Der heute vorgestellte Bausatz ist zwar schon eine Zeitlang auf dem Markt, aber da er immer noch recht gut erhältlich ist lohnt sich ein Blick in den Karton dieses ungewöhnlichen Musters.
Vorbild
Die FF33 wurde in verschiedenen Versionen primär als Aufklärer von der „Flugzeugbau Friedrichshafen“ gebaut. Insgesamt gab es von dem zweisitzigen Seeflugzeug ca. 470 Exemplare. Die dargestellte Version „e“ trug eine Funkausrüstung und war in der Regel unbewaffnet.
Die Bausatzmaschine „Wölfchen“ trug ihren Spitznamen wegen ihres Einsatzes auf der SMS Wolf, wo sie als erstes Seeflugzeug auf einem Kriegsschiff auch auf hoher See verwendet wurde.
Modell
Der stabile Karton mit dem wunderschönen Deckelbild beinhaltet knapp über 90 Kunststoffteile, davon zwei Klarsichtteile für die Windschutzscheiben. Dazu gesellt sich ein kleiner Bogen mit 9 Fotoätzteilen, ein Klarsichtfilm für die Instrumententafel, ein kleiner Decalbogen für das Cockpit und ein größerer Bogen mit den Decals für die Markierungen.
Die Qualität der Teile ist insgesamt gut, auch wenn sie leichten Shortrun-Charakter haben. Neben ein paar knackigen Sinkstellen muß der Modellbauer noch ein paar Auswerfermarken an den Kragen, aber alles innerhalb der normalen Routine, meiner Meinung nach.
Die Rumpfhälften sind sauber gespritzt, die Oberfläche ganz leicht rauh.
Innen finden sich ein paar der angesprochenen Auswerfer. Wenn man die beseitigt bietet sich eventuell grad an, die Streben aus Profilen neu aufzubauen.
Die Streben der Tragflächen, sind sehr gut, die Angüsse nicht eben filigran.
Die Schwimmer tragen vorne zwei Sinkstellen, die etwas Achtsamkeit beim Entfernen erfordern.
Die Tragflächenstruktur finde ich sehr gelungen. Die Rippenbänder sind dezent angedeutet.
Die markante Motorhaube:
Ruder lassen sich auch angelenkt darstellen:
Das Cockpit erschlägt einen nicht mit feinen Details, ist aber ordentlich wiedergegeben. Die Instrumententafel ist hingegen allerfeinst, dazu kommen wir gleich.
Ok, die Sitze sind wirklich rustikal, aber die Lehne aus etwas dünnerem Sheet neu anzufertigen sollte machbar sein.
Der Propeller ist sehr gut umgesetzt. Der Grat ist jetzt wirklich kein Hindernis.
Hier entfernt man den Grat am besten vor dem Abtrennen vom Spritzling. Eine feine Resinsäge ist beim Lösen der feinen Teile sicher eine gute Idee.
Der Motor ist insgesamt toll gemacht.
Die nicht zu übersehende Sinkstelle ist an der Stelle zum Glück recht einfach zu schließen.
Die Zylinder:
Die Windschutzscheiben sind recht klar, aber auch ziemlich dick. Ein Ersatz aus Klarsichtfilm ist eine Überlegung wert.
Die PE-Teile sorgen für eine sehr anständige Darstellung der Instrumententafel. Die Skalen liegen als Klarsichtfilm bei.
Ein Leckerchen sind die feinen Beschriftungen der Instrumente auf einem eigenen Decalbogen.
Und die sind tatsächlich lesbar. Respekt.
Die Decals sind ohne Fehl und Tadel und sehen auch in der Vergrößerung einwandfrei aus. Darstellbar ist nur eine Maschine, eben jenes „Wölfchen“, die Bordmaschine der SMS Wolf.
Die Anleitung im 3D-Look ist gut gemacht und sollte problemlos durch den Bau führen. Farbangaben beziehen sich auf Humbrol, aber der FS-Code führt auch zu anderen Farbsystemen.
Hier die komplette Anleitung:
Fazit:
Der Bausatz hat schon ein bißchen den Charme einer Kleinserie. Aber von den genannten kleineren Gußfehlern abgesehen ist er durchaus sehr gut detailiert, die Passgenauigkeit scheint auf den ersten Blick auch zu stimmen. Dank der guten Ausstattung und der insgesamt guten Qualität kann man sich dieses eher exotische Flugzeug ohne Bedenken zulegen. Mit ein wenig Zuwendung ist ein tolles Modell eines interessanten Musters machbar.
Sehr empfehlenswert!
Regulär ist der Bausatz nicht mehr so oft erhältlich, aber zum Beispiel Hannants führt ihn noch und auf ebay ist er in der Regel praktisch immer verfügbar.
KlausH