Airfix ist zu einem sehr guten Beispiel geworden, um aufzuzeigen, wie ein Modellbauhersteller sich durch seine Neuheiten- und Wiederauflagenpolitik und anhaltende qualitative Fortschritte wieder in seine einstmals gehabte und verloren gegangene Position als Spitzenhersteller zurückarbeiten kann. Eines der besten Beispiele ist dieser neue Bausatz der Fairey Gannet aus komplett neuen Formen, dem vielleicht noch weitere Varianten folgen werden …
Im sehr großen, aber stabilen Karton finden sich eine ganze Menge von an die Kartongröße angepassten Spritzästen, die den Karton vollständig ausfüllen. Dies liegt auch daran, dass der Bausatz mit zwei kompletten unterschiedlichen Ausstattungen für gefaltete und gestreckte Tragflächen und einer umfangreiche alternative Waffenbeladung ausgerüstet ist:
An einer Kartonseite sind die drei möglichen Markierungsoptionen dargestellt. Es handelt sich hier ausschließlich um Maschinen der britischen Marineflieger aus den späten 1950-er Jahren in der gleichen Grundlackierung. Es gibt also leider keine Markierungen für die anderen Nutzerstaaten, wie die Bundesrepublik Deutschland, Australien und Indonesien:
Ebenfalls an der Kartonseite gibt es Farbhinweise, allerdings nur bezogen auf das Humbrol-Sortiment, in dem die notwendigen Farben sogar bezogen auf die drei Lackierungsoptionen aufgeführt werden:
Beginnen wir dann mal mit dem Spritzast A, der sich insbesondere den großen Bauteilen für den Rumpf widmet:
Größte Teile sind die beiden Rumpfhälften, die schon fast den kompletten Rumpf ergeben:
Die Oberflächendetaillierung ist Airfixtypisch indem die vertieften Gravuren an den Plattenaußenkanten mittelmäßig scharf ausgeführt sind und die Nietdarstellungen an den Innenrändern und für die Darstellung der Niete an der Innenkonstruktion sich eher abgerundet präsentieren. Das steht einem gelungenen Washing zur Betonung der Vertiefungen allerdings nicht entgegen, da diese ordentlich tief ausgeführt sind. Man muss halt etwas länger warten, um die entsprechenden Flächen zu bereinigen. Insgesamt ist die Darstellung sehr umfassend, man hat wohl kein Paneel und keine Nietreihe vergessen. Airfixtypisch erstrecken sich die Angüsse mitunter bis auf die Bauteile, was etwas mehr Nacharbeit erfordert.
Hier die Rumpfteile in der Betrachtung einzelner Bereiche:
Die Abdeckung für den geschlossenen Waffenschacht:
Und hier die Innenansicht für die Decke des offenen Waffenschachts. Hier haben wir eine umfassende Detaillierung mit Nietreihen, Leitungen und Waffenträgern. Es ist beinahe schon zu schade, die Bewaffnung einzubauen, da man dann von diesen Feinheiten fast nichts mehr sieht:
Die Bodenplatte für den Besatzungsraum wird über dem Waffenschacht platziert und ist auf ganzer Länge in einem Teil ausgeführt:
Sie ist mit angespritzten Konsolen und weiteren Einbauteilen ausgeführt. In Anbetracht des geringen Einblicks durch die Cockpithauben ist der Einblick ohnehin nur sehr eingeschränkt, so dass dies kein großer Nachtteil ist:
An diesem Ast gibt es auch noch diverse Schotts für den Besatzungsraum, die sehr vielfältig detailliert sind:
Weiterhin sind hier auch noch eine vordere Motorhaube (die von hinten/innen noch Anbauteile erhält) und Wände für den Bugfahrwerkschacht enthalten:
Ast B liefert dann die Schalen für die gestreckten Tragflächen:
Diese Tragflächenteile sind sehr vielfältig dargestellt. Beginnen wir mal mit den unteren Schalen. Hier im Ganzen, es müssen im weiten Zusammenbau nur noch die Landeklappen und die Querruder ergänzt werden:
Auf den Oberflächen gibt es vertiefte Gravuren, Wartungsöffnungen und Nietdarstellungen und das alles in unterschiedlichen Stärken, aber auch erhabene Kanten und Verstärkungen sowie Aufwölbungen. Das ist also eine sehr detailreiche Darstellung, die schon in der Spitzenliga spielt:
Die Oberschalen zeigen dann auch die oben angesprochenen Aufwölbungen:
Und im Weiteren die Oberflächen in gleich hochwertiger Ausführung, hier nun auch mit erhabenen Nietdarstellungen:
In den inneren Tragflächenschalen gibt es umfangreiche Positionierungshilfen, Hilfslöcher für ggf. auszuführende Bohrungen, Streben für die Fahrwerkschächte und auch Passhilfen für die Anbringung der Tragflächen am Rumpf:
An diesem Ast gibt es auch noch die Teile für das Unterrumpfradom, das in aus- oder eingefahrener Position darstellbar ist. Hier die Abdeckung mit der Öffnung für das Radom:
Ast C bringt dann die Tragflächenschalen für die rechte Tragfläche in angeklappter (dreiteiliger) Ausführung und die Hälfte der Teile für das Heckleitwerk:
Bei den Tragflächenteilen ist die Detaillierung dann natürlich gleichartig wie bei den Teilen für die gestreckten Tragflächen:
Diese Art der Oberflächen setzt sich dann bei den Teilen für das Heckleitwerk fort; einfach eine blitzsaubere Leistung der Konstrukteure bei Airfix!
An diesem Ast gibt es auch Bauteile für die geöffneten Bombenschachtklappen, die sowohl außen wie auch innen mustergültig detailliert sind:
Fast hätte ich es vergessen: Auch die Bauteile für die gefalteten Tragflächen sind innen genau so detailliert wie die für die gestreckte Ausführung:
Ergänzend dazu gibt es dann den Ast D, der ein gespiegelter Ast C ist und damit die Teile für die gefaltete linke Tragfläche und die verbleibenden Teile für das Heckleitwerk sowie wieder Waffenschachtklappen enthält. Weitere Fotos können wir an dieser Stelle sparen, es ist alles gleichartig und gleichwertig:
Weiter geht es dann mit dem Ast E, der ein Vielzahl kleinerer Teile enthält:
So gibt es hier die Teile für die Vervollständigung der geklappten Tragflächenteile:
Von Nahem besehen weisen sie ebenfalls eine umfassende Detaillierung auf. Wirklich beeindruckend!
Hier sind auch die Halterungen zu finden, die eine feste und haltbare Verbindung der gefalteten Teile sicherstellen müssen und auch entsprechend stabil ausgeführt sind:
Weiterhin gibt es sehr schön ausgeführte Aufhängungen für die Landeklappen, wenn diese heraushängend angebracht werden sollen. Die sind für die korrekte Anwendung noch einmal zusätzlich direkt am Bauteil gekennzeichnet. Diese Kennzeichnungsfahnen müssen vor dem Zusammenkleben entfernt werden. Darauf weist die Anleitung auch besonders hin:
Weiterhin gibt es hier die Fahrwerkklappen:
Auch hier feinste Details außen und innen in den einzelnen Teilen. Beeindruckend!
Die Hauptfahrwerkteile sind ebenfalls fast alle an diesem Spritzast versammelt. Hier ein Fahrwerkbein, das später allerhand Gewicht zu tragen hat:
Die Hauptfahrwerkräder sind leider halbiert und bedürfen daher bestimmt einer Nachbehandlung. Positiv zu vermerken sind die Passstifte für die Felgen, die damit korrekt zueinander und für die Positionierung der Bremsen verklebt werden können und die Auflageflächen für die belastete Darstellung:
Die Felgen sind mit vielen Details sehr sauber ausgeführt:
Die nächsten Spritzäste F, G und H sind aneinander gespritzt dargestellt. Das ist wohl auch eine Vereinfachung für die Verpackung:
Schauen wir zunächst mal auf den Teilast F:
Größtes Bauteil ist hier untere Abdeckung des Triebwerkraumes, die in der Oberflächendarstellung den anderen Bereichen entspricht:
Hier gibt es auch die Teile für das Bugfahrwerk mit dem Fahrwerkbein, das kräftige Klebelaschen aufweist und diese auch braucht, da es mit dem Buggewicht die schwerste Last zu tragen hat, und einigen stabilisierenden Streben:
Leider fallen die Bugfahrwerkräder nicht so richtig überzeugend aus. Sie sind etwas schwammig in der Darstellung:
Der Teilast G ist der umfangreichste in dieser Zusammenstellung:
„Drillinge an Bord“ ist ein Film mit Heinz Erhard und hat in diesem Falle vielleicht auch das Entwicklerteam von Airfix inspiriert. Jedenfalls sind auch hier ganz brauchbar detaillierte Drillinge an Bord der Gannet unterwegs. – Na ja. Ganz so schlimm ist es auch nicht, von den Figuren ist ohnehin nur der Kopf und ein wenig von den Schultern zu erkennen:
Da fällt es auch nicht so schlimm auf, dass das Gestühl der Besatzung auch nur recht einfach dargestellt ist:
Deutlich besser wird es dann wieder bei den Konsolen an den Seitenwänden. Diese sind sehr schön ausgeführt allerdings mit angespritzten Hebeln und Schaltern. Hier ist es schon wieder schade, dass man nach dem Zusammenbau relativ wenig davon sehen kann, selbst bei offenen Hauben:
Besser zu sehen sind auf jeden Fall die drei Instrumentenbretter, die für die unterschiedlichen Aufgaben der Besatzungsmitglieder aller unterschiedlich gestaltet sind und noch mit Decals verfeinert werden:
Es gibt hier auch noch drei Spante für den Cockpitbereich, deren Details ebenfalls im Cockpit sichtbar bleiben:
An diesem Teilast finden sich auch die Bauteile für die die Propelleranlage mit zwei gegenläufigen Propellern, die im Original jeweils getrennt angetrieben werden. Die beiden Propeller richten daher ihre Blätter in unterschiedlicher Weise aus:
Es ist im Bausatz kein Getriebe für diese Konstruktion vorgesehen ist, kann man bei vorsichtiger Verklebung beide Propeller händisch drehen. Die Bausatzteile sind dabei so aufgebaut, dass eine fehlerfreie Montage sich aus den beiden Propellern und weiteren vier Teilen für die Propellerhaube ergeben:
Der Teilast H ist wieder kleinteilig:
Hier gibt es eine ganze Reihe von Antennen …
…und den Landehaken mit einer sehr schönen Aufhängung:
Es gibt auch noch Haken für die Befestigung der Seile für den Trägerstart, weitere Antennen und ein Pitotrohr in feiner Ausführung:
Ast J enthält dann die Teile für eine umfangreiche Bewaffnung in verschiedenen Alternativen. Leider erläutert die Anleitung nicht, welche Waffen es spezifisch sind:
Beginnen wir aber mal mit den Lastträgern an den Unterseiten der Tragflächen, für die keine weitere Verwendung vorgesehen ist. Hier wurden z. B. auch Zusatztanks getragen:
Weiter geht es mit den ungelenkten RP-3 Raketen, die unter den Tragflächen angebracht werden konnten. Diese gab es schon an den britischen Jabos im Zweiten Weltkrieg und auch zur U-Boot-Bekämpfung unter nahezu jedem hierfür eingesetzten Flugzeug. Auch in der Nachkriegszeit waren sie noch lange im Einsatz, unter anderem bei der Gannet. Diese Bewaffnungsmöglichkeit ist hier vielteilig:
Es gibt sehr gut detaillierte Aufhängungen hierfür, die man auch leer lassen kann. Mit diesen leeren Aufhängungen sind einige deutsche Marine-Gannets fotografisch dokumentiert. Man darf also davon ausgehen, dass diese Bewaffnung dort auch vorhanden war:
Die Raketen selber müssen aus drei Teilen zusammengeklebt werden. Das ist sehr aufwendig an den kleinen Teilen. Das haben andere Hersteller schon besser gemacht:
Für die Ausrüstung im Waffenschacht gibt es zwei Optionen. Bei beiden ist hinten ein Fünferpack mit Sonarbojen verbaut. Diese müssen jeweils aus vier Teilen zusammengesetzt werden, die alle beieinander am Spritzast versammelt sind und schöne Nachbildungen ermöglichen:
Letztlich finden sich dann alle fünf an einer gemeinsamen Befestigung wieder:
Im vorderen Waffenschacht kann man zum ersten zwei Torpedos verbauen. Sie setzen sich jeweils aus zwei Hälften für den Torpedokörper und zwei Anbauteilen am Heck für Antrieb und Lenkung sowie für das Fallschirmpack zusammen:
Die andere Alternative im vorderen Waffenschacht besteht aus sechs Wasserbomben in zwei Dreierpacks. Zum Zusammenbau kommen wieder viele Teile zusammen:
Auch hier gibt es wieder zwei Hälften für den Bombenkörper, eine vordere Abschlussplatte mit vielen Details, ein Heckleitwerk mit zusätzlichem Ring, der vielleicht etwas zu dick ausfällt, und die Dreifachhalterung, mit der die beiden Packs dann final im Waffenschacht platziert werden:
Es gibt also bewaffnungsmäßig eine umfassende Auswahl, die bei anderen Herstellern nicht selbstverständlich ist.
Zum Schluss gibt es natürlich auch noch den Klarsichtast, in diesem Fall mit dem Buchstaben L, an dem neben den großen auch etliche Kleinteile für Scheinwerfer- und Lampenverglasungen vorhanden sind:
Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen hier die drei Schiebehauben für die Besatzung. Aufgrund ihrer originalen sehr starken Wölbungen sind sie eine besondere Herausforderung für den Klarsichtspritzguss, dem Airfix wirklich gut entsprochen hat. Wie bei allen anderen Herstellern auch, gibt es hier eine Naht auf der Haubenmitte, die in bekannter Weise nachbehandelt werden muss:
Zwischen den vorderen Hauben gibt es ein Klarsichtzwischenteil, dass nur einige Fenster übriglassen und ansonsten überlackiert werden muss. Dies ist die sauberste Lösung bei so einer Konstruktion im Original. Auch hier ist die Ausführung mit den Nietdarstellungen an den Rahmungen sehr gut gelungen:
Für den festen Windschutz gibt es in entsprechender Qualität zwei alternative Klarteile mit und ohne angespritzten Scheibenwischer:
Auch für die Randkappen der Tragflächen gibt es Klarsichtteile, die nur die kleinen Positionslichter an den Vorderkanten darstellen müssen und überwiegend lackiert werden:
Der Durchsichttest ergibt bei den geraden Flächen eine sehr gute Qualität der Ausführung; bei den stark gewölbten Hauben sind natürlich einige Verzerrungen in der Nahansicht nicht zu vermeiden:
Der Decalbogen fällt recht groß aus, da die Gannets noch sehr große Kennzeichen insbesondere bei dem Modexnummern unter den Tragflächen führten. Neben diesen Kennzeichen für die drei Markierungsmöglichkeiten gibt es einen auch sehr umfangreichen Satz mit Kokarden und Wartungsmarkierungen und Hinweisen. Auch die kleinsten Schriften sind beim Zoomen oder unter eine Lupe lesbar. Alles ist sauber im Register und prima zentriert. Also Qualität vom Feinsten!
Die Bauanleitung folgt dem bekannten Airfix-Style in Grau mit roter Markierung der letzten Verklebung aus der vorhergehenden Baustufe. Sie zeigt sich in sehr kleinteiliger Ausführung (und das ist positiv zu verstehen!) mit 168 Baustufen. Es beginnt jedoch mit einer kurzen mehrsprachigen historisch-technischen Einführung, einem besonderen Hinweis auf das einzubringende Buggewicht und allgemeinen Hinweisen.
Die Farbhinweise für die Innenbereiche sind sehr dezent unter Angabe der Nummern aus dem Farbprogramm von Humbrol, die man über Farbchips auf den Vier-Seiten-Ansichten für die Lackierung- und Markierung identifizieren muss. Hierüber kann man dann auch die Farben aus anderen Farbprogrammen ableiten.
Viele wichtige Hinweise stehen als Text innerhalb der Anleitung. So z. B. für das Zusatzgewicht, damit die Gannet auch auf dem Bugrad steht und für die Reihenfolge nach der die Anleitung für die verschiedenen Darstellungsalternativen
- Gefaltete oder gestreckte Tragflächen
- Landeklappen ein- oder ausgefahren
- Realisierung als Standmodell auf dem Fahrwerk oder in fliegender Darstellung ohne Fahrwerk (es ist aber kein Ständer im Bausatz enthalten)
- dann mit dem Radom ein- oder ausgefahren
- offener oder geschlossener Waffenschacht
- offener Waffenschacht mit oder ohne Bewaffnung
- dann Auswahl der Bewaffnungsoptionen
- Ausführung mit oder ohne Raketenbewaffnung unter den Tragflächen
- Cockpits geöffnet oder geschlossen / mit oder ohne Besatzung
- Landehaken aus- oder eingefahren
- Nicht erläutert ist die Möglichkeit, auch die Bomben- bzw. Zusatztankträger unter den Tragflächen zu bestücken
abzuarbeiten ist. Also aufmerksam lesen und die nötigen Schritte in der Bauanleitung am besten mit Leuchtstift markieren:
Eine Übersicht zu den Spritzästen gibt es nicht. Es geht gleich mit dem Zusammenbau eines Moduls mit dem Besatzungsdeck und dem Waffenschacht los. Hier sind auch kräftige und lange Streben für den Anbau der Tragflächen vorgesehen:
Nach dem Einbau der Seitenwände an den Besatzungspositionen und dem des og. Moduls können die großen Rumpfhälften schon verschlossen werden. Am Unterrumpf ist die Halterung für die „Radartonne“ alternativ ein- oder ausgefahren zu gestalten. Dann ist der Rumpf schon erst mal so weit fertig. Es geht also flott voran!
Die nächsten Seiten der Anleitung befassen sich mit dem Zusammenbau der Tragflächen in der gestreckten Variante. Die Konstruktion sieht vor, die Fahrwerkschächte aus mehreren Teilen herzustellen, die genau wie zwei weitere einzuklebende Kästen als Abstandhalter und als Verstärkung zwischen den oberen und unteren Schalen dienen. Hier müssen einige Löcher für Pitotrohre und kleine Scheinwerfer gebohrt werden. Weitere Bohrungen sind alternativ, falls die großen Unterrumpfträger und die Raketenstartschienen verwendet werden sollen:
Es folgt die Anleitung für den Tragflächenbau in der gefalteten Ausführung. Hier müssen an jeder Seite drei Einzelteile hergestellt werden. Teilweise werden hier im inneren Ausbau dieser Teile die gleichen Baugruppen wie bei den gestreckten Tragflächen verwendet. Hinzu kommen die Teile für die Spante, die die Einzelteile der Tragfläche zu den anderen Einzelteilen verschließen und auch die Befestigungsstellen für die Sicherungs- und Halteeinrichtungen der hoch aufragenden gefalteten Tragflächen bilden:
In den nächsten Schritten folgen der Zusammen- und Anbau des Heckleitwerks und der Landeklappen, die eingefahren und abgesenkt dargestellt werden können:
Vorne und unten geht es weiter mit dem vorderen Abschluss des Rumpfes mit einem Einblick in die beiden Turbinen und dem Stab, der später die Propeller aufnimmt. Es folgen die Erläuterungen für die Fahrwerkmontage in ein- oder ausgefahrenen Positionen:
Weiter geht es mit der Montage der Propelleranlage, wobei darauf zu achten ist, hier nur die vordere Propellerhaube nur ganz in der Spitze zu verkleben. So lassen sich dann die Propeller händisch gegeneinander drehen. Hier wird auch noch die Montage der geschlossenen Abdeckung des Waffenschachtes erläutert:
Sodann geht es zu den Erklärungen für den Einbau der Waffenausrüstung im geöffneten Waffenschacht und unter den Tragflächen:
Finale Arbeiten an der Rumpfoberseite für die Montage von Antennen (in einem Falle gibt es hier eine Platzierungshilfe für die nötigen Bohrungen), den Einbau der Besatzungsfiguren und für die Cockpithauben, den Einbau der Radartonne und des Fanghakens sowie zwei kleiner Haken und der Auspuffrohre führen schon fast zum Ende:
Nur für die Herstellung mit den geklappten Tragflächen gibt es ganz zum Schluss noch die Hinweise für die Montage der hochgeklappten Tragflächenteile und ihrer Halterungen und Sicherungen:
Spätestens jetzt muss gesagt werden, dass dieser Bausatz nichts für Anfänger ist. Vielmehr ist schon eine umfangreiche Modellbauerfahrung nötig. Aber das wundert nun doch wohl niemanden mehr.
Die drei schon angesprochenen Markierungsoptionen auf der gleichen Grundlackierung bei unterschiedlichen Propellerspinnern beginnen mit einer Gannet AS.1 auf dem Stützpunkt Nicosia auf Zypern im Jahre 1957, die weiß-schwarze Invasionsstreifen trägt. Vielleicht waren dies noch Reste aus der Zeit des Suez-Krieges im Vorjahr in dem auch gelb-schwarze Streifen geführt wurden. Diese Gannet hat einen roten Propellerspinner mit schwarzem Mittelstreifen:
Die nächste Möglichkeit ist schon eine Gannet AS.4 im Trägereinsatz auf der Ark Royal im Jahre 1958. Hier ist der Propellerspinner abwechselnd blau und weiß:
Die dritte Maschine ist dann noch mal ein Jahr später angesiedelt, gehört auf die Marinefliegerstation Culdrose und zeigt einen roten Propellerspinner mit grauem Mittelstreifen:
Auf den 4-Seiten-Ansichten gibt es auch die Hinweise für die Lackierung der Bewaffnung und die näheren Verweise auf die Farbenempfehlungen aus dem Humbrolsortiment.
Schließlich gibt es noch die umfangreiche Anleitung für die Positionierung der kleinen Decals:
Leider gibt es keine Markierungsoption für die auswärtigen Nutzer der Gannet. Uns fehlt hier natürlich ganz besonders etwas für die deutschen Marineflieger.
Aber hier ist Abhilfe in Sicht!
Der Decalhersteller HaHen hat uns mitgeteilt, dass es von dort recht kurzfristig einen Decalbogen für die Gannets der Marineflieger geben wird. Wir werden hier über den Fortschritt berichten können. Also: Stay tuned!!
Fazit
Airfix hat sich hier mit sehr großem Einsatz einem Vorbild gewidmet, dass im Original mit knapp 350 Exemplaren nur in vergleichsweise kleiner Anzahl zum Einsatz gekommen ist. Die Gannet hat jedoch aus ihrer Konstruktion her ein sehr seltenes Erscheinungsbild und ist daher ein echter Hingucker.
Der Bausatz ist spritztechnisch auf sehr gutem Niveau mit einer umfangreichen Ausrüstung in etlichen Alternativen. Die hier beschriebenen kleinen Defizite in der Ausführung führen letztlich nicht zu einer relevanten Abwertung.
Insgesamt haben wir es hier mit einem absoluten Spitzenbausatz zu tun.
Also mal ran an einen richtigen Brocken von Propellerflugzeug in bester Form mit einer Fülle von Möglichkeiten zur Realisierung. Und für die deutschen Marineflieger dann noch etwas auf den Decalbogen von HaHen warten und schon ist auch das möglich!
Erhältlich ist der Bausatz bei Modellbau König.
Hermann Geers, Wietmarschen