Der Modellbaumarkt des neuen, mittlerweile ja auch schon 15 Jahre „alten“, Jahrtausends ist von einigen bahnbrechenden Neuerungen geprägt:
Hersteller aus China haben die Plastikmodellbausparte massiv verändert, traditionelle Hersteller wie etwa Airfix erneuern und modernisieren ihr gesamtes Program, ehemalige „short-run“-Hersteller arbeiten sich langsam aber sicher in die Riege der Premium-Produzenten vor und auch hinsichtlich der gängigen Maßstäbe haben sich große Veränderungen ergeben:
Wer hätte noch vor 10 Jahren gedacht, mittlerweile selbst „große Brocken“ wie die B-17 Flying Fortress im Maßstab 1:32 bauen zu können?
Welcher Fan des „Mini-Maßstabes“ 1:144 hätte es für möglich gehalten, mit einer immer größer werdenden Anzahl von guten bis sehr guten Bausätzen arbeiten zu können?
Im Folgenden möchte ich gerne einige dieser Bausätze vorstellen – beginnen will ich mit den verschiedenen Versionen der Heinkel He 219 des tschechischen Herstellers MARK ONE Models …
Wie man sehen kann, hat MARK ONE Models gleich drei verschiedene Bausätze der He 219 aufgelegt und -das freut mich als „bekennenden Beute-Bastler ungemein- auch jeweils mit entsprechenden „Beute“-Kennzeichen versehen!
Die Bausätze selbst sind bezüglich der Plastikteile identisch:
Die beiden Rumpfhälften weisen sehr filigrane Gravuren auf, die nach Auftrag von Grundierung und Tarnfarben dezent im Hintergrund bleiben – vielleicht sollte man in diesem kleinen Maßstab sogar auf eine Akzentuierung der Paneellinien ganz verzichten – sie würden doch arg hervorstechen!
Die einteilige Tragfläche ist ebenso dezent graviert und lässt sich hevorragend auf den Rumpfhalbschalen montieren:
Die Kleinteile sind meines Erachtens ordentlich wiedergegeben:
Hinzu kommt noch ein Bogen mit Photoätzteilen:Hergestellt bei EDUARD weisen sie insbesondere für das Cockpit einige doch recht filigrane Teile auf (Sitze, Sitzgurte, Ruderpedale etwa) – man sollte schon einiges an Erfahrung im Verarbeiten dieser Teile mitbringen!
Gleiches gilt für die winzigen Scherengelenke am Fahrwerkbein – da ist eine ruhige Hand gefragt, um zu wirklich überzeugenden Ergebnissen zu gelangen!
Die Radardipole sind allerdings -herstellungsbedingt- nur zweidimensional ausgefallen – entweder ist „Aufdicken“ mit Weißleim oder Ersatz durch selbstgezogene Antennnen angesagt!
Gut gefallen hat mir die Zugabe einer kleinen Bodenplatte:
So gelingt jedem in Sekundenschnelle eine ansprechende Präsentation!
Der Bauplan ist übersichtlich gestaltet und völlig ausreichend, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen:
Die Farbangaben für das Innere (Cockpit: RLM 66; Radschächte: RLM 02) sind leider nur mit ungenauen Farbbezeichnungen (für das Cockpit wird „Dark Grey“, für die Radschächte „Light Olive“ empfohlen) versehen!
Doch nun zu den einzelnen Versionen und ihren Markierungen:
Die beigefügten Nassschiebebilder …
… erlauben die Dekoration von vier verschiedenen „UHUs“, davon einer in Diensten der RAF 1945:
Die nächste Maschine erlaubt uns sogar die Darstellung von zwei Beute-Versionen:
Abschließend noch die A-7:
Mein Fazit nachdem ich einen der Bausätze im Rohbau beendet habe: Gute bis sehr gute Passgenauigkeit der Teile, ein wenig umständliches Gefummel im Cockpit- und Fahrwerksbereich wegen der teils doch winzigen Photoätzteile und insgesamt ein Bausatz, der die volle Aufmerksamkeit der 144er Fans verdient.
Erhältlich sind diese Kits, wie alle MARK ONE-Bausätze, bei TOM-Modellbau zu einem sehr ansprecheden Preis von gerade einmal 16 Euro!