gravuren. Lediglich die Reifen hinterlassen bei uns einen skeptischen Blick, da diese keinerlei Profil aufweisen. Nach unseren Recherchen wurden bei der B-26K Reifen mit Längsrillen verwendet. Erstaunlicherweise stellt ICM in der Bauanleitung dieses Profil z.B. auch auf Seite 22 dar.
Die Seitenruder liegen erfreulicherweise ebenfalls als einzelne Bauteile bei.
Gussast J
Nach den ersten Falschalarmen kommen wir nun tatsächlich zu der ersten Tragfläche, sowie Flügeltanks und weiteren Kleinteilen als auch den Klappen des Bombenschachtes.
Hier stechen vor allem die wunderbaren Nietreihen der verstärkten Tragflächen positiv ins Auge. Der Bombenschacht kann sowohl offen als auch geschlossen dargestellt werden.
Gussast K
Weiter geht es mit der anderen Flügelhälfte.
Erfreulicherweise hat ICM auch an die korrekten, späten Luftschrauben gedacht.
Gussast L
Was fehlt noch für eine echte K Version? Richtig – die Außenlastträger!
Neben den Außenlastträgern finden sich noch verschiedene Kleinteile, alle in einer perfekten Detaillierung und Gussqualität.
Gussast W1 (2x)
Die verschiedenen Aussenlasten kennen wir zwar bereits vom „US Aviation Armament“ Set, trotzdem wollen wir die Spritzlinge kurz vorstellen.
Das Waffenset besteht aus 2 verschiedenen Gussästen (W1 und W2) die jeweils doppelt beiliegen. Je nach gewähltem Waffenmix bleiben durchaus auch Außenlasten übrig die man dann auch für andere Projekte verwenden kann.
Im Set finden sich folgenden Waffentypen:
- BLU-23 (2 verschiedene Arten)
- BLU-27 (2 verschiedene Arten)
- LAU-10A
- LAU-68
- LAU-69A
- Mk77
- Mk81 lowdrag
- Mk81 snakeeye
- Mk82 lowdrag
- Mk82 snakeeye
- MER
- SUU-14A
Gussast W2 (2x)
Klarsichtteile
Zum Abschluss gibt es natürlich noch die Klarsichtteile!
Die recht große Kanzel ist absolut klar gegossen und zeigt keinerlei Einschlüsse oder Schlieren.
Decals
Dem Bausatz liegen 2 verschiedene Decalbögen bei. Einer für die 4 darstellbaren Maschinen, der andere für das Waffenset.
Der Decalbogen für die eigentliche Maschine verfügt neben den üblichen Markierungen auch über Decals für die Instrumente und die wichtigsten Wartungshinweise an der Maschine.
Für die Bewaffnung stehen ebenfalls alle wichtigen Beschriftungen und Warnhinweise zur Verfügung.
Der Druck erscheint bei beiden Bögen sauber und im Raster.
Anleitungen
Auch die Anleitungen sind unterteilt in eine Anleitung zur Maschine und eine weitere Anleitung für den Zusammenbau der Waffen.
Beide Anleitungen sind im typischen ICM Stil gehalten und lassen keinerlei Fragen offen. Auch hier hat ICM wieder Schablonen in der Anleitung abgedruckt die man an als Vorlage zum Erstellen eigener Masken verwenden kann. Eine genaue Auflistung der verschiedenen Waffenmixe findet sich ebenfalls in der Anleitung.
Darstellbar sind folgende 4 Maschinen:
- B-26K 64-17651, 56th Special Operations Wing, 609th Special Operations Squadron, Nakhon Phanom, 1969
- B-26K 64-17649, Davis-Monthan Air Force Base, 1970
- B-26K 64-17645, 56th Special Operations Wing, 609th Special Operations Squadron, Nakhon Phanom, 1969
- B-26K 64-17679, 1st Special Operations Wing, USAF, late 1960s
Farben
Als optionales Zubehör bietet ICM auch ein passendes Farbset für die B-26K an.
Enthalten sind die 3 Grundfarben für die SEA Tarnung, schwarz für die Unterseite sowie Silber und ein seidenmatter Klarlack.
Natürlich ist auch eine kleine Anleitung dabei wo welche Farbe hingehört:
Bei unseren Tests mit einer Harder & Steenbeck Evolution neigten die Farben etwas zum „sprotzeln“. Hier muss man sich wahrscheinlich mit Verdünnung und vielleicht etwas Retarder heran tasten. Mit dem Pinsel lassen sich die Farben jedoch perfekt verarbeiten!
Fazit:
WOW! ICM hat hier wieder ein tolles Set auf die Beine gestellt. Der Bausatz ist absolut auf der Höhe der Zeit, was man aufgrund der anderen Varianten ja bereits erahnen konnte. Die Beigabe des umfangreichen Waffensets wertet den Bausatz definitiv weiter auf und lässt dem Erbauer Spielraum zum personalisieren „seiner“ Maschine. Dabei scheint der Bau nach Anleitungen und ein paar Probepassungen auch recht angenehm und zügig möglich zu sein und mit keinen bösen Überraschungen auf zuwarten. Definitiv und verdient gibt hier nur noch zu sagen:
Absolut zu empfehlen!
Erhältlich beim Modellbauhändler Ihres Vertrauens.