Wilde Sau – Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Die Namensgebung dieser Limited-Edition-Ausgabe thematisiert den letzten Einsatzzeitraum der Jagdfliegerverbände, die ursprünglich für die einmotorige Nachtjagd aufgestellt wurden. Ein Zeitraum, zu dem das Ende absehbar war. Auf dem Bausatzkarton bildet die Darstellung der beiden Flugzeuge über einem komplett zerstörten Stadtteil dazu den passenden Hintergrund……….

Die Darstellung der – tatsächlich sehr umfangreichen – Möglichkeiten aus dem Bausatz auf der Kartonseite gibt schon mal einen bunten Vorgeschmack auf den Inhalt:
Eduard-11148-Saudaemmerung-2 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Den ersten Teil von Eduards Themenausgaben zur „Wilden Sau“ hatten wir hier schon vorgestellt. Ein dritter Teil für die letzten Einsätze mit der Fw 190 ist bereits avisiert. Hier geht es erst mal um solche letzten Einsätze mit der Bf 109 und entsprechend gibt es im Karton eine Menge Spritzäste für Eduards schon bekannte Bausatzserie, eine Zugabe mit Hauptfahrwerkrädern aus Resin, Ätzteile, Masken, Decalbogen und ein umfassendes Anleitungsheft:
Eduard-11148-Saudaemmerung-3 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

An Spritzgussästen sind die Standardäste H und I für die Kleinteile jeweils doppelt vorhanden. Ein großer Teil hiervon wird nicht benötigt und kann in die Grabbelkiste – wenn da noch Platz ist:
Eduard-11148-Saudaemmerung-4 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Für die Tragflächen gibt zweimal die bekannten Spritzäste N und X mit den kleinen Oberflächenbeulen und einmal die Äste Y und X für die G-10 mit den großen Abdeckungen für die größeren Räder. Für den Rumpf gibt es den Ast AB für die G-10 Erla und Ast V für die G-14:
Eduard-11148-Saudaemmerung-5 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Bei den Rumpfästen kann es erstmal Konfusion geben. In der Bauanleitung werden diese unterschiedlich dargestellt, im Karton sehen sie jedoch auf den ersten Blick identisch aus. Der Unterschied ergibt sich bei näherer Betrachtung jedoch auf der linken Rumpfseite beim hinteren Abschluss der Ballung. Siehe hier:
Eduard-11148-Saudaemmerung-6 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Wenn man vom Ast V die nicht benötigten Teile abknipst, sieht er dann auch aus, wie in der Bauanleitung. Insgesamt sind die grauen Äste in der bekannt hervorragenden Form, wie wir sie schon vielfach hier vorgestellt hatten. Es ist nach wie vor ein Bausatz auf den maximalen Level in diesem Maßstab.

Die Klarsichtteile sind ebenfalls mit zwei bekannten identischen Ästen vorhanden. Die Qualität ist auch hier weiterhin hervorragend:

Als Zugabe gibt es zwei Brassin Reifensets, die jedoch nur für die G-10 vorgesehen sind. Es bleibt also ein Reifenset übrig, das anderweitig verwendet werden kann. Da kann man nichts dagegen haben!
Eduard-11148-Saudaemmerung-10 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Die Ausführung ist sehr gut gelungen, mit leichten Abflachungen auf der Auflagefläche und im Falle der „dicken Schlappen“ mit extra Innenfelgen:

Für beide Ausführungen ist jeweils eine Fotoätzplatine für Gurtzeug, Instrumentenbretter, Kühlergrills und allerhand weitere Ausstattung vorhanden. Hier gibt es geringe Unterschiede in der Ausstattung und in der Einfärbung des Gurtzeugs:
Eduard-11148-Saudaemmerung-13 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Der Decalbogen von mittlerer Größe enthält alle nötigen größeren Decals für die unterschiedlichen Lackierungs- und Markierungsoptionen. Die Qualität ist Eduardtypisch und daher auf hohem Standard:
Eduard-11148-Saudaemmerung-14 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Ergänzt wird dieser Bogen durch die beiden üblichen Bögen mit den Wartungs- und sonstigen Markierungen:
Eduard-11148-Saudaemmerung-15 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Die Masken für beide Modellversionen sind auf einem Bogen zusammengefasst. Auch die verschieden großen Räder sind hier offensichtlich berücksichtig. Eigentlich unverzichtbar, diese Bögen!
Eduard-11148-Saudaemmerung-16 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Die Anleitung ist wieder mal ein recht starkes Heft mit einem umfangreichen historisch-technischen Überblick über die Gesamtgeschichte der „Wilden Sau“ in Englisch und Tschechisch (letzte ist hier nicht abgebildet).

Dann folgt die Bauanleitung für die G-10 in gewohnter Weise. Hier wird der Modellbauer auf jeden Fall in hervorragender Weise sicher durch den Bau geführt, wenn er sich vorher für eine Lackierungs- und Markierungsalternative entschieden und diese auch bei allen alternativen Bauphasen markiert hat. Ich habe übrigens einen Modellbaufreund, der baut die Bf-109 mittlerweile meisterhaft ohne Anleitung:

In gleicher Weise geht es dann weiter mit der G-14:

Die Lackierungs- und Markierungsoptionen erstrecken sich auf 11 Möglichkeiten. Zunächst gibt es fünf Varianten für die G-14 und danach dann sechs für die G-10. Hier muss man sich zu Anfang gleich entscheiden, welche Variante es jeweils werden soll, da beim Zusammenbau Unterschiede bei den Seitenleitwerken, den Antennenführungen und den Spornrädern berücksichtigt werden müssen. Zu den Farben macht Eduard in der historischen Einleitung den Hinweis, dass man bei den Profiles von den Standardfarben RLM 74/75/76 ausgegangen sei, aber keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit erheben möchte. Bei den Ansichten unterscheidet sich insbesondere die Darstellung für RLM 75 von Fall zu Fall von Grau zu einer eher bräunlichen Farbe. Über die Verwendung von Farben in der Endphase des Krieges gibt es verschiedenste Auffassungen. Auch ich möchte mich hier nicht auf eine bestimmte Sicht festlegen. Insoweit sind die Profiles als Vorschläge mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auf korrekte Darstellung zu verstehen. Wer etwas anders machen möchte, dazu ggf. auch Bezug auf entsprechende Quellenäußerungen nehmen will, ist dazu gerne eingeladen.

Insoweit können wir uns den Farbansichten zuwenden, wobei die Farbflächen, die Kennungen, die individuellen Zeichen und auch die Propellerspiralen als gegeben angenommen werden können.

Bei den G-14, die alle dem JG 300 zugeordnet sind und das rote Rumpfband tragen, geht es los mit einer Maschine einer noch übrig gebliebenen speziellen Nachtjagdstaffel mit Kometen auf der Motorhaube und einer schwarzen rechten Tragflächenunterseite:
Eduard-11148-Saudaemmerung-38 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Die nächste Möglichkeit ist „Lumpi“ nach dem Spitznamen des Piloten mit Familiennamen Hundsdörfer:
Eduard-11148-Saudaemmerung-39 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

„Rita“ ist dann einen Staffelkameradin von Lumpi, hat allerdings einen deutlich anderen Tarnanstrich auf Flächen und Rumpf:
Eduard-11148-Saudaemmerung-40 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Möglichkeit D ist ebenfalls nach einer Dame benannt und zeigt sich als „Kristin“:
Eduard-11148-Saudaemmerung-41 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Die letzte G-14 ist dann eine Grüne 12 (die vom Deckelbild) ohne individuelle Kennzeichen. Sie ist dem Piloten Bruno Klostermann zugeordnet. Dieser war ein Verwandter (Cousin) des legendären französischen (bzw. RAF)-Piloten Pierre Clostermann. Hier könnte man diese Bf 109 durchaus mal neben eine entsprechende Tempest aus diesem Bausatz stellen.
Eduard-11148-Saudaemmerung-42 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Die erste G-10 ist der letzte Vorschlag mit einem Namen und ist eine „Gisela“. Mit der roten 8, der breiten Propellerspirale und dem späten blau-weiß-blauen Rumpfband des JG 300 ist sie recht farbenfroh:
Eduard-11148-Saudaemmerung-43 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Der Vorschlag G ebenfalls für das JG 300 fällt mit den einfarbig grünen Oberseitenflächen völlig aus dem Rahmen der Bf 109 Einsatzmaschinen. Eduard hat sich hier nicht auf eine RLM-Farbnummer festgelegt, empfiehlt aber das grünliche RLM 81, das Braunviolett benannt ist. Das ist schon echt außergewöhnlich und nimmt irgendwie die Tschechischen Nachkriegsnachbauten vorweg:
Eduard-11148-Saudaemmerung-44 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Wieder eher standardmäßig geht es dann weiter mit einer Maschine der Jagdgruppe 300, die aus Resten des Geschwaders mit gleicher Nummer gebildet wurde. Hier gibt es eine seinerzeit seltene Stabs-Winkelkennung:
Eduard-11148-Saudaemmerung-45 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Ebenfalls zur Jagdgruppe 300 gehört Vorschlag I mit einer blauen 2. Hier sind die Rumpfseiten etwas stärker wolkig getarnt, so dass die Seiten dunkel erscheinen:
Eduard-11148-Saudaemmerung-46 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Zu den letzten Einsätzen des JG 301 führt die weiße 44 mit gelb-rotem Rumpfband. Sie ist ebenfalls auf dem Deckelbild abgebildet. Auch hier sind die Rumpfseiten stark nachgedunkelt. Ebenfalls eine auffällige Erscheinung!
Eduard-11148-Saudaemmerung-47 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Zum Schluss gibt es dann noch eine grüne 2 vom gleichen Geschwader mit dezenteren Flecken an den Seiten, was die Maschine wieder in der Seitenansicht recht hell wirken lässt. Da fällt es schwer, sich zu entscheiden:
Eduard-11148-Saudaemmerung-48 Wilde Sau - Episode Two: Saudämmerung in 1:48 von Eduard #11148

Zum Schluss gibt es für beide Versionen jeweils eine Übersicht zur Anbringung der Wartungs- und Hinweismarkierungen:

Aus den bekannten Bausätzen in höchster Qualität wird also durch die Lackierungs- und Markierungsalternativen allerhand entwickelt und dem Modellbauer angeboten. Es bleiben reichlich Decals über, um etwa Overtree-Bausätze auszustatten. Die Anleitung für das Äußere ist ja hier schon vorhanden. Auch zum Teilen unter mehreren Modellbauern oder für einen Group-Build gibt es hier eine ganz großartige Vorlage. Also zugreifen! Bei Limited-Edition gilt ja: Wenn weg, dann weg.

Erhältlich direkt im Eduard online-shop.

Hermann Geers, Wietmarschen