Natürlich hat Eduard auch für die hier schon vorgestellte „Zwilling“ von ICM nun einiges herausgebracht, um dem Grundbausatz etwas mehr Leben in den Details einzuhauchen …
Wir hatten ja schon festgestellt, dass der Bausatz leider gar keine Sitzgurte enthält und auf Eduard spekuliert.
Hier ist mit # FE1091 aus der Zoom-Serie die Lösung des Problems:
Enthalten ist eine farbige Ätzplatine mit Eduard typischer hervorragender Ausführung. Nähte, Schnallen, Verschlüsse und die Gurtlöcher sind bestens ausgeführt:
Enthalten ist damit für jeden Rumpf das Gurtzeug für den Piloten-, den Beobachter- und den Funker-/Rumpfschützensitz. Somit also alle Positionen, die von außen einsehbar sind. Für die letztere Position sind auch die Sitzflächen aus Stoff in Art etwa eines Campingstuhls dabei. Die Teile müssen nach dem Lösen aus der Platine nur an der Schnittstelle versäubert und dann verklebt werden, mehr ist nicht nötig.
Die Positionen der Einzelteile sind in der Anleitung eindeutig erklärt. Das Set ist also auch für Anfänger einfach zu handhaben. Man kann es natürlich auch erwerben, um damit die Gurte für zwei „normale“ He 111 zu haben:
Sehr viel anspruchsvoller ist Set #49190 „Nose Interior“, also für die Innenausstattung des vorderen Rumpfes:
Hier sind zwei Platinen enthalten. Zunächst die Farbige mit wieder großartig dargestellten Teilen für die Instrumentenbretter, die Bedienkonsolen (mit einer Vielzahl von verschiedenfarbigen Bedienhebeln, für fünf Motoren kommt da allerhand zusammen!) und für neue Kästen an den Rumpfseiten:
Die nicht kolorierte Platine enthält dann weitere Teile für die Innenrümpfe, die vorhandene Strukturen ersetzen. Sie sind für neue Ausrüstungen, für die Fußrasten, die sehr gut sichtbar sind und auch für die Bewaffnung (Visiere, Details für die Munitionstrommeln, Lafettierungen):
Hier ist die Anleitung sehr umfangreich und auf fünf Seiten verteilt. Da ist schon Aufmerksamkeit und sehr genaues Vorgehen nötig. Es gilt nämlich immer wieder zu beachten, dass für den jeweiligen Rumpf und auch die entsprechende Rumpfseite spezifische Teile vorgesehen sind.
Es geht einfach los mit kleinen Verbesserungen an den Rumpfspanten, am Sitz und der Steuerung:
Dann bleibt es auch noch übersichtlich bei der weiteren Ausstattung des vorderen Rumpfbodens und mit den ersten Teilen in der Glaskanzel. Hier ist aber schon die Lafettierung für ein MG 15 im rechten Rumpf und ein MG-FF im linken Rumpf zu unterscheiden:
Richtig feinteilig wird es danach bei der Gestaltung der Bedienkulissen für die Motoren und der kleineren Bedieneinrichtungen innen in der Glaskanzel. Die Zwilling wurde standardmäßig von nur einem Piloten im linken Rumpf geflogen (rechts war aber auch möglich). Links sind immer drei bzw. fünf Hebel für die Motorsteuerung eingeplant, rechts sind es dagegen nur zwei bzw. fünf (die der dort sitzenden Beobachter ggf. bedienen musste). Für die „Dosen“ hinter den Instrumenten gibt es Angaben zum Durchmesser und der Länge, da diese selber aus Plastikästen hergestellt werden sollen. Hier ist also viel Filigranarbeit von Nöten. Das ist nichts für Anfänger!
Dann wird es wieder etwas einfacher für die jeweils rechten Rumpfseiten. Im linken Rumpf ist diese Seite überwiegend mit den Motorüberwachungsanzeigen ausgestattet. Ein Beobachter auf dem Sitz würde hier wohl den Blick hierauf verdecken, deshalb flog er standardmäßig im rechten Rumpf. Man müsste hier ausprobieren, den Klappsitz abgeklappt zu lassen:
Zum Schluss geht es dann noch um die Bewaffnung, hier um die Bugwaffen ganz vorn und die MG’s in der Bodenwanne:
Wichtig ist bei der ganzen Anleitung, dass es sich (nur) um Platzierungshinweise handelt. Die Einzelteile müssen im Rahmen des Baus an Ort und Stelle eingebaut werden. So müssen die neuen „Kisten“ am Innenrumpf am besten vor der Innenlackierung angebracht, mit Metallgrundierung versehen und dann mitlackiert werden. Die farbigen Instrumentenoberflächen und die Bedienhebel aller Art kommen erst dann an die Reihe. So stelle ich mir das jedenfalls vor.
Mit diesem Set kann man also aus den ICM-Innenräumen, die aus dem Bausatz nur die Standardbomberausrüstung wiedergeben (ein komplettes neues Design hätte sich in Anbetracht der doch bestimmt wegen der Größe des Modells vergleichsweise kleinen Auflage nicht gelohnt) die spezifische Ausstattung für einen Zwilling realisieren. Die Anwendung des Sets erfordert schon einiges an Erfahrungen im Umgang mit Ätzteilen ist aber allemal auch für Nicht-Superspezialisten einen Versuch wert. Generell gilt bei solchen Sätzen nämlich auch, dass man die diffizilsten Einzelheiten ja auch weglassen kann.
Das Maskenset #EX698 enthält der Größe der Aufgabe entsprechend gleich vier Bögen:
Es ist allerhand abzukleben, die Masken (ich kenne sie schon vom Bau der Normalversion) passen hervorragend auch an den kleinsten Scheiben und erleichtern die Arbeit beim Bau ohne den sehr anspruchsvollen Ätzteilsatz ganz enorm. Sie sind eigentlich ein Muss und natürlich auch von Anfängern verwendbar und diesen sogar ganz besonders empfohlen:
Alle Sets haben ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis. Hinzuweisen ist noch darauf, dass es auch andere Zusammenstellungen von Eduard für die Zwilling gibt, unter anderem z. B. auch für die Superdetaillierung des gesamten Funkraums oder der Fahrwerkschächte.
Erhältlich direkt im Eduard online-shop:
FE 1091 He 111 Z seatbelts STEEL
49190 He 111 Z Nose interior
EX 698 He 111 Z Masken
Hermann Geers, Wietmarschen