Dornier Do 217 J-1/J-2 in 1:48 von REvell # 03814

Die Firma Revell hat in diesem Jahr eine Dornier Do 217J-1/2 unter der Nummer 03814 auf den Markt gebracht. Das Ganze im Maßstab 1:48. Hmmm … eine Do 217 als Nachtjäger in 1:48? Kommt mir irgendwie bekannt vor …
Beim Betrachten der Spritzlinge ist der Fall klar: Es handelt sich um den guten Do 217 Bausatz von ICM aus dem Jahre 2020. Nun in der etwas wabbeligen Faltschachtel von Revell:
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Die Spritzlinge sind alle in einem Kunststoffbeutel verpackt:
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Da die Klarsichtteile nicht separat verpackt dabei waren, befürchtete ich erst, sie lägen unverpackt zwischen den grauen Spritzlingen. Aber nein, auch der transparente Spritzling ist für sich eingetütet und befindet sich so relativ gut geschützt bei den restlichen Teilen des Bausatzes:
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Die Spritzlinge selbst sind absolut identisch mit denen, die Hermann Geers an dieser Stelle bereits auf hervorragende Weise vorgestellt hat. Beschädigungen an den Bauteilen, auch an den Klarsichtteilen, konnte ich nicht feststellen.

Und hier die Bauteile, wie sie aus der Tüte kommen:
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Der Bauplan ist Revelltypisch aufgemacht. Das Deckblatt zeigt ein gebautes Modell, auf den nächsten Seiten folgen die Zeichenerklärungen und ein paar Basteltipps:
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Dann kommt die Liste der benötigten Farben – es „muß“ auch nur eine Farbe gemischt werden: Ein Metallton für den Motor bzw die MG´s:

Eine Übersicht der einzelnen Giesäste folgt als nächstes, Teile, die nicht benötigt werden sind geschwärzt:

Hier hat Revell etwas gegenüber dem ICM Bauplan geändert. Gut, bei ICM sind die nicht benötigten Bauteile grau schraffiert dargestellt – aber das meine ich nicht. Am Spritzling „C“ sind die Teile 1, 2, 6 und 8 bei ICM als nicht benötigt schraffiert dargestellt und bei Revell als benötigte Teile voll sichtbar. Mal flux den Plan durchgeblättert und festgestellt, es handelt sich um Teile für die Motorgondeln/Fahrwerksschächte. Also ist es bei Revell richtig dargestellt.
Ähnlich beim Teil 16 vom Ast „D“, hier nur anders herrum. Bei Revell geschwärzt und bei ICM nicht und wieder wird es bei Revell richtig gezeigt. Es handelt sich um ein Motorteil einer anders motorisierten Version.
Die Bauschritte sind eigentlich mit dem Plan von ICM identisch nur halt in Farbe. Der ein oder andere Pfeil, der zeigt wo ein Teil hin soll, ist im Revell-Plan vielleicht etwas präziser gezeichnet. Ach ja, Revell zeigt als letzten Bauschritt die Anbringung des Antennendrahts, ICM zeigt diesen leider nicht:

Auf den letzten Seiten sind die beiden Dekorieranleitungen zu sehen. Bei ICM konnte man noch zwischen vier verschiedenen Flugzeugen wählen, bei Revell sind es halt „nur“ zwei:

Zum einen die Dornier Do 217 J-2 der II./NJG 101 der Luftwaffe in Ungarn im Jahre 1943, G3+PV.
Diese hat die „Hirschgeweih“ Antennenanlage FuG 202 auf der Bugspitze und das bekannte Wappen der Nachtjäger, den „Englandblitz“, auf den Seiten auf Höhe des Cockpits:

Zum anderen eine Dornier Do 217 J-1 der II./ NJG 1 der Luftwaffe im Jahre 1944, KI+LV.
Dieses Flugzeug muß ohne Funkmessantenne am Bug auskommen. Auch trägt diese Maschine nicht den „Englandblitz“ am Rumpf:

Die Lackierungen selbst unterscheiden sich nicht groß voneinander. Die eine Maschine hat die Tupfen an den Rumpfflanken und den Motorgondeln etwas weiter nach unten gezogen als die andere, das war es eigentlich auch schon. Und die Propellernarben sind einmal Weiß und bei der anderen Maschine Schwarzgrün.

Der Decalbogen selbst macht einen wirklich guten Eindruck. Einen Versatz im Druck oder andere Fehler konnte ich nicht finden. Die Beschriftungen wie „Nur hier betreten“ oder „Nicht anfassen“ usw. sind lesbar. Auch sind Decals für das Instrumentenbrett vorhanden und auch für das Gurtzeug der Sitze. Einzig den roten Blitz im Nachtjägerwappen finde ich nicht so gelungen. Sieht eigentlich nur wie eine rote zickzack Linie aus:
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Bei der Verarbeitung der Decals sollte es keine Probleme geben. Diese sind bei Revell meist Top, vor allem wenn „Made in Italy“ dran steht.

Fazit
Alles in allem eine willkommene Kooperation, die Revell hier mit ICM eingegangen ist. Für eine Do 217 J aus dem wabbeligen Revellkarton spricht die wohl einfachere Verfügbarkeit. Auch der Bauplan ist durch die farbliche Gestaltung etwas besser als bei ICM und die Decals sind sicher ein Pluspunkt. Auch wegen des hier dargestellten Gurte für die Sitze.
Andererseits sind die Bemalvorschläge recht ähnlich, eigentlich wählt man eher ob man eine Maschine mit oder ohne dem Hirschgeweih des FuG 202 bauen möchte. Da ist die Auswahl beim Original von ICM schon größer, was ich schöner finde.
Revell gibt den Schwierigkeitsgrad mit Level 5 an, dem stimme ich durchaus zu. Dieses Modell ist kein Einsteigerbausatz und auch der Gelegenheitsmodellbauer wird es hier nicht ganz einfach haben. Trozdem sollte er diesen Bausatz mit einem ansprechenden Ergebnis fertig bekommen können.

Erhältlich bei Modellbau König.

Torsten Kreimeier